Goldgräberstimmung in der Bergbaubranche
Von der neuen industriellen Revolution bis hin zu den makroökonomischen Kräften, die die Nachfrage nach Edelmetallen antreiben - 2025 ist das Jahr, in dem Anleger mit Bergbauwerten wahre Schätze heben können. Teil1: Weshalb jetzt niedrige Bewertungen zum Einstieg locken.07.02.2025 | 11:15 Uhr
2024 erlebte der Metall- und Bergbausektor ein vor allem für Investoren nervenaufreibendes Auf und Ab. Wirtschaftliche und politische Kräfte drückten die Notierungen der Bodenschätze wie die der Bergbauunternehmen entscheidend nach oben und unten. Aluminium etwa legte aufgrund des starken globalen Nachfragewachstums um rund 14 Prozent (in USD) zu. Der Kupferpreis wiederum schoss im Mai 2024 aufgrund von Angebotsengpässe und der steigenden Nachfrage in Folge der globalen Energiewende auf einen historischen Höchststand von mehr als 10.500 US-Dollar pro Tonne. Bis Ende 2024 rutschte die Notierung des roten Industriemetalls dann wieder auf etwa 8700 US-Dollar. Zentralbankpolitiken, Sorgen um das Wirtschaftswachstum, Versorgungsunterbrechungen und globale Konflikte spielten bei dieser Berg- und Talfahrt der Industriemetalle eine gewichtige Rolle. Unter Druck waren 2024 insbesondere die Preise für Batteriemetalle wie Lithium, Nickel und Kobalt. Und Bergbauunternehmen für Batteriemetalle schnitten daher schlechter ab als der Durchschnitt des Sektors.
Zu Beginn des Jahres 2024 waren die Rohstoffexperten Baker Steel sehr optimistisch für den Edelmetallsektor, gestützt auf günstige markt- und makroökonomische Bedingungen. Und die Vorhersage bewahrheitete sich: Denn Gold und Silber gehörten zu den Rohstoffen mit der besten Performance im Jahr 2024. Der Preis für das gelbe Edelmetall kletterte sogar auf ein neues Allzeithoch und Edelmetallförderer erzielten dementsprechend ansehnliche Gewinne. Der Anstieg des Goldpreises im Laufe des Jahres verdeutlichte die starke globale Nachfrage. Speziell Zentralbanken stockten ihre Goldreserven auf, institutionelle Käufe nahmen zu und auch Privatanleger zeigten in bestimmten Märkten großes Interesse. Gold festigte weltweit seine Rolle als sicherer Investmenthafen in unsicheren Zeiten und als wichtiges Mittel zur Portfoliodiversifizierung.
Trotz der teils sehr unterschiedlichen Kursentwicklungen im Jahr 2024 vereint Edelmetall- und Industriemetallproduzenten heute eines: Beide Branchen bieten weiterhin sehr attraktive Einstiegschancen für Anleger, da die Unternehmen deutlich unterbewertet sind. Bergbauaktien werden etwa derzeit zu EV/EBITDA-Multiplikatoren gehandelt, die unter denen der meisten anderen Aktiensektoren liegen, dabei aber ähnliche oder höhere operative Margen aufweisen. Der Metall- und Bergbausektor notiert im Vergleich zu globalen Aktien aktuell sehr nahe an einem 30-Jahres-Tief, die Gewinnchancen sind entsprechend hoch.
Auf der anderen Seite hinkten die Kurse der Edelmetallförderer 2024 der Goldpreisentwicklung hinterher. Basierend auf früheren Bullenmärkten erwartet Baker Steel daher, dass Goldminenunternehmen im Laufe des Aufschwungs noch bessere Renditen erzielen werden. Die Ausweitung der Gewinnspannen ist hier ein dominierender Faktor. Bei durchschnittlichen nachhaltigen Gesamtkosten (AISC) von rund 1.500 USD je Unze und einem Goldpreis von über 2.600 USD je Unze ist die Rentabilität des Sektors hoch. Zwar steigen auch die Kosten, doch das Tempo der Inflation hat sich in den letzten zwei Jahren verlangsamt. Und die Kostenkontrolle der Förderer bleibt insgesamt gut, unterstützt durch Technologie und Kapitaldisziplin.
Baker Steel ist daher überzeugt, dass Minenaktien im Jahr 2025 erneut eine wichtige Rolle im Portfolio eines Anlegers spielen werden. Der Bergbau als unterbewerteter Aktiensektor wird durch eine starke Nachfrage- und Angebotsdynamik gestützt und weist zudem eine relativ geringe Korrelation zu den US-Aktienmärkten auf. Dies macht den Sektor zu einem wertvollen Diversifikator in einer Zeit hoher Bewertungen auf den US-Märkten, insbesondere im Technologiesektor.
Von der Geopolitik und Wirtschaftspolitik bis hin zur Angebots- und Nachfragedynamik verspricht das kommende Jahr viel für den Metall- und Bergbausektor, vornehmlich für den Edelmetallsektor und für Metalle, die eng mit der neuen industriellen Revolution verbunden sind.
In der nächsten Folge analysieren die Experten von Baker Steel die Chancen der neuen industriellen Revolution für den Bergbausektor. Denn von KI-Rechenzentren und digitaler Infrastruktur bis hin zum Ausbau sauberer Energiekapazitäten, neuer Batterietechnologie und dem steigenden Absatz von Elektrofahrzeugen treiben metallintensive Branchen die Nachfrage nach wichtigen Metallen und Mineralien voran.
Kommende Woche lesen Sie in Teil 2 hier an gleicher Stelle, weshalb Gold weiter so begehrt ist.