Das echte KI-Rennen: Warum Amerikas Vorsprung auf Gigawatt und Kapital beruht

Ein evidenzbasierter Blick auf die strategische Vermögensallokation, die den KI-Infrastruktur-Superzyklus antreibt

Zusammenfassung

Trotz Schlagzeilen über Entdollarisierung und Kapitalabflüsse aus den USA empfiehlt unser KI-Modell eine klare Übergewichtung von US-Vermögenswerten. Das Signal basiert auf fundamentalen Faktoren: dem Ausbau von Multi-Gigawatt-KI-Rechenzentren, technologischen Vorsprung bei Hochleistungsprozessoren, hochliquiden Kapitalmärkten und unterstützender Industriepolitik. Die Vereinigten Staaten sind nicht nur größer – ihre Rechen-, Energie- und Kapitalstrukturen wachsen schneller, was sie in die Lage versetzt, in den nächsten 20 - 30 Jahren einen überproportionalen Anteil der KI-getriebenen Produktivität zu erfassen.

Während sich die öffentliche Diskussion um die neuesten KI-Modelle und Softwareanwendungen dreht, entfaltet sich in der physischen Welt eine viel grundlegendere Geschichte.

Die Revolution der künstlichen Intelligenz besteht nicht nur aus Code – sie ist ein gigantisches Infrastrukturprojekt, das Rechenzentren, Stromnetze und fortschrittliche Hardware umfasst. Eine neue Analyse dieser Landschaft legt nahe, dass die Vereinigten Staaten jenseits des Hypes einen überraschenden und sich verstärkenden Vorsprung beim Aufbau der Kerninfrastruktur erzielen, die KI antreibt. Die Ergebnisse deuten auf einen strukturellen Vorteil hin, der nicht nur in der Technologie liegt, sondern in der enormen Skalierung, Geschwindigkeit und wirtschaftlichen Ausrichtung ihres Ausbaus.

Die USA führen nicht nur – sie bauen in einem unvergleichlichen Maßstab

Der Hauptvorteil der USA liegt im enormen physischen Umfang und der Geschwindigkeit des Ausbaus ihrer KI-Rechenzentren. Das Land ist Vorreiter bei „Multi-Gigawatt-KI-Rechenzentren“ und steuert bis 2030 allein für KI auf rund 60 GW Stromlast zu – eine industrielle Expansion, die Bemühungen anderswo in den Schatten stellt.

US-Vorzeigeprojekte wie „Stargate“ und „Colossus“ verdeutlichen dieses Skalieren in der Gigawatt-Klasse. Während andere Regionen wachsen, bleiben sie hinter dieser Grenze zurück.

Zum Vergleich: Die Europäische Union verfügt über eine geplante Pipeline von rund 35–36 GW, und das Vereinigte Königreich plant 3 - 6 GW. Ihr Fortschritt wird jedoch durch grundlegende Einschränkungen wie Netzanschluss und Genehmigungen gebremst. Das bedeutet: Die USA bauen nicht nur größer, sondern setzen auch schneller um – und vergrößern so die Lücke in der KI Basisinfrastruktur.

Der grundlegende wirtschaftliche Wandel: „Rechenleistung ist das neue Kapital“

Dieser physische Ausbau wird durch eine grundlegende Neuausrichtung wirtschaftlicher Macht im 21. Jahrhundert angetrieben. Die Analyse basiert auf einem kontraintuitiven, aber entscheidenden Prinzip: Die Fähigkeit, Rechenleistung kostengünstig und schnell zu skalieren, ist der wichtigste Faktor dafür, wer zukünftigen Wohlstand erlangen wird.

Diese Idee verlagert den Fokus weg vom traditionellen Kapital hin zur Rechenkapazität als dem zentralen Motor für Produktivität und Wertschöpfung. Der Kern des Arguments lautet klar:

Compute ist der neue Kapitalstock. Wer Rechenkapazität am günstigsten und am schnellsten skaliert, sichert sich größere zukünftige Cashflows.

Die USA dominieren die „drei Schwungräder“ der KI-Infrastruktur

Der amerikanische Vorsprung ist kein Zufall; er ist das Ergebnis eines sich selbst verstärkenden Kreislaufs, der von drei Vorteilen angetrieben wird – den „Schwungrädern“ Chips, Clouds und Kapital.

Die US-Führungsrolle bei Spitzenbeschleunigern (Chips), ihren etablierten Cloud-Computing-Giganten (Clouds) und ihren kapitalstarken und hochliquiden Kapitalmärkten erzeugt einen sich selbst verstärkenden Kreislauf. Jedes Element stärkt das andere, beschleunigt die Entwicklung und senkt die Kosten. Dieser Zyklus wird durch staatliche Unterstützung weiter verstärkt – einschließlich Anreizen der CHIPS-Ära, staatlicher F&E und nachhaltiger Verteidigungsnachfrage. Dadurch entstehen starke Netzwerkeffekte, in denen dichte Ökosysteme aus GPUs, Entwicklern und KI Modellen einen wachsenden Wettbewerbsvorsprung für die USA schaffen.

Fazit: Ein sich verstärkender Vorsprung für die kommenden Jahrzehnte?

Die Belege zeigen, dass der US-Vorsprung in der KI nicht nur eine Software-Geschichte ist, sondern tief in einer schnelleren und umfassenderen Skalierung der physischen Grundlagen – Rechenleistung, Energie und Kapital – verwurzelt ist. Während Märkte in Europa und in APAC-Zentren wie Singapur und Malaysia langsam wachsen werden, vergrößern die USA ihre Vorteile in den fundamentalen Schichten der KI-Ökonomie weiter.

Diese Analyse kommt zu dem Schluss, dass die USA so positioniert sind, dass sie in den nächsten 20 –30 Jahren einen überproportionalen Anteil der KI-getriebenen Produktivität erfassen werden. Da sich diese Infrastrukturlücke weiter vergrößert, stellt sich die Frage: Wird das Rennen um die KI-Vorherrschaft bereits nicht durch Algorithmen, sondern durch Gigawatt und Kapitalzugang entschieden?

Die Übergewichtung von US-Vermögenswerten in unserem KI-Modell ist evidenzbasiert. Die USA skalieren die wesentlichen Inputs der KI-Produktivität – Rechenleistung, Energie und Kapital – schneller und umfassender als ihre Wettbewerber. Trotz soliden Wachstums in Europa und APAC bleibt die maßgebliche Marktführerschaft im KI-Superzyklus eindeutig in den USA.