Aktive ETFs: Warum Privatanleger stark auf aktiv gemanagte ETFs setzen
Aktive ETFs gewinnen bei Privatanlegern an Bedeutung. Eine aktuelle Studie zeigt: 40 Prozent der Investoren nutzen aktiv gemanagte ETFs als strategische Ergänzung zum Portfolio – trotz Skepsis bei Kosten und Track Record. Erfahren Sie, warum der Markt für aktive ETFs wächst und welches Potenzial darin steckt.10.07.2025 | 08:00 Uhr
Wachsendes Interesse: Aktive ETFs auf dem Radar privater Anleger
Die Bedeutung aktiver Exchange Traded Funds (ETFs) wächst. Während sie zunächst vor allem von institutionellen Investoren genutzt wurden, greifen zunehmend auch private Anleger auf diese Anlageform zurück. Das zeigt eine aktuelle Umfrage von J.P. Morgan Asset Management und extraETF unter mehr als 1.000 Privatinvestoren im Frühsommer 2025. Ziel war es, mehr über das Verhalten und die Motivation privater ETF-Anleger zu erfahren.
Hohe Bekanntheit: Mehrheit der Anleger kennt aktive ETFs
Laut der Studie haben 91,3 Prozent der befragten Privatanleger bereits von aktiven ETFs gehört. 40,5 Prozent investieren bereits aktiv, während 34,3 Prozent über ein Investment nachdenken. Nur ein Viertel der Befragten schließt diese Option kategorisch aus. Dieses wachsende Interesse zeigt: Aktive ETFs entwickeln sich vom Nischenprodukt zum festen Bestandteil privater Portfolios
Kaufargumente: Warum Anleger auf aktive ETFs setzen
- Kosteneffizientes aktives Management: 55,3 Prozent der Befragten sehen dies als Hauptvorteil.
- Renditechancen maximieren: 45,2 Prozent investieren mit diesem Ziel.
- Strategien wie Einkommensgenerierung: Für 41,2 Prozent ein entscheidender Faktor.
Portfolioaufbau: Aktive ETFs als strategische Beimischung
Die Mehrheit der Anleger nutzt aktive ETFs derzeit als Ergänzung zum passiven Portfolio. Für 23,1 Prozent zählen sie jedoch bereits zu den Kerninvestments. In den meisten Fällen machen aktive ETFs weniger als 30 Prozent des Gesamtportfolios aus. Nur 15,4 Prozent der Befragten setzen stärker auf diese Fonds.
Einkommen im Fokus: Ausschüttungen als Anlageziel
- 63,5 Prozent setzen auf regelmäßige Erträge
- 45,2 Prozent investieren in Core-Aktienstrategien
- 33,5 Prozent wählen gezielt regionale Schwerpunkte
Aktive ETFs mit Ertragsfokus, wie die JPM Equity Premium Income Active ETFs, sind seit Jahren bei US-Privatanlegern äußerst beliebt, und so ist ein Equity Premium Income ETF inzwischen der größte aktive ETF weltweit.
Anlageverhalten: Sparplan oder Einmalanlage? Beides ist beliebt
- 35,5 % tätigen Einmalanlagen
- 29,0 % nutzen Sparpläne
Ein Drittel kombiniert beide Ansätze
Besonders bemerkenswert: 20,1 Prozent der Anleger investieren 500 Euro oder mehr monatlich, obwohl die durchschnittliche ETF-Sparrate in Deutschland bei lediglich 136 Euro liegt. Über ein Viertel der Befragten hat bereits mehr als 10.000 Euro in aktive ETFs investiert.
Hürden & Vorurteile: Warum viele noch zögern
- 25 Prozent fühlen sich unzureichend informiert
- 23,5 Prozent halten die Produkte für zu neu
- 35,9 Prozent empfinden die Kosten als zu hoch
Rund zwei Drittel bevorzugen nach wie vor passive ETFs
Laut extraETF Research (Juni 2025) liegt der Kostenunterschied zwischen passiven (Ø 0,20 %) und aktiven ETFs (Ø 0,31 %) bei nur wenigen Basispunkten – mit teils besseren Ergebnissen für aktive Produkte.
Fazit:
Das Potenzial für aktive ETFs noch längst nicht ausgeschöpft. Das Interesse an aktiven ETFs wächst weiterhin stark – sowohl bei privaten als auch bei institutionellen Investoren. Aber es braucht noch viel Aufklärung über die Chancen, Risiken und Kosten. (jk)