Franklin Templeton: Europa – Überraschend widerstandsfähig – trotz Zölle

Trotz der erheblichen Gefahr von Zöllen hat Europa eine überraschende wirtschaftliche Widerstandsfähigkeit gezeigt.

05.09.2025 | 10:51 Uhr

Strukturelle Kräfte, darunter geld- und fiskalpolitische Unterstützung, haben die konjunkturellen Gegenwinde vorerst überwunden.

Die Eurozone steht im Mittelpunkt eines politischen Tauziehens mit gegensätzlichen Auswirkungen auf die Region. Kurzfristig haben die eskalierenden Handelsspannungen und Zollunsicherheiten mit den USA die Wachstumsprognosen nach unten gedrückt.

Langfristig jedoch sorgen die zunehmend akkommodierende Geld- und Fiskalpolitik für eine nachhaltige wirtschaftliche Expansion, wobei der aggressive Lockerungszyklus der Europäischen Zentralbank (EZB) und die beispiellosen Verteidigungsausgaben für starken Rückenwind sorgen. Trotz der erheblichen Gefahr von Zöllen und einer starken Aufwertung des Euro (EUR) hat die Region jedoch eine überraschende wirtschaftliche Widerstandsfähigkeit gezeigt.

Ein Beispiel dafür ist der Einkaufsmanagerindex (EMI) für das verarbeitende Gewerbe in der Eurozone, der auf den höchsten Stand seit drei Jahren gestiegen ist. Diese unerwartete Entwicklung deutet zumindest vorerst darauf hin, dass wachstumsfördernde Kräfte, darunter geldpolitische Lockerungen und fiskalische Anreize, die negativen Auswirkungen der Zölle erfolgreich überwunden haben.

Handel und Zölle: Höchste Unsicherheit überwunden

Zölle stellen in diesem Jahr den größten kurzfristigen Gegenwind für die Eurozone dar, da die Region nach wie vor eng mit dem US-Markt verbunden ist. Die Wachstumsprognosen für die Eurozone für 2025 wurden nach Trumps „Liberation Day“ im April auf einen Tiefpunkt von 0,8 % revidiert, nach 1,4 % im dritten Quartal 2024.

Die Diskussionen dauern zwar noch an, aber es werden Handelsabkommen geschlossen, was darauf hindeutet, dass der Höhepunkt der Unsicherheit hinter uns liegt.

Im Anhang finden Sie den vollständigen Kommentar als Word-Dokument.

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