Capital Group Jahresstudie zeigt ESG-Resilienz in unsicheren Zeiten

Die ESG-Adoption bleibt insbesondere in Europa, dem Nahen Osten und Afrika (EMEA) sowie im asiatisch-pazifischen Raum (APAC) robust, auch wenn die globale Verbreitung vom Rekordniveau der Jahre 2023 und 2024 leicht zurückgegangen ist. Das zeigt die Capital Group ESG Global Study 2025.

04.11.2025 | 09:14 Uhr

Vier zentrale Erkenntnisse aus der Studie 2025:

1. ESG zeigt Widerstandskraft im Umfeld makroökonomischer und geopolitischer Unsicherheiten

  • Die globale ESG-Adoptionsrate liegt bei 87 %, leicht unter dem Allzeithoch von 90 % in 2023 und 2024.
  • 92 % der bestehenden EMEA-Investoren in Strategien mit ESG- oder nachhaltigen Anlagekriterien planen, ihre Allokationen in den nächsten 12 Monaten beizubehalten oder zu erhöhen.
  • Geopolitische Risiken (81 %), der Ausblick für das globale Wirtschaftswachstum (67 %) sowie regulatorische bzw. politische Veränderungen (62 %) gelten als die drei größten Gegenwinde für Allokationen in ESG- oder Nachhaltigkeitsstrategien in den kommenden 12 bis 24 Monaten.

2. Investoren verfeinern ihren Ansatz nach Anlageklassen und Strategien

  • Weltweit ist der Anteil der Befragten, die einen ESG-Ansatz in Anleihen umsetzen, von 64 % im Jahr 2024 auf 70 % in diesem Jahr gestiegen; EMEA liegt mit 73 % an der Spitze.
  • 48 % der Befragten weltweit wenden ESG-Ansätze in Private Markets an – der höchste Wert seit Beginn der ESG Global Study im Jahr 2021.
  • Diversifikation (67 %), effizienter Zugang zu mehreren ESG-Themen (48 %) und Anpassungsfähigkeit an sich ändernde Marktbedingungen (44 %) werden als Hauptvorteile multi-thematischer gegenüber einzelthematischer Strategien genannt.
  • 58 % der Investoren glauben, dass Unternehmen mit glaubwürdigen Transformationsplänen langfristig überdurchschnittlich abschneiden können, während 74 % fundamentale Research-Arbeit als Schlüssel zur Identifizierung dieser Unternehmen sehen.

3. Energiewende, Wasser und Gesundheit gelten als dauerhafte Investmentthemen

Sechs von zehn Investoren sind von Chancen im Zusammenhang mit der Energiewende fest überzeugt, gefolgt von sauberem Wasser (52 %) und Gesundheit (51 %). EMEA-Investoren (66 %) fühlen sich am stärksten zu Chancen der Energiewende hingezogen.

EMEA (63 %) hat den höchsten Anteil an Befragten, die Naturaspekte in einer Richtlinie für verantwortungsvolles Investieren priorisieren; zwei Drittel haben entweder in thematische Fonds investiert oder planen Investitionen in entsprechende Fonds.

4. Die Umweltwirkungen von KI rücken stärker in den Fokus

  • Weltweit nennen 73 % der Investoren den Energieverbrauch und die Treibhausgasemissionen von KI als wichtigste ESG-Risiken für die nächsten zwei bis drei Jahre – deutlich mehr als 54 % im Vorjahr.
  • Auch der Wasserverbrauch rückt in den Fokus: 43 % der Befragten stufen ihn als wesentliches KI-bezogenes ESG-Risiko ein, mehr als doppelt so viel wie 18 % im Jahr 2024.
  • 58 % der Befragten sehen die energieintensive Natur von KI als erhebliche Herausforderung für die Energiewende, zugleich glauben 56 %, dass KI Innovationen befeuern könnte, die die Energiewende beschleunigen.

„Die diesjährige ESG Global Study unterstreicht die dauerhafte Rolle von ESG im Investmentprozess, während Investoren ihren Ansatz weiterentwickeln. Die Berücksichtigung von ESG-Aspekten in Anleihen und Private Markets gewinnt ebenfalls an Dynamik“, sagt Jessica Ground, Global Head of ESG, Capital Group. „Mit dem anhaltenden KI-Boom sind Investoren wachsamer denn je gegenüber den Umweltrisiken der KI, insbesondere beim Energieverbrauch und Wasserbedarf. Gleichzeitig prüfen sie, wie KI Innovationen vorantreiben und den Fortschritt bei der Energiewende beschleunigen kann.“

Lesen Sie die vollständige ESG Global Study 2025 hier.

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