ETF Securities: Starker US-Dollar setzt Gold unter Druck

In der letzten Woche kam es bei Gold-ETPs zum fünften Mal hintereinander zu Abflüssen, da der US-Dollar aufwertete. Bei Industriemetallen sorgte Präsident Trump mit der Ankündigung, auf Stahl- und Aluminiumimporte Zölle zu erheben, für einen Anstieg der Volatilität.

08.03.2018 | 08:45 Uhr

Die Zuflüsse in diversifizierte Rohhstoffkorb-ETPs (A0KRKC) stiegen mit 92,5 Mio. USD auf ihren höchsten Stand seit Mai 2016. Die zunehmende Volatilität an den globalen Finanzmärkten stellt zusammen mit der unterstützenden fundamentalen Situation der meisten Rohstoffe ein gutes Argument für die Diversifizierung des Portfolios dar.

Bei Kupfer- (A0KRJU), Aluminium- (A0KRJS) und breit aufgestellten Industriemetallkorb-ETPs (A0SVX7) kam es aufgrund der nachlassenden Dynamik im globalen Fertigungssektor zu Abflüssen in Höhe von 28,9 Mio. USD, 11,1 Mio. USD beziehungsweise 14,8 Mio. USD. Der Rückgang des chinesischen Einkaufsmanagerindex für das fertigende Gewerbe auf seinen tiefsten Stand seit Juli 2016 weckte allen Anschein nach Sorgen, dass sich in Verbindung mit den ebenfalls nachlassenden Einkaufsmanagerindizes in den USA, Europa und Großbritannien die Nachfrage nach Industriemetallen abschwächen könnte.  Außerdem deutet sich ein Anstieg des Kupferangebots an, da die Kupferproduktion in Chile, dem Standort der weltgrößten Mine, im Januar um 6,3 Prozent zum Vorjahr zunahm. Zusätzlich sorgte Präsident Trump, der auf Stahl- und Aluminiumimporte Zölle erheben will, bei Industriemetallen für einen Anstieg der Volatilität, die zu den ersten Abflüssen aus Industriemetallkorb- und Aluminium-ETPs seit drei Wochen führte. Nickel-ETPs (A0KRJ4) widersetzten sich dem Trend. Sie verzeichneten Zuflüsse in Höhe von 9,4 Mio. USD, was auf die erwartete Nachfrage seitens der Batterietechnik zurückzuführen ist.

Abflüsse aus Gold-ETPs (A0LP78) nahmen aufgrund des erstarkenden US-Dollar in der fünften Woche in Folge zu, und zwar auf 93,8 Mio. USD. In den ersten neun Wochen des Jahres waren die Kapitalzuflüsse bei Gold-ETPs tendenziell insgesamt negativ. In der letzten Woche kam es bei Gold-ETPs zum fünften Mal hintereinander zu Abflüssen, da der US-Dollar aufwertete. Der Fed-Vorsitzende Jay Powell hatte sich zuvor optimistisch über den Ausblick der US-Wirtschaft geäußert, und die Zinsentwicklung zeigt nach oben. Indessen verzeichneten Edelmetallkorb-ETPs (A0N62H) mit 11,1 Mio. USD in der fünften Woche in Folge Zuflüsse.

Rohöl-ETPs (A1N49P) waren auf Wochensicht mit weiteren Abflüssen konfrontiert, die sich auf 15,8 Mio. USD beliefen. 2018 kam es bei Rohöl-ETPs bisher nur in einer einzigen Woche zu Zuflüssen. Dies ist ein Ausdruck des Pessimismus unter den ETP-Anlegern, die die Kursrally, welche im Juni 2017 einsetzte, opportunistisch für Verkäufe nutzten. In der vergangenen Woche gerieten die Rohölpreise aufgrund der unerwartet starken Zunahme der US-Lagerbestände und des festeren US-Dollar unter erheblichen Druck. Darüber hinaus stieg die Risikoaversion der Anleger, weil sich die Daten des fertigenden Gewerbes in China, des weltgrößten Rohölimporteurs, abschwächten. Der Rückgang der OPEC-Förderung auf ein Zehnmonatstief im Februar konnte die negative Stimmung nicht ausgleichen, da er im Großen und Ganzen auf die vorübergehenden Förderausfälle in Venezuela zurückgeht.

Diesen Beitrag teilen: