Die Stunde der US-amerikanischen Small- und Mid-Caps: Wie sich die Marktdynamik zugunsten kleinerer Unternehmen entwickelt

Langfristig übertreffen Unternehmen mit kleiner und mittlerer Marktkapitalisierung (Small- und Mid-Caps) die Performance von Large Caps. Diese Aussicht auf überdurchschnittliche Renditen gleicht das höhere Risiko durch die größere Volatilität dieser Anlageklasse aus.

10.11.2025 | 07:00 Uhr

In den letzten Jahren waren es jedoch vor allem große Technologiewerte – insbesondere die FAANG-Aktien und die „Magnificent 7“ –, die den US-Aktienmarkt angetrieben haben, während Small- und Mid-Caps ins Hintertreffen gerieten.

Heute, nach mehreren Jahren durchwachsener Performance, scheinen sich die Sterne wieder günstig zu stellen. Eine Kombination aus attraktiven Bewertungen, unterstützender Geld- und Fiskalpolitik könnte diese Anlageklasse wieder ins Rampenlicht rücken.

Bewertungen, die nicht länger ignoriert werden können

Historisch gesehen wurden Small- und Mid-Caps mit einer Bewertungsprämie gegenüber Large Caps gehandelt – gerechtfertigt durch ihre höheren Wachstumsaussichten.

Diese Tendenz hat sich jedoch umgekehrt. Das erwartete Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) auf 12 Monate liegt beim S&P 500 (Large Caps) derzeit bei 22,2x (historisch 24,8x), während es beim S&P 400 (Mid Caps) bei 16,1x (historisch 17,8x) und beim S&P 600 (Small Caps) bei 15,5x (historisch 17,2x) liegt.

Diese Bewertungsabschläge gehen weit über eine temporäre Marktverzerrung hinaus – sie liegen außerhalb historischer Bandbreiten und waren zuletzt so niedrig vor bedeutenden Rückkehrphasen zur Mittelwertbildung, etwa vor dem Platzen der Dotcom-Blase.

Diese beispiellose Kompression der Bewertungsmultiplikatoren trat auf, obwohl Small- und Mid-Caps ein respektables Gewinnwachstum verzeichneten. Zwischen 2015 und 2025 stiegen die Gewinne kleiner Unternehmen um 143 %, während ihre Aktienkurse nur um 85 % zulegten. Bei Mid Caps stiegen die Gewinne um 134 %, die Kurse um 104 %. Im Gegensatz dazu erreichten Large Caps neue Höchststände (+200 %), obwohl ihre Gewinne nur um 110 % wuchsen.

Diese Diskrepanz zwischen fundamentaler Entwicklung und Börsenbewertung schafft aus unserer Sicht einen fruchtbaren Boden für eine Rückkehr des Anlegerinteresses an dieser Anlageklasse.

Geldpolitik: Vom Bremsklotz zur Chance

Kleinere Unternehmen sind in der Regel stärker auf externe Finanzierung angewiesen – insbesondere auf kurzfristige und/oder variabel verzinste Kredite – und somit empfindlicher gegenüber Zinsschwankungen.

In diesem Zusammenhang könnte ein erwarteter Kurswechsel der US-Notenbank (Fed) ein zusätzlicher Rückenwind für diesen Marktbereich sein.

Niedrigere Finanzierungskosten ermöglichen es Small- und Mid-Caps, in Wachstumschancen zu investieren, ihre Margen zu verbessern und sich an Fusionen und Übernahmen zu beteiligen – deren Zunahme erwartet wird. Niedrigere Zinsen stärken zudem das Vertrauen der Unternehmensführung und senken die Kapitalkosten – ein günstiges Umfeld für unternehmerische Entwicklung.

Fiskalpolitik: Rückenwind für die Binnenwirtschaft

Die „America First“-Agenda der Trump-Administration bringt zahlreiche positive Impulse – insbesondere für Unternehmen mit Fokus auf den US-Markt. SMID-Unternehmen (Small and Mid Caps) erwirtschaften rund 80 % ihres Umsatzes in den USA, verglichen mit 59 % bei Large Caps – und profitieren somit überproportional von politischen Maßnahmen.

Weniger internationale Konkurrenz, Marktanteilsgewinne durch höhere Importzölle und Chancen zur Rückverlagerung von Produktion könnten das Wachstum von SMID Caps zusätzlich beflügeln.

Deregulierung ist einer der stärksten Performance-Treiber für Small Caps. Regulierung diente lange als Schutzschild für große Unternehmen, die über die Ressourcen verfügen, um Compliance effizient zu managen.

Eine Entlastung von regulatorischen Auflagen dürfte vor allem kleineren Unternehmen zugutekommen, die oft durch hohe Compliance-Kosten eingeschränkt sind, und die Zulassung neuer Produkte beschleunigen.

