Wachstum jenseits der Finanzkrise

Seit Mitte 2011 reagieren die Märkte stärker denn je unmittelbar auf makroökonomische Tagesereignisse. Wir erleben derzeit weitreichende Strukturveränderungen.

02.05.2012 | 13:05 Uhr

Ob autoritär, sozialistisch oder kapitalistisch: es ist so gut wie sicher, dass sich auch die politischen Systeme in den kommenden Jahrzehnten ändern werden, um sich dem Wandel ihrer jeweiligen Bevölkerungsstruktur anzupassen. Auch wenn man sich bei der Titelauswahl weiter auf die Fundamentaldaten eines Unternehmens konzentrieren sollte – es ist entscheidend, die Entwicklung dieser wirtschaftlichen und sozialen Systeme genauso gut zu kennen wie die Druckpunkte, die zu diesen Veränderungen führen. Ein wichtiger Nachhaltigkeitsfaktor ist daher die Verschuldung, für die der demografische Wandel auch bedeutsam ist.

Schuldenlast

Der IWF hat errechnet, dass sich der Kapitalwert der altersbedingten Ausgaben eines Staates auf das Neunfache der Finanzkrise beläuft (unter Berücksichtigung von steuerpolitischen Förderungsmaßnahmen, Unterstützung des Finanzsektors und automatischen Stabilisatoren)1. Ohne größere Reformen der Gesundheits- und Altersversorgungssysteme könnten die Staatsschuldenquoten bis 2050 auf über 300 Prozent steigen. Dabei dürften die Prognosen angesichts der anhaltenden Konjunkturflaute mit größter Sicherheit noch nach oben korrigiert werden.2 Mit Blick auf die Krise in Europa muss man sich zwangsläufig fragen, ob diese hohe Verschuldung tragbar ist, welche Folgen sich daraus für das Wachstum ergeben und welche politischen Möglichkeiten es gibt.

Die komplette Pressemitteilung im pdf-Dokument.

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