Nürnberger Adig A hat einen neuen Kapitän: Heidrun Heutzenröder

Lange Zeit galt der Nürnberger Adig A als Flaggschiff der Fondsbranche. Doch dann übernahm der Neue-Markt-Fan Kerstan von Schlotheim das Steuer und führte den Hoffnungsträger vieler Anleger in stürmische See. In drei Jahren verlor der Fonds mehr als 66 Pr

04.02.2003 | 15:35 Uhr

Die gelernte Volkswirtin managt bereits den Adig Fondak. Sie soll nun den Nürnberger Adig A – er legt zu 65 Prozent des Kapitals in deutsche Aktien an – in ruhigere Gewässer lotsen.

"In Zukunft soll der Fonds risikoorientierter gefahren werden"

Ihre erste Maßnahme: "Wir halten am wachstumsorientierten Investmentstil des Fonds fest. Aber in Zukunft soll er risikoorientierter gefahren werden. Wir haben deshalb Über- oder Untergewichtungen in der jetzigen Marktphase vorsichtiger gestaltet."

Konzentration auf TecDAX

Konkret bedeutet das: Sie will sich auf Unternehmen konzentrieren, die im späteren TecDAX eine Rolle spielen werden. In Sachen DAX reduzierte sie den Allianz-Anteil und stockte bei den beiden Versorgern E.ON und RWE auf.

Kaufen, wenn die Kanonen donnern – davon hält Heutzenröder nicht viel

Aktuell agieren wir vorsichtiger", beschreibt Heutzenröder ihren neuen Kurs. Vor allem wegen eines möglichen Krieges gegen den Irak: "Die Unsicherheit über die weitere Entwicklung im Mittleren Osten belastet die Märkte erheblich. Kaufen, wenn die Kanonen donnern – von dieser Börsenweisheit halte ich nicht viel."

Hoher Ölpreis und starker Euro belastet Gewinne

So lange die Krise anhält, sieht sie ein schwaches Wirtschaftswachstum in Deutschland, einen hohen Ölpreis und einen starken Euro. "Das ist nicht gut für die Gewinnentwicklung in diesem Jahr", sagt die Fondsmanagerin.

Erst bei Ende der Krise soll der Fonds wachstumsorientierter werden

Erst wenn sich das Ende der Krise abzeichnet, will Heutzenröder dem Fonds wieder eine stärkere Dynamik verleihen. Sie will dann zyklisch wachstumsorientierte Aktien kaufen.

Favoriten sind Deutsche Telekom, SAP und ThyssenKrupp

Für interessant hält sie dann vor allem die Deutsche Telekom. Auch wenn die ihr Ziel, die Verschuldung 2003 auf 50 Milliarden abzubauen, nicht ganz erreichen dürfte. Vorstands-Chef Kai-Uwe Ricke setze die richtigen Prioritäten. Für attraktiv hält Heutzenröder auch SAP und ThyssenKrupp. Der Stahlkonzern will im laufenden Geschäftsjahr das Ergebnis verdreifachen.

Den Fondak hat Heudrun Heutzenröder gut in den Griff bekommen

Fazit: Die neue Managerin fährt einen vorsichtigen Kurs. Das dürfte zu besseren Ergebnissen als bisher führen. Allerdings ist das Marktumfeld schwierig. Den value-orientierten Fondak hat Heidrun Heutzenröder aber bereits gut in den Griff bekommen.


Fonds im Überblick:

Fonds: Nürnberger Adig A
KAG: Cominvest
WKN:  847122
Fondsmanagerin: Heidrun Heutzenröder

Auflegungsdatum: 08. Februar1990
Fondsvolumen:  216 Mio. Euro

Wertentwicklung:
seit 01. Januar 2001:
-63,8 %
seit 01. Januar 2002: -49,9 %


Die Top-Ten:
1. Deutsche Telekom: 
8,1 %
2. Siemens:  6,6 %
3. DaimlerChrysler:  6,0 %
4. Allianz:  5,3 %
5. SAP:  5,3 %
6. Deutsche Bank:  4,9 %
7. E.ON:  4,2 %
8. Bayer:  3,9 %
9. BASF:  3,3 %
10. Münchener Rück:  3,0 %

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