Grundnahrungsmittel werden funktional und begehrter
Die guten alten Grundnahrungsmittel sind zu den neuen Lieblingen der Lebensmittelindustrie avanciert.25.06.2025 | 06:00 Uhr
Eier, Joghurt, Milch. Die guten alten Nahrungsmittel, die die Grundlage unserer täglichen Ernährung bilden.
Aber sie sind zu den neuen Lieblingen der Lebensmittelindustrie avanciert, denn einige dieser allgegenwärtigen Produkte haben sich in „funktionale“ Nahrungsmittel verwandelt, also solche, die mit Nährstoffen wie Proteinen, Fettsäuren und Probiotika angereichert sind. Das bringt zusätzliche gesundheitliche Vorteile und überzeugt die Verbraucher.
Die Hersteller von Grundnahrungsmitteln, oft kleine Nischenanbieter, laufen ihren grösseren Wettbewerbern den Rang ab, da ihre positiven Cashflows und soliden Geschäftsmodelle, die durch gesellschaftliche Trends getragen werden, Investoren anziehen.
Dies steht in einem starken Gegensatz zu den Trends nach der Covid-Pandemie vor ein paar Jahren. Damals waren Unternehmen, die neuartige Technologien wie fleischloses „Fleisch“, im Labor gezüchtetes Eiweiss und Methoden der vertikalen Landwirtschaft entwickelten, aufgrund ihrer spannenden Wachstumsaussichten hoch bewertet.
Doch die Science-Fiction hielt der Realität nicht stand. Viele dieser disruptiven Unternehmen hatten unerprobte Geschäftsmodelle und die Anfangs- und Betriebskosten waren hoch. Der Geschmack, der gesundheitliche Nutzen und der Preis entsprachen nicht den Erwartungen der Endverbraucher. Die Unternehmen betraten den Markt zu einem ungünstigen Zeitpunkt, nach der Pandemie steigen die Inflation und die Zinssätze auf Rekordhöhe. Viele haben ihr Geschäft aufgegeben oder mussten von ihren ursprünglichen Ideen und Zielen abrücken.
Da sich die Verbraucher auf die einfachen Dinge zurückbesonnen haben, waren aufgrund verschiedener Faktoren einige der Grundnahrungsmittel auf einmal sehr begehrt.
Nehmen wir Eier. Anfang des Jahres gab es in den Supermärkten in New York, Denver und Chicago auf einmal keine Eier mehr, und in manchen Diners mussten die Gäste 50% mehr für Eier zahlen. Der Ausbruch der Vogelgrippe betraf in erster Linie die industrielle Eierproduktion mit Käfighaltung, mit der Folge, dass die Eierpreise auf ein Zehnjahreshoch stiegen.
Die einzigen Eier, die es noch gab, waren Freilandeier von Premium-Erzeugern, die durch bessere Tierwohlpraktiken und Freilandhaltung die Ausbreitung der Krankheit eingedämmt hatten. Einige dieser Eierkartons sind mit einem QR-Code versehen, der es den Verbrauchern ermöglicht, die Eier bis zur Henne zurückzuverfolgen. Dies sorgt für Transparenz in der Versorgungskette.
Neben der besseren Rückverfolgbarkeit haben Freilandeier auch ein besseres Nährstoffprofil als Eier aus industrieller Käfighaltung: Sie enthalten mehr Omega-3-Fettsäuren, die Vitamine D und B sowie Antioxidantien, da sich die Hennen mit dem ernähren, was sie auf der Wiese finden. Sie sind weniger anfällig für Krankheiten, die sich in industriellen Betrieben, in denen die Hennen oft in Käfigen gehalten werden, schnell ausbreiten können.