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Barings-Fondsmanager: „Schwellenländer bleiben Megatrend“

Schokoladenmuseum in Köln: Veranstaltungsort des €uro-Roundtable
Investmentfonds

Beim €uro-Roundtable in Köln erläutert Barings-Fondsmanager Hartwig Kos, warum der Megatrend „Emerging Markets“ weiterhin intakt ist.

04.06.2014 | 06:45 Uhr von «Patrick Daum»

Beim Roundtable von €uro Advisor Services in Köln drehte sich alles um das Thema „Megatrends“. Fünf Fondsgesellschaften stellten Bankberatern und Vermögensverwaltern ihre Strategien vor (FundResearch berichtete). Für Hartwig Kos, Fondsmanager bei Barings, bleiben die Schwellenländer trotz eines schwierigen Jahres 2013 nach wie vor ein Megatrend.

Kos ist mitverantwortlich für den Baring Dynamic Emerging Markets Fund (ISIN: IE00B404P481), mit dem er ein schwarzes Jahr 2013 hinter sich hat. Der Fonds verlor 10,4 Prozent. So langsam erholt er sich aber wieder und seit Jahresbeginn ging es bis Ende April um 0,6 Pro0zent nach oben. Das Portfolio des Mischfonds besteht zu 48,3 Prozent aus Aktien und zu 29 Prozent aus Anleihen.  Im Gespräch mit FundResearch erläutert Kos, warum man die Schwellenländer immer auf dem Schirm haben sollte und warum insbesondere Indien wieder in die Spur finden könnte.

Barings Dynamic EM Fund: 2013 brach die Performance ein, jetzt erholt sie sich langsam 

Quelle: FINANZEN FundAnalyzer (FVBS)

FundResearch: Herr Kos, Sie haben die Emerging Markets als „Megatrend“ ausgemacht. 2013 war kein gutes Jahr für diese Staaten. Warum sind sie dennoch ein Investmentthema und warum ein Megatrend?

Hartwig Kos: 2013 war auf jeden Fall ein sehr schwieriges Jahr für Emerging Markets. Ben Bernanke’s „Taper-Tantrum“, die Entscheidung Anleihenkäufe durch die Federal Reserve zurückzufahren, hatte signifikante Auswirkungen auf Emerging Markets. Zudem waren die Auswirkungen nicht gleich verteilt. Länder mit starken Leistungsbilanzen, die das schwache globale Wirtschaftsumfeld der letzten Jahre nicht durch internes Kreditwachstum substituiert haben, standen relativ gut da. Nach dem ersten „Taper-Schock“ haben sich deren Aktienmärkte relativ gut entwickelt. Beispiele dafür waren Korea und Taiwan. Die anderen Emerging Markets, die auf internes Kreditwachstum gesetzt haben und ihre externen Leistungsbilanzen ins Defizit fuhren, erlitten einen herben Schock als Tapering ein Thema wurde. Der Begriff „Fragile Five“ (Brasilien, Indien, Indonesien, Südafrika, Türkei) war sehr schnell überall zu sehen. 

Ist der „Megatrend“ Emerging Markets durch diese Krise gebrochen? Sicherlich nicht! Erstens, solche externen Faktoren können sich sehr schnell wieder „einrenken“. Indien ist in gutes Beispiel wie schnell das gehen kann. Eine Kombination von Währungsschwäche und guter Zentralbankpolitik haben das zuvor sehr hohe Leistungsbilanzdefizit innerhalb weniger Monate fast neutralisiert. Zweitens, und noch wichtiger ist die makroökonomische Bilanz in Emerging MarketsDie Schwellenländer haben in den vergangenen 15 Jahren hohe Währungsreserven aufgebaut, die Sparquote ist höher als im Westen und die Staatsschulden sind nur ein Bruchteil der Staatsschulden in der westlichen Welt. Emerging Markets machen jetzt schon die Hälfte der Weltwirtschaft aus und sie wachsen nach wie vor noch deutlich schneller als die westlichen Volkswirtschaften. Daher ist dieser „Megatrend“ auf jeden Fall noch intakt.

FundResearch: Es herrscht Einigkeit darüber, dass die Schwellenländer nicht mehr als homogener Block wahrgenommen werden dürfen. Auch Sie haben empfohlen, dass Investoren jeden einzelnen Staat genau beobachten sollten. Wo sehen Sie die besten Investmentchancen und warum?

Hartwig Kos: In dem von mir verwalteten Produkt Baring Dynamic Emerging Markets Fund, was in Aktien und Renten aus Schwellenländern investiert, haben wir in den ersten Monaten im Jahre 2014 auf der Aktienseite frühzeitig Engagements in Russland zurückgefahren, wohingegen wir Positionen in Indien, Korea, Taiwan und Polen zugekauft haben. Auf der Anleihenseite haben wir selektiv z.B.  in US-Dollar denominierte Schwellenländer-Staatsanleihen investiert. Wir sehen auch Chancen im lokalen Staatsanleihen-Markt, wie etwa in der Türkei oder Brasilien.


