Warum die Bundesbank Recht hat

Titel der Publikation: Why the Buba is right
Veröffentlichung: 04/2012
Autor: Thomas Mayer
Auftraggeber: DB Research (Website)
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Studie zur Geldpolitik der EZB. Bundesbank kritisiere die Maßnahmen zu recht.

17.04.2012 | 10:07 Uhr

Eine aktuelle Studie der DB Research und Leitung von Thomas Mayer befasst sich mit den aktuellen geldpolitischen Maßnahmen der Europäischen Zentralbank (EZB) und der Kritik daran von Bundesbankchef Jens Weidmann.

Weidmann empfahl, dass die EZB den Ausstieg von der derzeitigen Geldpolitik vorbereiten sollte, da Banken diese ausnutzten, um zusätzliches Zentralbank-Geld zu erhalten, so Mayer.  EZB-Präsident Mario Draghi stellte im April klar, dass Forderungen für einen Rückzug von der aktuellen Geldpolitik vorschnell seien. Doch wer hat nun Recht? Thomas Mayer und das DB Research-Team schlagen sich auf die Seite des Deutschen.

Die derzeitige Geldpolitik der EZB sollte helfen, Spannungen im Finanzsektor zu überwinden und war nicht dazu gedacht, eine Vereinfachung für Länder zu entwickeln, Geld zu erhalten.

Vom Blickwinkel der Bundesbank sollte die EZB damit beginnen ihre derzeitigen geldpolitischen Maßnahmen auslaufen zu lassen. Und dies eher früher als später, um zu vermeiden, dass notwendige Reformen primär durch Inflation in den Überschussländern erreicht werde. Außerdem sollte sie den Reformdruck auf Regierungen und Banken in den Defizitländern erhöhen.

Mayer geht von dem Lehrbuchfall zweier Länder in einem festen Wechselkurssystem aus. Er nimmt an, dass der Wechselkurs von Land A überwertet ist und das Land daher unter einem Zahlungsbilanz-Defizit leide. Die Folge davon sei logischerweise, dass der Wechselkurs von Land B unterbewertet ist und das Land einen Zahlungsbilanz-Überschuss aufweist.

Die Notwendigkeit, das Defizit mit Geldmitteln auszugleichen, reduziere das Devisenniveau der Zentralbank in Land A. Dadurch schrumpfe die Handelsbilanz und auch der Geldvorrat der Zentralbank, wodurch ein Abwärtsdruck auf das Preisniveau ausgeübt werde. Gleichzeitig lasse der Zahlungsbilanz-Überschuss das Devisenniveau der Zentralbank von Land B anschwellen, was zu einem Anstieg der Handelsbilanz, des Geldvorrats der Zentralbank und eventuell des Preisniveaus des Landes führe. Der Preisanstieg in B in Relation zu dem in A bereinige den Wechselkurs und stelle das Zahlungsbilanzgleichgewicht wieder her.

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