Versicherer drängen ins Kreditgeschäft

Die Suche nach alternativen Anlagemöglichkeiten treibt die Versicherungen verstärkt in den Geschäftsbereich der Banken.

15.03.2012 | 07:45 Uhr von «Patrick Daum»

Nach Informationen der Online-Redaktion des „Handelsblatts“ versuchen sich Versicherer inzwischen vermehrt darin, Kredite zu vergeben und bewegen sich damit im Terrain der Banken. Die Versicherungen müssten ihr Geld rentabel anlegen, damit die Kunden in Zukunft ordentliche Erträge aus ihren Lebensversicherungen bekommen. Da Staatsanleihen derzeit wenig Rendite einbrächten oder zu riskant seien und Aktien von den Versicherungsgesellschaften nur in sehr bescheidenem Umfang gekauft würden, weil sie dafür zu viel Eigenkapital vorhalten müssten, suchten sie jetzt Alternativen. Fündig wurden sie im Kreditgeschäft. „Darlehen gegen eine Sicherheit werden zu einem immer sinnvolleren Ansatz“, erklärt Nikhil Srinivasan, Chief Investment Officer beim Münchner Allianz-Konzern, gegenüber den Düsseldorfer Kollegen.

Die Bankenbranche ist darüber nicht sehr erfreut. Die Kritik vieler Banker gegen diese Praxis richte sich gegen die Bankenaufsicht. Sie messe mit zweierlei Maß. Banken würden sehr stark reguliert hinsichtlich ihres Verhältnisses von risikoreichem Geschäft zu Eigenkapital, etwa dem Kreditgeschäft. Bei den Versicherern sei dies nicht der Fall. Von anderer Seite war jedoch auch zu hören, dass man die Entwicklung vorerst abwarten wolle und eventuelle Kooperationsmöglichkeiten nicht auszuschließen seien.

(PD)

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