Hartwig Kos, Co-Fondsmanager bei Barings

FundResearch: In Indien wurde vor kurzem gewählt. Sehen Sie durch den Wahlausgang die erhofften Verbesserungen, damit sich Land von der Krise des letzten Sommers erholen kann?

Hartwig Kos: Wir gehen davon aus, dass die zukünftige Regierung eine Reformagenda vorantreiben wird, um soziale Gerechtigkeit, die Regierungsführung und das allgemeine Wirtschafts- und Geschäftsumfeld zu verbessern. Der erdrutschartige Sieger, die oppositionelle Bharatiya Janata Party (BJP), wird sich mit der Regierungsbildung beschäftigen. Herr Narendra Modi, der beliebte, reformistische und unternehmensfreundliche Ministerpräsident des Bundesstaates Gujarat, wird Premierminister werden und die erste Einparteienregierung seit Jahrzehnten anführen. In den kommenden Tagen und Wochen werden Investoren beobachten, in welcher Weise die zukünftige Regierung zusammengesetzt wird, welche Minister wichtige Posten erhalten und wie groß das Kabinett insgesamt sein wird. Unserer Ansicht nach würde ein kleineres Kabinett darauf hinweisen, dass sich Herr Modi für eine stärkere und entschlussfreudigere Regierung entscheidet. Wir gehen davon aus, dass die neue Regierung, sobald sie gebildet ist, zügig agieren wird, um die Dynamik des Wahlsieges gewinnbringend zu nutzen und eine politische Agenda voranzutreiben, die eine Reihe an Reformen zur Verbesserung der sozialen Gerechtigkeit, der Regierungsführung und des allgemeinen Wirtschafts- und Geschäftsumfelds beinhaltet. 

FundResearch: Wie ist Ihre generelle Einschätzung zu den BRIC-Staaten?

Hartwig Kos: In Brasilien sehe ich vor allem Chancen im Bereich der lokalen Staatsanleihen, die mit Realzinsen von etwa sechs Prozent derzeit sehr attraktiv bewertet sind. Das politische Risiko ist momentan jedoch sehr hoch. Im Oktober sind  Präsidentschaftswahlen, und eine Wiederwal von Dilma Rousseff wäre vermutlich sehr negativ für die Märkte. Wir erwarten, dass das Marktsentiment sehr durch die Fußball-WM beeinflusst wird. 

Im Zuge der Ukraine-Krise veräußerten wir zeitnah unsere russischen Positionen. Aktien sowie Anleihenmärkte sind zwar sehr attraktiv bewertet, sie tragen jedoch hohes politisches Risiko. Sobald wir eine weitere Deeskalation der politischen Lage sehen, werden wir wieder Zukäufe vornehmen.

Einige Monate lang waren wir sehr aggresiv in indischen Aktien positioniert, reduzierten diese jedoch in den letzten Wochen ein wenig, da wir eine kurzfristige Marktkonsolidierung nach der Rallye, die wir im Vorfeld der Wahl gesehen haben, durchaus für möglich halten. Unabhängig von kurzfristigen Marktreaktionen nach der Wahl, sehen wir mittel- bis langfristig interessante Investmentmöglichkeiten in Indien.

Für China bin ich derzeit beim Thema Aktienengagements eher zurückhaltend, so dass wir kürzlich im Portfolio Aktienengagement zurückgefahren haben.

FundResearch: Sie sind Co-Manager des Baring Dynamic Emerging Markets Fund. Mit welcher Strategie wird der Fonds verwaltet? 

Hartwig Kos: Der Baring Dynamic Emerging Markets Fund strebt die mit Emerging Market-Aktien verbundenen langfristigen Renditen bei einem jedoch geringeren Risiko an. Erreicht werden soll dieses Ziel mit einer aktiven Asset-Allokation und aktiver Umschichtung zwischen verschiedenen Emerging Market-Anlageklassen (Aktien, Anleihen etc.) und sonstigen Anlagen. Risiko-Management ins unserer Ansicht nach der Schlüssel zum Erfolg. Aus diesem Grund haben wir auch die Möglichkeit einen kleinen Teil des Portfolios in defensive westliche Staatsanleihen zu investieren. 

FundResearch: Im vergangenen Jahr verlor der Fonds rund zehn Prozent. Seit 2014 geht es wieder aufwärts. Woran liegt das? Haben Sie signifikante Änderungen im Portfolio vorgenommen?

Hartwig Kos: In der Tat war das Jahr 2013 eine Herausforderung. Seit Anfang 2014 sieht es jedoch wieder gut aus. Alleine in den vergangenen drei Monaten konnte der Fonds um 3,8 Prozent zulegen. Gründe dafür sehen Sie bitte in meinen Antworten in Ihrer zweiten Frage.

(PD)

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