DONNER & REUSCHEL: Mumm kompakt – US-Leitzinsen dürften unverändert bleiben
Auf Nachfrage unterstrich Donald Trump erneut, dass er eine Entlassung des Fed Präsidenten, Jerome Powell, nicht plane. Dessen Amtszeit sei ohnehin nicht mehr von langer Dauer, da Powell im Frühjahr 2026 ausscheidet.06.05.2025 | 13:53 Uhr
Anderslautende Meinungsäußerungen hatten im April zu
erheblicher Besorgnis über die Stabilität der Institutionen in den USA und
deutlich steigenden Zinsen für Staatsanleihen geführt. Offensichtlich
funktioniert also der Sanktionsmechanismus des Kapitalmarkts gegen allzu
erratische politische Entscheidungen und Eingriffe vonseiten der Regierung.
Trump ließ es sich allerdings nicht nehmen, abermals darauf hinzuweisen, dass er das Zinsniveau für zu hoch und daher Leitzinssenkungen für angemessen hält. Diesem Druck dürften die US-Notenbanker bei der morgigen Sitzung des entscheidenden Offenmarktausschusses jedoch kaum nachgeben.
Zwar ist die Inflation im März
auf 2,4 Prozent gesunken, allerdings befindet sich die Kernrate der Inflation
mit 2,8 Prozent weiterhin auf erhöhtem Niveau. Zudem werden die Auswirkungen
der voraussichtlich preisniveautreibend wirkenden Eskalation des Zollkonflikts
mit diversen US-Handelspartnern erst in den April-Inflationsdaten erkennbar
sein.
Anzunehmen ist, dass die Teuerungsraten auch in den kommenden Monaten sukzessive höher ausfallen werden, sofern das Regime des ausgeweiteten Protektionismus erhalten bleibt.
Indikationen von den letzten
Einkaufsmanagerbefragungen unter US-Unternehmen deuten klar auf steigende
Einkaufs- und Verkaufspreise hin. Demgegenüber gibt es zwar eine leichte
Abkühlung der Wachstumsdynamik im Verarbeitenden Gewerbe, insbesondere der für
die US-Wirtschaft besonders wichtige Dienstleistungssektor berichtet aber
robuste Auftragseingänge und Beschäftigungsperspektiven. Der
Arbeitsmarktbericht für April zeugte von einer anhaltend guten Auslastung des
Arbeitskräfteangebots.
Angesichts der Gemengelage aus zunehmendem Preisdruck und bisher nur moderater Konjunkturabkühlung dürfte die Fed somit weiterhin datenabhängig vorgehen und auf frühzeitige Zinsanpassungen verzichten.
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