Fondsstandorte: Deutschland nur Mittelmaß

Die Ratingagentur Morningstar hat europäische Fondsstandorte miteinander verglichen. Die Reihenfolge der Hitliste zeigt eindeutig: Je günstiger, desto besser.

07.02.2019 | 09:00 Uhr von «Matthias von Arnim»

Vierteljährlich untersucht die Ratingagentur Morningstar europäische Fondsstandorte, erstellt daraus ein Ranking und kommt fast jedes Mal zum selben Schluss: Kosten sind der entscheidende Faktor, wenn es um die Erfolgsprognose für Fonds geht. Günstige Fonds schneiden besser ab als teure Fonds.

Spitzenreiter Niederlande

Der Untersuchung zufolge waren die in den Niederlanden aufgelegten Fonds im vergangenen Jahr die besten Fonds in Europa. Auf Platz zwei folgt die Schweiz. Bemerkenswert: In beiden Ländern sind Vertriebsmodelle mit Kickbacks auf dem Rückzug. In den Niederlanden sind sie komplett verboten, in der Schweiz sind sie immer seltener vorzufinden. Der Grund dafür ist wohl, dass sogenannte Retrozessionen im maßgeblichen Bankenvertrieb vom Bundesgericht in den Jahren 2006 und 2012 eingeschränkt wurden.

Fonds aus Dänemark, Finnland, Schweden und Norwegen wurden von Morningstar ebenfalls mit überdurchschnittlich hohen Standort-Ratings ausgezeichnet. Auch in diesen Ländern sind Kickbacks nicht üblich. Zudem gibt es dort eine ausgeprägte Indexfonds-Tradition.

Gegenüber dem dritten Quartal haben sich im Ranking nur kleinere Verschiebungen ergeben. Finnland und Dänemark haben die Plätze getauscht, so auch Belgien und Großbritannien. Italien rückt einen Rang auf Platz 16 vor, Spanien steigt dagegen auf Platz 19 ab. Fonds aus Spanien bieten Anlegern der Ratingagentur zufolge oft nur Unterdurchschnittliches. Fonds aus Deutschland verharren auf Rang zehn. Gutes Mittelfeld, aber auch weit entfernt von einem Spitzenplatz.

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