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BRICS-Gipfel: Südafrika am Spannendsten

Nick Price, Fidelity Worldwide Investment
Marktausblick

Gemischtes Bild für Berater: Indien aktuell schwierig, China und Südafrika haben großes Potenzial.

28.03.2012 | 11:52 Uhr von «Patrick Daum»

Die Regierungschefs von Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika treffen sich morgen zum 4. BRICS-Gipfel in Neu-Dehli. Nick Price, der für Fidelity Worldwide Investment verschiedene Schwellenländer-Fonds mit einem Gesamtvolumen von 5,4 Milliarden Euro managt, zu den Chancen und Risiken, die in den BRICS-Staaten auf die Investoren warten.

Price rät Investoren generell, nur in die besten Unternehmen dieser Staaten, oder anderer Schwellenländer, zu investieren. Denn viele Unternehmen investierten große Summen in neue Produktionsstätten, angelockt vom starken Wirtschaftswachstum. Die meisten Unternehmen setzten jedoch eher auf Umsatzwachstum als auf Gewinne und Cash-Flow. „Die Praxis in den BRIC-Staaten (Anm. d. Red.: ohne Südafrika) hat gezeigt, dass das dem Unternehmen schaden kann“, so Price.

Die Verschiebung des weltweiten Bruttoinlandsprodukts (BIP) zugunsten der BRIC-Staaten bleibe ein bestimmender Trend. Bereits heute erwirtschafteten die neuen Aufsteiger rund 25 Prozent des Welt-BIP, bis 2050 erwartet der Fondsmanager einen Anteil von 40 Prozent. Dies führe zu einer konsumfreudigen Mittelschicht. „In der Folge wird der Binnenkonsum der BRIC-Staaten den der Eurozone voraussichtlich ab dem Jahr 2013 und den US-Konsum ab 2023 übertreffen“, erwartet Price. Dieser Konsum werde in den nächsten 20 Jahren zum wesentlichen Antrieb der Weltwirtschaft. Künftig rückten vermehrt andere Staaten in den Fokus, wie Südafrika, das 2010 als „Tor zum afrikanischen Kontinent“ in den Kreis der vormaligen BRIC-Staaten aufgenommen wurde.

Die Zukunft der brasilianischen Wirtschaft sieht Price grundsätzlich positiv. Doch werde der dortige Aktienmarkt von Rohstoffen dominiert. Dies berge ein Risiko, da vor allem der Preis für Eisenerz aufgrund von Überproduktion, sinkender Nachfrage und der Erschließung neuer Fördergebiete sinken werde. Die Stärke der brasilianischen Währung Real bewertet Price gemischt: „Einerseits können sich die Brasilianer dank ihrer starken Währung preiswerte Importwaren aus Asien leisten, andererseits leidet die Wettbewerbsfähigkeit des produzierenden Gewerbes.“ Regierung und Notenbank werden das Wachstum mit monetären und fiskalischen Maßnahmen stimulieren, erwartet der Fondsmanager. Dadurch bleibe die Arbeitslosenquote vorerst niedrig, was für den Binnenkonsum wichtig sei.

Für den russischen Aktienmarkt erwartet Price trotz einer gewissen Volatilität eine insgesamt positive Marktentwicklung: „Erstens sind russische Aktien aktuell niedrig bewertet, zweitens wächst das BIP dank eines starken Binnenkonsums kräftig und drittens profitiert das Land vom hohen Ölpreis.“ Aktien der russischen Rohstoffunternehmen seien darüber hinaus deutlich günstiger bewertet als die der brasilianischen Konkurrenz. Jedoch birgt der russische Markt für Price ein Risiko: „Obwohl Putin und Medwedew nach wie vor eine relativ große Popularität im Land besitzen, wird der Widerstand gegen sie heftiger und das Regime damit anfälliger für die politischen Folgen eines wirtschaftlichen Abschwungs, sollte er kommen.“

Die Wirtschaft Indiens steht nach Meinung des Fondsmanagers vor drei großen Herausforderungen: der schwachen Infrastruktur, der hohen Inflation und der mangelnden Kraft der Regierung, nötige Reformen anzutreiben. „Eine weitere Bürde ist die Entwicklung des Binnenkonsums, der fast zwei Drittel des BIP ausmacht“, so Price. Die gestiegenen Kosten, die nicht zuletzt auf die hohe Inflationsrate zurückzuführen seien, trübten den Ausblick für den Konsum. Das schwächelnde Exportwachstum und die langsame Ausweitung des Kreditvolumens seien weitere Zeichen für die schwierige Lage von Indiens Wirtschaft und Aktienmarkt, welcher im Vergleich zu anderen Schwellenländern relativ hoch bewertet sei und unter einer kleinen, illiquiden Börse leide.

In einer interessanten Phase hingegen befinde sich der chinesische Markt, da er sich weiter von seiner Exportabhängigkeit befreie. Zudem gebe es in China viele günstig bewertete Aktien. „Die Regierung verfolgt das klare Ziel, den Wohlstand in der breiten Bevölkerung zu erhöhen“, so Price. „Dazu hat sie unter anderem den Mindestlohn im Land in den letzten zwei Jahren um rund 20 Prozent erhöht.“ Er erwartet, dass die Löhne in den nächsten zwei bis drei Jahren um weitere zehn bis 15 Prozent steigen werden, um die Nachfrage nach Massenkonsumgütern anzutreiben.

Südafrikas Bedeutung schließlich liege vor allem in seiner Rolle als Tor zum afrikanischen Kontinent. „Für Investoren ist die Rolle des Landes sehr wichtig, denn zahlreiche südafrikanische Unternehmen aus der Konsumbranche sind in vielen afrikanischen Ländern aktiv“, erklärt Price. Für Anleger ebenfalls nicht zu unterschätzen, seien der im Vergleich zu anderen Schwellenländern relativ hohe Grad an Transparenz und eine etablierte Corporate Governance. „Zudem ist Afrika südlich des Äquators praktisch nicht von der Kreditkrise in der westlichen Welt betroffen und profitiert von einer rasch voranschreitenden Industrialisierung“, analysiert der Experte. Dadurch könne der Kontinent mit hohen Wachstumsraten punkten. Darüber hinaus eröffne die große und junge afrikanische Bevölkerung dem Kontinent enorme Chancen auf wachsenden Binnenkonsum und einen entscheidenden Wettbewerbsvorteil gegenüber den Industrienationen.

FVBS Research Technology: BRIC-Wertentwicklungen 2002 bis 2012:

Quelle: FINANZEN FundAnalyzer (FVBS). Für Berater hier mehr Infos.

(PD)

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