La Financière de l’Echiquier: Steuerfreuden
Frankreich hat eine Flat-tax auf Anlageprodukte eingeführt. Für Didier Le Menestrel, CEO des französischen Vermögensverwalters La Financière de l’Echiquier, ist das eine echte Entlastung für die Franzosen. Er erwartet daher dass sich französische Sparer sukzessive in Anleger verwandeln.13.11.2017 | 12:46 Uhr
In den letzten Jahren beruhte die französische Kreativität in diesem Bereich vor allem in unnützen und demagogischen Steuern, die auf einen Erzfeind – das Finanzwesen – abzielten. Das aktuelle Geschehen hielt dazu erst kürzlich ein gutes – und hoffentlich das letzte – Beispiel in Form der Besteuerung der Dividenden bereit. Es war ein politisches Fiasko, das mit einem wirtschaftlichen Fiasko einherging: In der Summe ging es um 10 Milliarden Euro, die möglicherweise auf die Unternehmen zukommen. Als Erbe der vorherigen Legislaturperiode wurde sie jedoch allgemein in Frage gestellt und vom Europäischen Gerichtshof sowie vom Rechnungshof abgelehnt, bevor sie letztendlich vom französischen Verfassungsgericht gekippt wurde.
Doch kommen wir auf den Punkt und den Grund für unsere Freude zurück: Eine „flat tax“, das bedeutet weniger Schlupflöcher, weniger Regeln – und damit ein geringeres Risiko, sich zu verheddern! Der Finanzgesetzentwurf 2018 passt endlich die Besteuerung in Frankreich an jene der europäischen Nachbarn an. Wir begrüßen ohne Vorbehalte diese Vereinfachung, deren Auswirkungen noch unterschätzt werden und die einen willkommenen Freiraum darstellt. Der Wille zur Veränderung ist klar und sie wird einen Sinneswandel und die Verwandlung von Sparern in Anleger ermöglichen.