Attraktiv auf den zweiten Blick

2007 sinken die Sparerfreibeträge. "In einer solchen Lage bieten sich steueroptimierte Fonds an", sagt Arnd Brüggenwirth, Leiter des Privatkundengeschäfts bei der Bankgesellschaft Berlin International in Luxemburg. Grund: Steueroptimierte Fonds streben ein möglichst hohe Nachsteuerrendite an.

18.01.2007 | 15:24 Uhr

Sparerfreibetrag fällt stark

"Wer die Pflicht hat, Steuern zu zahlen, hat das Recht, Steuern zu sparen." Dieser Satz des Bundesverfassungsgerichts gilt umso mehr, je stärker die Steuersparmöglichkeiten eingeschränkt werden. Das seit Anfang 2007 mit der Reduzierung des Sparerfreibetrags der Fall.

Ledige dürfen inklusive Werbungskostenpauschale dann nur noch 801 Euro statt 1421 Euro an Zinserträgen steuerfrei vereinnahmen. Verheiratete 1602 Euro statt 2842 Euro.

Das heißt: Wer als Lediger 30.000 Euro mit drei Prozent Zinsen anlegt, überschreitet 2007 bereits den Sparerfreibetrag. Wer mehr investiert und zudem vom Spitzensteuersatz bedroht ist, für den bleibt möglicherweise nur ein Inflationsausgleich übrig.

Was zählt, ist die Nachsteuerrendite

"In einer solchen Lage bieten sich steueroptimierte Fonds an", sagt Arnd Brüggenwirth, Leiter des Privatkundengeschäfts bei der Bankgesellschaft Berlin International in Luxemburg.

Auf den ersten Blick erscheinen solche Fonds eher unattraktiv. Denn gemessen an der Vorsteuerrendite schneiden sie gegenüber anderen Fonds oft sehr mager ab.

Was für Besserverdiener zählt, ist jedoch die Nachsteuerrendite. Und da punkten steueroptimierte Fonds. Denn ihr Ziel ist es gerade, möglichst wenig steuerpflichtige Erträge zu erzielen.

Zwei Beispiele für steueroptimierte Rentenfonds

Steueroptimierte Rentenfonds gibt es von verschiedenen Gesellschaften: Zum Beispiel den Cominvest Adireth (ISIN DE 000 976 955 4) der Cominvest. In den vergangenen fünf Jahren hat er pro Jahr eine Vorsteuerrendite von 3,94 Prozent erbracht.

Nach Steuern schaffte er bei einem Steuersatz von 44 Prozent 3,8 Prozent Rendite. Ebenfalls steueroptimiert agiert der LUXconcept-harmonie (ISIN LU 011 181 066 8) der Bankgesellschaft Berlin.

Sie alle setzen auf Anleihen, die statt Zinsen steuerfreie Kursgewinne erzielen. Grund: Während Zinsen voll steuerpflichtig sind, bleiben Kursgewinne im Fonds vom Fiskus verschont.

Der Trick mit dem Yen

Wo aber finden sich Renten, die diese beiden Anforderungen erfüllen? Das geht eigentlich nur synthetisch. "Beim LUXconcept-harmonie bevorzugen wir Yen-Anleihen", sagt Brüggenwirth. Denn diese bringen zum Teil Nominalzinsen von nur 0,05 Prozent.

Der Trick: Durch den Kauf erstklassiger Yen-Anleihen und ein Devisen-Swap-Geschäft, also den gleichzeitigen Verkauf von Yen am Devisenterminmarkt, basteln die Fondstüftler ein Konstrukt, dass unter dem Strich wie Bundesanleihen verzinst ist.

Der Clou: Es fließen keine Zinsen, sondern steuerfreie Verkaufserlöse. "Dabei ist eine steuerfreie Rendite von 2,2 Prozent bei einer einjährigen Laufzeit durchaus realistisch", sagt Brüggenwirth. Zudem investiert der Fonds in kurzlaufende niedrigverzinsliche Euro-Anleihen mit guter Bonität.

Attraktiv bis die Abgeltungssteuer kommt

Steuergünstig legt auch der UniOpti4 (ISIN LU 026 277 680 9) von Union Investment an, der seit Auflegung im September bereits zwei Milliarden Euro eingesammelt hat.

Fazit: Wegen der sinkenden Sparerfreibeträge werden steueroptimierte Fonds 2007 wieder attraktiver. Kommt 2009 jedoch die Abgeltungssteuer, verlieren steueroptimierte Fonds ihren Vorteil.



Steueroptimierte Fonds

Fonds: Anteil steuerfreier Erträge über 5 Jahre
1. Cominvest Adireth: 96,5%
2. DWS Alpha Fonds: 99,2%
3. FT Rendite Plus: 91,1%
4. LUXconcept-harmonie: 92,1%
5. Uni Optima: 88,4%



Weitere Infos:

www.bankgesellschaft.lu

www.cominvest-am.com

www.union-investment.de

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