AXA Rosenberg Japan Small Cap: Erfolg ohne Emotionen
Tee Lim ist anders als andere Fondsmanager. Er besucht keine Unternehmen und studiert keine Bilanzen. Er kauft auch keine Aktien. Das überlässt er seinen Computern. Und die machen das gut. Denn Lims Fonds, der AXA Rosenberg Japan Small Cap, ist einer der erfolgreichsten Fonds für japanische Nebenwerte. Seit Anfang 2002 hat er nur vier Prozent eingebüßt. In der gleichen Zeit haben viele Konkurrenz-Fonds bis zu 30 Prozent verloren.14.05.2003 | 12:08 Uhr
Weltweit durchleuchten die Computer 17.500 Werte
Geht es nach Lim, kann er den Vorsprung auch künftig halten. Dank seiner Computer. Denn die wurden entsprechend gefüttert. Weltweit durchleuchten sie 17.500 Unternehmen. 200 Kriterien werden dabei geprüft. 24 Stunden am Tag. Das ganze dient nur einem Zweck: Unternehmen zu finden, die gute Gewinnaussichten haben und deren Aktien günstig bewertet sind.
Rigorose Analyse und keine Emotionen
"Unternehmen mit höheren Gewinnen werden an den Märkten mit einer Outperformance belohnt", begründet Lim. "Und unterbewertete Aktien findet man nur durch rigorose Analyse." Kollege Computer schaut dabei nur auf Fakten. "Unser Vorteil ist, dass wir bei unserer Arbeit auf Emotionen verzichten", sagt Lim. Der Computer hat eben keine Lieblinge.
Theorie versus Praxis
Zwar sollte es eigentlich keine unterbewerteten Aktien geben. Jedenfalls, wenn es nach der Theorie geht und wenn die Märkte funktionieren. Dann sollten sich alle Informationen über eine Aktie jederzeit im Kurs widerspiegeln. Doch das ist nicht immer der Fall.
Bei irrationalen Märkte funktioniert die Strategie nicht
"Auf die Dauer stimmt der Aktienkurs mit dem fairen Wert überein", erklärt Lim. "Nur wenn die Beziehung zwischen Gewinnsituation und Aktienkurs gebrochen ist, kommt es zu Störungen. Etwa wenn Versicherer Titel aus ihren Depots verkaufen müssen. Das hat mit den Fundamentaldaten der Firmen dann nichts mehr zu tun", sagt der Fondsmanager.
Keine Branchenwetten
Lim hat einen weiteren Leitgedanken: Oft sorgen so genannte Branchenwetten für Kursschwankungen. Die will er vermeiden. "Wir bauen daher Portfolios, die dem Index entsprechen", sagt er. Hat der Index zehn Prozent Autowerte, hält Lim die gleiche Quote.
Der Fonds setzt auf 300 Werte
Bei den Einzelwerten hält er sich jedoch nicht an den Index. Denn die wählen seine Computer aus. Aktuell sind das rund 300. "So sind wir nicht von einigen wenigen Titeln abhängig", erklärt der Fondsmanager.
Das Depot wird laufend überprüft
Alle drei Minuten prüfen seine Computer, ob nicht eine Aktie besser ist als eine andere. In diesem Rhythmus werden die Aktienkurse aktualisiert. "Das ist eine Art ständiger Konkurrenzkampf. Wir tauschen Werte aber nur dann aus, wenn der potenzielle Gewinn die Transaktionskosten übersteigt", sagt Lim.
Lim leitet das Japan-Team
Fragt sich nur, was Lim an Arbeit bleibt. Zum einen ist er verantwortlich für die Performance der Fonds. Ist diese enttäuschend, muss er seinen Kopf hinhalten. Denn er ist Leiter des Japan-Teams.
Das Konzept der AXA Rosenberg-Fonds funktioniert seit 1985
Bislang liefern die Computer aber gute Arbeit ab: "An unserem Konzept und unserem technischen System, das wir 1985 eingeführt haben, mussten wir bisher nichts Grundlegendes ändern."
Hohe Qualität der Gewinnprognosen
Als Beispiel nennt er die Qualität der Gewinnprognosen. "Da sind wir besser als der Markt." Es muss also nichts neu programmiert werden und sein Abschied dürfte auch noch auf sich warten lassen.
Fazit: Seit Anfang Januar 2003 ist Tee Lim verantwortlich für den AXA Rosenberg Japan Small Cap. Doch das spielt kaum eine Rolle. Alle relevanten Entscheidungen treffen die Computer von AXA Rosenberg. Mit Erfolg. Sowohl lang- als auch kurzfristig liegt der Fonds vor dem Topix.
Fonds im Überblick:
Fonds: AXA Rosenberg Japan Small Cap
Anlageschwerpunkt: Japanische Nebenwerte
Fondsgesellschaft: AXA
Fondsmanager: Tee Lim
ISIN: IE 003 106 972 1
WKN: 692 194
Auflegungsdatum: 1. Oktober 2001
Fondsvermögen: 26 Mio. Euro
Ausgabeaufschlag: 4,5 %
Jahresgebühr: 1,5 %
Mindestanlage: 5000 Euro
Sparplan: nicht möglich
Wertentwicklung seit: (in %)
1.1.2002: -4,6
1.1.2003: 2,9
Branchen-Allokation: (in %)
Dauerhafte Konsumgüter: 21,0
Industrie: 20,0
Werkstoffe: 18,0
Kurzlebige Konsumgüter: 14,0
Finanzwerte: 13,0
Informatik: 9,0
Gesundheit: 2,0
Cash: 3,0
Top Ten: (in %)
1. Itoham Foods: 2,4
2. Sumitomo Rubber Industries: 2,2
3. Sanwa Shutter: 2,0
4. Takuma: 2,0
5. Toyo: 2,0
6. Cosmo Oil: 2,0
7. Toyo Tire & Rubber: 1,9
8. Oita Bank: 1,8
9. Mikuni Coca-Cola Bottling: 1,8
10. Futaba: 1,6
(Summe Top Ten: 19,7)
Quelle Daten: FINANZEN Fonds-Software FVBS