"Schwäche am Arbeitsmarkt wog schwerer"
Jack McIntyre, Portfoliomanager bei Brandywine Global, Teil von Franklin Templeton kommentiert den gestrigen Zinsentscheid der Fed:30.10.2025 | 12:45 Uhr
„In einer Phase, in der die Fed gewissermaßen nur mit halber Sicht fliegt, entschied sie, dass die Schwäche am Arbeitsmarkt schwerer wiegt als die Hartnäckigkeit der Inflation. Diese Haltung ist sinnvoll, da Arbeitsstatistiken nachlaufende Wirtschaftsindikatoren sind und die Geldpolitik mit einer Verzögerung wirkt. Für Oktober wollte die Fed daher lieber eine weitere Zinssenkung vornehmen.
Weniger nachvollziehbar ist hingegen die ungewöhnlich breite Spanne der abweichenden Meinungen. Mirans Forderung nach einer stärkeren Senkung könnte als zu zurückhaltend abgetan werden. Aber Schmids Forderung nach keiner Senkung in Verbindung mit Powells Äußerungen während der Pressekonferenz, in denen er sagte, er wolle etwas Abstand zwischen der Sichtweise der Fed hinsichtlich möglicher künftiger Zinssenkungen und der Sichtweise des Marktes für Dezember schaffen, kann nicht so einfach abgetan werden. Diese Divergenz sorgt für mehr Bewegung an den Märkten – mit höherer Volatilität und Kapitalflüssen in beide Richtungen.“