Das Gesetz „One Big Beautiful Bill Act“ bringt zusätzliche Unterstützung durch steuerliche Entlastungen. Diese Maßnahmen verbessern die Wettbewerbsfähigkeit kleinerer US-Unternehmen, die im Vergleich zu Großkonzernen weniger Möglichkeiten zur Steueroptimierung haben.

Insgesamt könnten die politischen Maßnahmen der Trump-Regierung den effektiven Unternehmenssteuersatz auf bis zu 12 % senken – den niedrigsten Wert in der Geschichte der USA.

Ein Qualitätswachstumsansatz für den US-Markt

Der Fonds BL American Small & Mid Caps nutzt seit fast zehn Jahren das Potenzial dieses Marktes – mit einem aktiven, fundamentalen, rein Bottom-up-orientierten und langfristigen Ansatz.

Unser Anlageuniversum umfasst sowohl Small Caps (zwischen 500 Mio. und 7,5 Mrd. USD) als auch Mid Caps (zwischen 7,5 und 30 Mrd. USD).

Angesichts der historischen Outperformance von US-Mid-Caps halten wir es für sinnvoll, diesen im Portfolio eine zentrale Rolle einzuräumen – mit Fokus auf qualitativ hochwertige Wachstumswerte. Es ist überraschend, dass diese Unternehmen oft übersehen werden, obwohl sie sich in der spannendsten Phase ihres Entwicklungszyklus befinden – einer Kombination aus Wachstum und Reife.

Kleinere Unternehmen sind ebenfalls attraktiv, aber in der Regel risikoreicher.

Wir suchen Unternehmen mit einem transparenten, verständlichen und hochprofitablen Geschäftsmodell, das durch nachhaltige und messbare Wettbewerbsvorteile geschützt ist – messbar anhand hoher Kapitalrenditen, operativer Margen und freier Cashflows. Aus unserer Sicht sind nachhaltige Wettbewerbsvorteile die Grundlage langfristiger Wertschöpfung.

Nach der Identifikation solcher Unternehmen achten wir darauf, sie nicht überteuert zu kaufen – durch eine disziplinierte Kauf- und Verkaufspolitik, die sowohl erwartete Renditen als auch Volatilität kontrolliert.

Das finale Portfolio ist fokussiert auf unsere stärksten Überzeugungen (40–60 Positionen), mit einem Gleichgewicht zwischen Wachstumswerten (50–75 % des Portfolios) und reiferen Unternehmen (20–40 %). Zusätzliche Diversifikation erfolgt durch opportunistische Investments in Value-Titel (max. 15 %).

Ziel ist es, ein Portfolio mit attraktivem Risiko-Rendite-Profil über den langen Zeitraum aufzubauen. Seit Auflegung erzielte der Fonds (brutto) eine annualisierte Rendite von 11,9 % bei einer Volatilität von 16,1 %, verglichen mit 11 % Rendite und 19,2 % Volatilität für den MSCI US SMID 2200 NR sowie 10,1 % Rendite und 20,1 % Volatilität für den Russell 2500 TR – womit er zu den volatilitätsärmsten Fonds seiner Kategorie zählt.

Fazit

Die Kombination mehrerer positiver Faktoren schafft eine potenziell einmalige Gelegenheit bei SMID-Cap-Aktien.

Extrem niedrige relative Bewertungen, eine unterstützende Fed-Politik und günstige politische Entwicklungen deuten darauf hin, dass wir am Beginn einer längeren Phase starker Performance für diese Anlageklasse stehen könnten.

Für Anleger, die sich gegen Konzentrationsrisiken bei Large-Cap-Indizes absichern und gleichzeitig risikoadjustierte Mehrrenditen erzielen möchten, ist eine Erhöhung der Allokation in US-SMID-Caps sowohl eine taktische Chance als auch eine strategische Notwendigkeit.

Autor: Henrik Blohm, Lead Portfolio Manager des Fonds US Small & Mid Caps bei BLI – Banque de Luxembourg Investments

Wesentliche Risiken: Kapitalverlustrisiko, Aktienmarktrisiko, Risiko aktiver Verwaltung, Konzentrationsrisiko, Liquiditätsrisiko, Währungsrisiko.

Hinweis: Marketingmitteilung. Bitte lesen Sie den Prospekt und das Basisinformationsblatt (KID) des genannten Produkts, bevor Sie eine endgültige Anlageentscheidung treffen. Diese Dokumente sind kostenlos erhältlich per Post (BLI – Banque de Luxembourg Investments, 16, boulevard Royal, L-2449 Luxemburg) oder per E-Mail (info@bli.lu). BLI informiert Sie über die verfügbaren Sprachen der Dokumente. Eine Zusammenfassung der Anlegerrechte finden Sie auf der Website von BLI: https://www.banquedeluxembourginvestments.com/en/bank/bli/legal-information.

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© BLI (RCS B20479) – Oktober 2025


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