Müssen wir die Zinsen anheben?

Titel der Publikation: „Wir müssen die Zinsen anheben… damit wir im Zweifelsfall Spielraum haben, um sie wieder zu senken.“ Häh? Und noch irgendwas mit Robotern.
Veröffentlichung: 08/2015
Autor: Jim Leaviss
Auftraggeber: M&G Bond Vigilantes (Website)
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Jim Leaviss: "Ich höre immer wieder, dass die US-Notenbank die Zinsen anheben muss, damit sie die Möglichkeit hat, sie wieder zu senken, falls sich die US-Wirtschaft erneut abschwächen sollte."

26.08.2015 | 15:05 Uhr

Mit anderen Worten muss sich die Fed also von der Nullzinspolitik verabschieden, damit sie das traditionelle geldpolitische Instrument der Zinssenkung in Zukunft wieder nutzen kann. Ich gebe zu, in Phasen geistiger Umnachtung ist mir dieses Argument wahrscheinlich auch selbst in den Sinn gekommen, aber ich erinnere mich ehrlich gesagt nicht mehr, warum eine solche Vorgehensweise eine gute Idee sein sollte. Damit das Ganze überhaupt Sinn macht, müsste man schon davon ausgehen, dass eine Zinsanhebung um 50 Basispunkte von 0,25 auf 0,75 Prozent die Wirtschaft tatsächlich nicht so stark abkühlt wie sie durch eine Zinssenkung um 50 BP von 0,75 auf 0,25 Prozent angekurbelt werden würde. Oder man müsste eine Zinserhöhung als Beleg für das Vertrauen in die konjunkturelle Entwicklung und damit als stimulierend einstufen (allerdings dürfte im Falle eines stockenden Wachstums dann auch eine spätere Notfall-Zinssenkung von 0,75 Prozent auf 0,25 Prozent nicht unbedingt als positives Signal gewertet werden). Ich weiß nicht – aber ist das Argument „die Zinsen anheben, um sie wieder senken zu können“ wirklich logisch?

Es folgt Ihr „Robot Digest“. Auf Twitter kommt man an Roboter-Geschichten momentan gar nicht vorbei. Wir hätten da den Google-Roboter, der im Holzfäller-Stil durch den Wald rennt, und natürlich Erica, einen realistisch anmutenden Androiden aus Japan, der sogar noch menschlicher wirkt, wenn er „hmmmm“ sagt und die Stirn runzelt, wenn er in seinen Datenbanken keine passende Antwort auf Ihre Frage findet. Darüber hinaus erscheint in einigen Wochen der neue Roman von Martin Ford, „The Rise of the Robots“, und entgegen allen Berichten über „Roboter, die uns die Arbeitsplätze wegnehmen“, hat Deloitte kürzlich eine Studie veröffentlicht, aus der hervorgeht, dass Technologie zur Schaffung von Arbeitsplätzen führt, weil dadurch die Kaufkraft sowie die Binnennachfrage innerhalb einer Volkswirtschaft angetrieben werden. Doch obwohl die Schlagzeilen von einer „Vermenschlichung von Robotern“ fast schon besessen zu sein scheinen, ist die „Robotisierung von Menschen“ doch eigentlich wesentlich erschreckender. Die negativen Schlagzeilen, für die Amazon in dieser Woche wegen der dortigen Arbeitsbedingungen gesorgt hat, beruhen auf diesem Artikel in der New York Times, der mich zu dem sogar noch schrecklicheren Bericht unter der Überschrift „I was a Warehouse Wage Slave“ von Mother Jones aus dem Jahr 2012 geführt hat.

Lesen Sie den vollständigen Beitrag auf der Website von Bond Vigilantes.

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