BlackRock Global Allocation Fund: Flexible Multi-Asset-Strategie mit Fokus auf Qualitätstitel

Fondsmanager: Rieder und Koesterich führen das Portfolio mit globaler Expertise

Den BlackRock Global Allocation Fund wird von Rick Rieder und Russ Koesterich verwaltet. Rieder fungiert als Chief Investment Officer für Global Fixed Income sowie als Leiter des Global Allocation Investment Teams. Zudem leitet er das Fundamental Fixed Income Business. In dieser Rolle verantwortet er die Verwaltung von etwa 2,4 Billionen Dollar an Assets. Rieder ist Mitglied des Global Executive Committees (GEC) von BlackRock sowie des GEC Investment Sub-Committee und Vorsitzender des firmeneigenen BlackRock Investment Council. Vor seiner Tätigkeit bei BlackRock (seit 2009) war er President und CEO von R3 Capital Partners und leitete bei Lehman Brothers von 1987 bis 2008 das Global Principal Strategies Team sowie die Kreditgeschäfte des Unternehmens. Koesterich ist Managing Director bei BlackRock und Portfolio-Manager des Global Allocation Teams. Zudem leitet er die GA Selects Model Portfolios. Koesterich trat 2005 in das Unternehmen ein, ursprünglich bei Barclays Global Investors (BGI), die 2009 mit BlackRock fusionierten. Er wurde 2016 zum Head of Asset Allocation im Global Allocation Team ernannt und trat 2017 als Portfolio-Manager des Global Allocation Fund in das Team ein. Zuvor war er Global Chief Investment Strategist bei BlackRock und Vorsitzender des Investment Committee für das Model Portfolio Solutions Business.

Anlagestrategie: Flexible Asset-Allokation über Märkte und Anlageklassen hinweg

Das BlackRock-Team orientiert sich beim Global Allocation Fund an einer Benchmark aus 36 Prozent US-Aktien, 24 Prozent Nicht-US-Aktien sowie 24 Prozent US-Staatsanleihen und 16 Prozent Nicht-US-Staatsanleihen. Daher hält das Duo jeweils rund 60 Prozent in Aktien und 40 Prozent in Anleihen, wovon meist 60 Prozent auf US-Titel und 40 Prozent auf Nicht-US-Titel inklusive Schwellenländern entfallen. So investieren sie breit gestreut in über 40 Länder und mehr als30 Währungen. Die Kernstrategie des BlackRock Global Allocation Fund basiert auf einer dynamischen und flexiblen Asset-Allokation. Dies bedeutet, dass der Fonds nicht an eine feste Mischung von Aktien, Anleihen und alternativen Anlagen gebunden ist, sondern dass das Management-Team je nach Marktlage und wirtschaftlichen Bedingungen Anpassungen vornimmt. Dabei wird nicht nur in globale Aktienmärkte investiert, sondern auch in Anleihen, Rohstoffe und andere Anlageklassen, die das Portfolio diversifizieren und potenziell vor Marktrisiken schützen können. Diese Flexibilität ist dabei kein Lippenbekenntnis, sondern wird auch gelebt. So schwankte bislang die US-Aktienquote zwischen 15 und 46 Prozent. Aktien aus anderen entwickelten Märkten bewegten sich einer Bandbreite zwischen 10 und 35 Prozent. Alle anderen Assetklassen wie die verschiedenen Anleihesegment oder auch Titel aus Schwellenländern wurden bisweilen auch überhaupt nicht berücksichtigt. Daran erkennt man, dass die Benchmark für Rieder und Koestrich wirklich keinerlei Rolle spielt.

Portfolio-Zusammensetzung: US-Qualitätsaktien, Gold und globale Streuung

Derzeit hält der BlackRock Global Allocation Fund 61,8 Prozent in Aktien, 30,3 Prozent in Anleihen, etwa drei Prozent in Rohstoffen sowie gut vier Prozent in Cash. Somit hat er gegenüber seiner Benchmark Anleihen um etwa zehn Prozent untergewichtet. US-Aktien haben Rieder und Koestrich mit gut vier Prozent am höchsten übergewichtet. Insgesamt hält der Fonds rund 1570 Positionen. Zu den größten Positionen zählen die Aktien von Microsoft (2,4 %), Nvidia (2,3%), Amazon (1,8 %), Nikkei-Option (1,7%) und Apple (1,5 %). Insgesamt favorisiert das BlackRock-Team die üblichen US-Qualitätsaktien, die allerdings nicht günstig sind. Das sieht man auch am KGV des Portfolios von rund 23. 

Gold im Portfolio: Absicherung gegen Schulden und Inflationsdruck

Zudem ist das Duo zu rund drei Prozent in Gold investiert. Sie sehen in Gold zwar keinen zuverlässigen kurzfristiger Schutz, aber eine effektive Wertsicherung. Gerade in Phasen erhöhter Volatilität übertrifft laut Rieder Gold in der Regel die Aktienmärkte, so wie es auch im bisherigen Jahresverlauf der Fall war. Dass der Dollar zudem unter erheblichem Druck steht, verstärkt dieses Argument. Und langfristig gesehen gebe es ein noch dringenderes Problem: riesige und wachsende Staatsschulden. Angesichts der Größe der US-Staatsanleihenmärkte und des Status des Dollars als Reservewährung hätte demnach der Goldpreise historisch gesehen eine starke Beziehung zum Niveau der US-Staatsverschuldung. Wenn die US-Verschuldung im Verhältnis zum BIP wachse, folge Gold in der Regel diesem Trend. Noch wichtiger ist laut dem BlackRock-Duo, dass die Beziehung zwischen Gold und Staatsschulden in der Vergangenheit nicht-linear war. Mit anderen Worten: Die Goldpreisgewinne ätten sich beschleunigt, je näher die Staatsschulden 100 Prozent des BIP erreichten und nun überschreiten.

Rendite-Risiko-Profil: Aktiennahe Erträge bei geringerer Volatilität

Der BlackRock Global Allocation Fund möchte langfristig aktienähnliche Renditen mit einer niedrigeren Volatilität erzielen. Das Upside Capture lag bislang bei 68 Prozent und in Abwärtsphasen des Aktienmarktes hat der Fonds nur 49 Prozent der Bewegung nachvollzogen. Insgesamt liegt die Volatilität des Fonds rund 30 Prozent niedriger als der globale Aktienmarkt. Auf Sicht von 5 Jahren hat der BlackRock Multi Asset Fonds Platzhirsche wie den Acatis Value Event oder auch den FvS Multiple Opportunities deutlich geschlagen. Allerdings war er auch etwas volatiler.

Fazit: Eine robuste Multi-Asset-Alternative mit starker Performance

Interessanter Multi Asset Fonds, der einen Alternative/Ergänzung zu den allseits bekannten Mischfonds deutscher Anbieter ist. Der BlackRock Fonds hat durch seinen höheren US-Aktienanteil möglicherweise mehr Dampf unter dem Kessel. Zudem gehört er mit einem Volumen von rund 16,5 Milliarden US-Dollar neben dem FvS Fonds (25 Mrd. Euro) auch zu den Schwergewichten auf dem Markt.

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