FR-Weekly: DAX trotzt starkem Euro

Die Börsen-News am Montag: Die Stärke der Gemeinschaftswährung setzt die Börse unter Druck; der Vermögensverwalter PIMCO glänzt mit Rekord-Mittelzuflüssen; Katar gehen die Devisen aus und Deutschland hat zu viele Banken.

31.07.2017 | 10:17 Uhr von «Thomas Gräf»

Starker Euro lässt DAX kalt

 

Der starke Euro macht dem DAX nicht zu schaffen: Zur Kasse notiert der Leitindex 18 Punkte im Plus bei 12.181 Punkten. Der Euro stieg gegenüber dem Dollar auf 1,1761 US$ und nähert sich damit seinem Zweieinhalb-Jahres-Hoch der Vorwoche. „Die Anleger warten darauf, dass die Europäische Zentralbank versucht, die Rally der Gemeinschaftswährung mit Warnungen zu bremsen“, erklärt Marktexperte Milan Cutkovic von AxiTrader gegenüber Reuters. Zu den Gewinnern gehören BASF (+1,96 %) die Versorger E.On (+1,25 %) und RWE (+1,48 %), während der Chiphersteller Infineon (-0,63 %) leicht abgibt.

 

 

Seit dem Höchststand im Juni hat der DAX wieder fünf Prozent abgeben müssen. Quelle: Google

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PIMCO schafft den Turnaround

Die Pacific Investment Management Company, kurz PIMCO, hat einen bemerkenswerten Turnaround hingelegt: Der Assetmanager konnte im ersten Halbjahr 50 Milliarden US$ einsammeln. Damit steigen die Assets under Management wieder auf 1,6 Billionen US$. Im Jahr 2014 musste PIMCO den Abzug von hunderten Milliarden US$ verkraften, als der „Bond King“ genannte CIO Bill Gross zu Janus wechselte. Damals verwaltete PIMCO 1,9 Billionen US$. Im April 2017 rangierte der zur Allianz gehörende Vermögensverwalter nun wieder auf Platz zehn der Weltrangliste.

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Katar gehen die Devisen aus

Der Boykott der Golfstaaten zeigt Wirkung: Dem Zwergstaat Katar geht das Geld aus.  Die Devisenreserven des Emirats brachen laut der katarischen Zentralbank im Juni um 10,4 auf 24,4 Milliarden US$ ein. Saudi-Arabien, Ägypten, die Vereinigten Arabischen Emirate und Bahrain werfen Katar Unterstützung von Terroristen vor und haben das Land Anfang Juni mit umfangreichen Wirtschaftssanktionen überzogen. Katars hat das sechst höchste Prokopf-Einkommen der Welt und verfügt über die drittgrößten Erdöl- und Gasreserven.

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Deutschland hat zu viele Banken

„Deutschland hat sehr viele Banken“, erklärt Sabine Lautenschläger, Direktorin bei der Europäischen Zentralbank,  dem Berliner Tagesspiegel. 1.600 Banken seien eigentlich zu viele, so die stellvertretende Vorsitzende der EZB-Bankenaufsicht im Interview. Ein teures Filialnetz und niedrige Margen setzten die Branche unter Druck, eine Konsolidierung sei notwendig. Kunden müssen sich demnach auf steigende Preise bei Banken einstellen. „Kredite sind billig, manche zu billig und einige Bankdienstleistungen werden umsonst angeboten. Das zehrt an den Erträgen“, so die EZB-Direktorin.

 (TG)

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