ETF-Rebalancing: Mit ruhiger Hand ins neue Jahr
2025 war ein spannendes Jahr an den Börsen und ein besonderes Jahr für uns: Unser Frankfurter UCITS-ETF – Modern Value wurde im Sommer drei Jahre alt.18.12.2025 | 06:00 Uhr
Zudem haben wir Stand jetzt ein Investitionsvolumen von mehr als 80 Millionen Euro in diesem innovativen Produkt erreicht. Aber wie sind wir für das neue Jahr aufgestellt – nachdem das aktuelle Rebalancing abgelaufen ist?
Das Ergebnis
war beim Quartals-Rebalancing im Dezember schon erstaunlich: Nur ein
Wert ist von uns ausgetauscht worden – die restlichen 24 Unternehmen
blieben somit unverändert. Das hat es seit der Auflage im Sommer 2022
noch nicht gegeben. Bislang wurden in der Regel zwischen zwei und
maximal fünf Aktien ausgetauscht.
Inhaltsverzeichnis
1. SAP neu im ETF: Nach der jüngsten Korrektur wieder attraktiv bewertet
2. ASML: Raus aus dem ETF nach starker Performance
3. Mit großer Investment-Watchlist ins neue Jahr
Jetzt hat es nur diesen einen Wechsel gegeben – und dann noch im Technologiebereich: ASML hat nach dem starken Zuwachs in den vergangenen Monaten den Index verlassen. Und jetzt ist SAP wieder im Index enthalten. Hier hat die Korrektur der vergangenen Monate dazu geführt, dass der deutsche Software-Champion jetzt wieder gute Perspektiven für die nächsten Monate liefert.
Aber anhand dieses Austauschs wird auch die Funktionsweise des ETFs noch einmal deutlich: Wenn Aktien gut laufen, geht das Wachstumspotenzial zurück. Wir nehmen hier den Total Shareholder Return (kurz TSR) als Basis. In diese Renditekennzahl fließen die Gewinnschätzungen der Analysten, positive Effekte durch Aktienrückkäufe oder auch Dividenden aber auch die aktuelle Bewertung mit ein. Die 25 Titel mit dem höchsten TSR kommen dann gleichgewichtet mit jeweils vier Prozent in den Index.
SAP neu im ETF: Nach der jüngsten Korrektur wieder attraktiv bewertet
Nach dem eher schwachen Quartal für einige der Indexmitglieder sind die Renditeaussichten weiterhin hoch. Insofern war es jetzt auch eine besondere Herausforderung für neue Unternehmen an den etablierten Indexmitgliedern vorbeizukommen. Nur SAP hatte das aktuell zu bieten. Vom Jahreshoch im Februar bei 280 Euro hat die Aktie bis jetzt deutlich korrigiert um immerhin rund 25 Prozent.
Und genau hier kommt unser Investment-Ansatz voll zum Tragen: Auf diesem Niveau bietet SAP auf Sicht der kommenden Jahre wieder einen attraktiven TSR und qualifiziert sich wieder für unseren Modern Value ETF.
Kurz zum Unternehmen: SAP ist Europas größter Softwarekonzern und weltweit einer der wichtigsten Anbieter von Unternehmenssoftware. Das Kernprodukt von SAP sind Lösungen, die Unternehmen helfen, ihre zentralen Geschäftsprozesse zu steuern – etwa Finanzbuchhaltung, Einkauf, Logistik, Personalmanagement oder Fertigungsplanung. Diese Software bildet das digitale Rückgrat vieler großer Unternehmen und sorgt dafür, dass Daten in Echtzeit fließen und Prozesse automatisiert werden.
Die besondere Stärke von SAP liegt in der enormen Tiefe dieser Systeme: Wer SAP einmal eingeführt hat, baut oft ganze Organisationsstrukturen darauf auf. Dadurch entsteht ein sehr tiefer wirtschaftlicher Burggraben: Die sehr hohen Wechselkosten – Unternehmen ändern ihre Kernsoftware praktisch nicht mehr. Genau das schafft stabile, langfristig planbare Umsätze.
Die langfristige Perspektive von SAP ergibt sich aus drei Trends:
- Cloud-Transformation: Immer mehr Firmen wechseln von lokalen SAP-Systemen in die Cloud, wo SAP wiederkehrende Abos verkauft. Das schafft planbare Einnahmen mit hoher Skalierbarkeit.
- Automatisierung & KI: SAP integriert zunehmend KI, um Prozesse autonomer zu machen – etwa automatische Buchungen, Bedarfsprognosen oder intelligente Lieferketten.
- Weltweite Digitalisierung: SAP bleibt ein zentraler Profiteur globaler Digitalisierungs- und Compliance-Anforderungen.
SAP ist damit ein struktureller Gewinner eines Trends, der noch Jahrzehnte anhalten wird: Unternehmen werden immer digitaler – und SAP liefert den Kern dafür.