Morgan Stanley IM: Wie geht es nach der Ankündigung der Zölle am „Tag der Befreiung“ weiter?
Die Zölle könnten Wachstum und Erträge unter Druck setzen. Das International Equity Team erklärt, warum „Nicht-Halten“ weiterhin positiv sein könnte.02.05.2025 | 06:14 Uhr
Wir versuchen derzeit keine definitive Vorhersage über die wirtschaftlichen Ergebnisse zu treffen, sondern analysieren, welche Ergebnisse in den Aktienkursen eingepreist werden. Wir würden argumentieren, dass die Märkte auch nach einem Rückgang von ca. 10% in den ersten zwei Tagen nach den Zollankündigungen des „Tags der Befreiung“1 implizit davon ausgehen, dass ein Großteil der Zollerhöhungen rückgängig gemacht werden wird, bevor sie erhebliche Auswirkungen auf die US-Wirtschaft haben.
Sieht man sich die Märkte im Vorfeld der Ankündigung am „Tag der Befreiung“ an, so sorgte der Rückgang der Aktienindizes im ersten Quartal für viel Aufregung, der MSCI World Index gab jedoch um nur 2% und der S&P 500 um nur 4% nach.2 Der Verlust im ersten Quartal konzentrierte sich auf die technologielastigen Sektoren: Informationstechnologie und Kommunikationsdienste, dominiert von Alphabet und Meta, und der Sektor der Nicht-Basiskonsumgüter, in dem Amazon und Tesla angesiedelt sind. Die anderen acht Sektoren im MSCI World Index legten im Quartal alle zu, wobei es keine signifikante Performanceunterschiede zwischen defensiven und zyklischen Sektoren gab. Wir würden argumentieren, dass der Markt keine großen Bedenken über eine wirtschaftliche Abkühlung einpreist, außer in einigen ausgewählten Bereichen des Nicht-Basiskonsumgütersektors, wie Fluggesellschaften, Hotels und die von den Zöllen betroffene Automobilindustrie. Diese zuversichtliche Haltung zeigte sich auch in den Gewinnvorhersagen für 2025 und 2026, die im ersten Quartal in etwa unverändert blieben, wozu allerdings auch der schwächere US-Dollar beitrug. Es wird weiterhin mit einem zweistelligen Gewinnwachstum für 2025 und 2026 gerechnet.