ETF Securities: Fallende Zuckerpreise ziehen Schnäppchenjäger an
Aufgrund des reichlichen globalen Angebots rutschten die Zuckerpreise seit Jahresanfang um 23 Prozent ab. Doch es gibt Spekulationen, dass Brasilien im Zuge der gestiegenen Rohölpreise mehr Zuckerrohr in die Ethanolproduktion lenken wird.03.05.2018 | 10:08 Uhr
Bei Gold kam es nach zweiwöchigen Zuflüssen erneut zu Abflüssen. Die steigenden Treasury-Renditen und der aufwertende US-Dollar drückten die Goldpreise um 1,1 Prozent und führten zu Abflüssen aus Gold-ETPs (A0LP78) von 23,1 Mio. USD. Die mehrwöchigen Zuflüsse, in denen Gold vom zunehmenden geopolitischen Risiko profitierte, gingen damit zu Ende. Das historische Gipfeltreffen zwischen Nord- und Südkorea in der letzten Woche hatte zu dem Übereinkommen geführt, „alle feindlichen Akte gegeneinander künftig zu unterlassen“ und die Denuklearisierung der koreanischen Halbinsel anzugehen. Dies kostete Gold einen Teil seiner geopolitischen Prämie.
Fallende Zuckerpreise ziehen Schnäppchenjäger an. Bei Long-Zucker-ETPs (A0KRJ8) kam es in der letzten Woche mit 8,9 Mio. USD zu den höchsten Zuflüssen seit Januar 2015. Aufgrund des reichlichen globalen Angebots rutschten die Zuckerpreise seit Jahresanfang um 23 Prozent ab. Zucker steht unter Druck, seit die EU die Exportquoten im letzten Jahr aufgehoben hat und große Rohzuckerproduzenten wie Brasilien und Indien erhebliche Mengen auf den Markt bringen. Vor Beginn der Saison 2018/19 gibt es aber Spekulationen, dass Brasilien im Zuge der gestiegenen Rohölpreise mehr Zuckerrohr in die Ethanolproduktion lenken wird. Ethanol ist in Brasilien eine Kraftstoffalternative, da dort die meisten Autos mit Benzin und Ethanol gleichermaßen fahren. Damit stünde weniger Zuckerrohr für Zucker zur Verfügung und die Preise könnten steigen.
Bei Platin- (A0N62D) und Palladium- (A0N62E) ETPs kam es nach schwachem Autoabsatz zu Abflüssen. Aus Platin-ETPs flossen 7,1 Mio. USD und aus Palladium-ETPs 10,6 Mio. USD ab. Beide Metalle kommen in Katalysatoren zum Einsatz und reagieren daher empfindlich auf den Autoabsatz. In Europa wurden im März 5,3 Prozent weniger Pkw als im Vorjahr (der erste Rückgang im März seit 2014) und 2,5 Prozent weniger Nutzfahrzeuge verkauft.