Analyse: US-Dollar runter, Aktien rauf?

Was macht der US-Aktienmarkt, wenn der Dollar schwächelt? Eine Auswertung seit Einführung des Euro zeigt: Eine deutliche Abwertung des US-Dollars gegenüber dem Euro war in der Vergangenheit kein schlechtes Omen für den S&P 500. Laut der Analyse von Shijiao You war genau das Gegenteil der Fall.

28.07.2025 | 14:00 Uhr

Die Analystin aus dem Bereich Strategische Asset Allokation von HQ Trust betrachtet in ihrer Untersuchung den Verlauf des EUR/USD-Wechselkurses sowie die Wertentwicklung des S&P 500 (in USD) seit der Euro-Einführung: Basierend auf rollierenden Zwei-Jahres-Fenstern identifizierte Shijiao You alle Zeiträume, in denen der US-Dollar gegenüber dem Euro um mehr als 10 Prozent zurückging. Bei allen zehn Phasen ermittelte sie anschließend die jeweilige kumulierte Performance des S&P 500 in US-Dollar. Der Zeitraum der Analyse umfasst mehr als 23 Jahre: vom 1. Januar 2002 bis zum 15. Juli 2025.

Das sind die Ergebnisse:

· „Seit der Euro-Einführung gab es zehn Phasen, in denen der US-Dollar gegenüber dem Euro um mehr als 10 Prozent abwertete.“

· „In allen zehn Phasen verzeichnete der S&P 500 in USD eine positive Rendite.“

· „Der durchschnittliche Verlust des US-Dollars betrug rund 17 Prozent p.a., gleichzeitig stieg der S&P 500 in USD im Schnitt um 27 Prozent p.a.“

· „Zur stärksten untersuchten Rallye des S&P 500 kam es zwischen Mitte März und Ende Dezember 2020: Dort wertete der US-Dollar gegenüber dem Euro um rund 13 Prozent ab – und der S&P 500 legte um 63 Prozent zu.“

Selbst in den beiden längsten und stärksten Dollar-Abwertungsphasen konnte der US-Aktienindex zulegen:

· „Zwischen Januar 2002 und Januar 2004 rutschte der Greenback gegenüber dem Euro um 33 Prozent ab. Der S&P 500 legte aber um 2 Prozent zu.“

· „Ebenfalls rund zwei Jahre dauerte die Phase zwischen März 2006 und März 2008, in der der Dollar um rund 24 Prozent abwertete. Hier gewann der US-Aktienindex 5 Prozent hinzu.“

So war es in der jüngsten Vergangenheit:

· „Die jüngste Abwertungsphase des US-Dollar trat zwischen Januar und Juli 2025 auf. Ausgelöst wurde sie durch geldpolitische Divergenz, politische Unsicherheiten und nachlassende Nachfrage nach dem Dollar.“

· „Trotz eines Rückgangs des US-Dollars um 13 Prozent verzeichnete der S&P 500 auch in diesem Zeitraum eine positive Entwicklung von 7 Prozent.“

Shijiao Yous Fazit:

· „In Zeiten nachlassender Dollar-Stärke – etwa aufgrund geldpolitischer Lockerung, fiskalischer Risiken oder globaler Umschichtung – entwickelten sich die US-Aktienmärkte dennoch robust.“

· „Seit 2002 wurde jede Phase mit einer starken Abwertung des US-Dollars gegenüber dem Euro von einem positiven Kursverlauf des S&P 500 (in USD) begleitet.“

· „Dabei hat der S&P in sechs von zehn Fällen deutlich mehr gewonnen als der Euro verloren.“  (pg)


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