Studie: Licht und Schatten bei Frankfurter Start-ups

FRANKFURT (dpa-AFX) - Frankfurt schlägt sich laut einer Studie teils überraschend gut in Sachen Gründerkultur. Im weltweiten Vergleich von Standorten für Start-ups befinde sich die Finanzstadt bei der internationalen Vernetzung und der Zusammenarbeit in der Szene global in der Spitzengruppe. Zudem sei die Dichte an Finanz-Start-ups ("Fintechs") am Main weltweit am größten, heißt es in einem am Mittwoch veröffentlichten Bericht des Gründerzentrums TechQuartier und der Goethe-Universität.

13.06.2018 | 12:53 Uhr

Die Studie, die bei der Analysefirma Startup Genome beauftragt wurde, betrachtet die Bedingungen für wachstumsstarke Start-ups, die binnen zehn Jahren eine Bewertung von mindestens 50 Millionen Dollar erreichen. Demnach ist der Gründer-Standort Frankfurt auf dem Sprung, aus seinem frühen Stadium herauszuwachsen. Es würden aber noch relativ wenige Start-ups hervorgebracht und es mangele gemessen an London, New York oder Berlin an erfahrenen Software-Entwicklern.

"Frankfurt ist ein vielversprechendes Ökosystem, aber es gibt immer noch Schlüsselbereiche, in denen die Zusammenarbeit dringend notwendig ist", sagte Thomas Funke, Co-Direktor des TechQuartiers. In der Kooperation zwischen Hochschulen und Start-ups etwa werde viel Potenzial nicht genutzt. Talente müssten stärker gefördert werden.

Frankfurt hinkt bei Start-ups Berlin hinterher. Dort waren laut der Bank Comdirect im Herbst 2017 fast drei Mal so viele Fintechs ansässig (228) wie am Main. Auch fehlt den Hessen Geld: Frankfurter Fintechs sammelten im vergangenen Jahr 25 Millionen Euro von Investoren ein, in Berlin waren es 664 Millionen. Politik und Wirtschaft fördern den Standort Frankfurt mit vielen Initiativen. Wirtschaftsminister Tarek Al-Wazir will die Zahl der Start-ups in der Region aus allen Branchen bis 2022 auf 1000 mehr als verdreifachen.

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