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Aktienfonds Russland: Bär am Boden?

Schwere Zeiten für die russische Wirtschaft.
Investmentfonds

Die wirtschaftlichen Sanktionen des Westens und der fallende Ölpreis treffen Russland. Das wird auch an der Entwicklung russischer Fonds deutlich.

09.01.2015 | 12:38 Uhr von «Patrick Daum»

Die russische Wirtschaft liegt am Boden. Erst die Sanktionen des Westens, dann kam der sinkende Ölpreis hinzu. Im Dezember korrigierte das russische Wirtschaftsministerium die Konjunkturprognose für das erste Quartal 2015 von 1,2 Prozent auf minus 0,8 Prozent. Ab der zweiten Jahreshälfte erwartet Vize-Wirtschaftsminister Alexej Wedew wieder schwarze Zahlen. Für 2014 erwartet Moskau eine Kapitalabwanderung in Höhe von 125 Milliarden US-Dollar. Solche Abflüsse gehen am Staatshaushalt nicht einfach vorbei. „Ich erwarte einen Verlust für den Etat 2015 von rund 90 Milliarden US-Dollar. Das entspricht etwa 0,1 Prozent des Bruttoinlandsprodukts“, so Wedew. Diese Prognosen basieren jedoch auf einem durchschnittlichen Ölpreis für 2015 von etwa 80 US-Dollar je Barrel. Derzeit liegt er mit etwas mehr als 50 US-Dollar jedoch deutlich tiefer.

Der Ölpreis sei das russische Hauptproblem, findet Gernot Erler, Russland-Beauftragter der Bundesregierung: „Die Sanktionen sind nicht Hauptursache für die Wirtschaftskrise in Russland. Dafür ist vor allem der fallende Ölpreis verantwortlich.“ Aber auch die einseitige Ausrichtung der russischen Exportwirtschaft auf Ressourcen und die Defizite bei der Wettbewerbsfähigkeit der übrigen russischen Wirtschaft macht Erler für die Krise mitverantwortlich.

Die aktuellen Turbulenzen reizen wiederum die Anderen: „Ausgewählte russische Anleihen bleiben unserer Ansicht nach langfristig werthaltig", sagte Daniel Ivascyn, Chefanleger des weltgrößten Anleiheinvestors Pimco. Aus einer hohen Volatilität ergäben sich für Investoren neue Chancen. Ohnehin halte er die Auswirkungen der aktuellen Währungsturbulenzen "auf das Finanzsystem als Ganzes für begrenzt", sagte Ivascyn. 

Auch andere Investoren setzen auf die Krise als Chance: Fondsmanager Justin Leverenz von Oppenheimer Funds etwa geht mit seinem auf Schwellenländer ausgerichteten Fonds weiter in Russland auf Einkaufstour: „Das ganze Jahr über habe ich mehr und mehr gekauft, denn die Preise sind außergewöhnlich", zitiert ihn die FT. Ähnlich sieht es sein Lazard-Kollege James Donald. Er habe vergleichbare Entwicklungen bereits erlebt, sagt der Fondsmanager. Das seien Situationen, in denen man mutig sein müsse. 

Die Krise des russischen Bären wird auch an der Entwicklung der Aktienfonds deutlich. Die Kategorie „Aktienfonds Russland“ des FINANZEN FundAnalyzer (FVBS) verlor im vergangenen Jahr 37,7 Prozent – so viel wie keine andere Peergroup. Nicht ein einziger Fonds weist für 2014 eine positive Performance auf. Ebenfalls auffällig ist, dass keines der Produkte über den Zeitraum von drei sowie von fünf Jahren eine positive Sharpe Ratio aufweist.

Aktienfonds Russland: 2014 gab es nur einen kurzen Lichtblick

Dennoch gibt es Licht am russischen Fondshimmel. Und das kommt von BNP Paribas. Der Parvest Equity Russia Opportunity (ISIN: LU0265268689) ist mit der €uro-FondsNote 1 bewertet. Den Performance- und Volatilitätsvergleich mit der Konkurrenz über vier Jahre muss Fondsmanager Julien Pincet nicht scheuen. Dennoch verlor er 2014 31,7 Prozent. Die gute Nachricht: Der Fonds ist Top-Performer der Peergroup. 2013 beendete Pincet noch mit einem Plus von 2,4 Prozent. Dass es auch über drei und fünf Jahre um 19,2 bzw. 18,1 Prozent nach unten ging und der Fonds neben der besten Bewertung auch die stärkste Entwicklung innerhalb der Peergroup über diese beiden Zeiträume aufweist, zeigt die generelle Schwäche russischer Aktienfonds. Pincet verwaltet ein Vermögen von gut 60 Millionen Euro. Über die Hälfte davon investiert er in Energiekonzerne. Auf Telekomaktien entfallen rund 15 Prozent und Finanztitel machen 8,4 Prozent aus. Top-Holding ist der Gas- und Ölförderkonzern Surgutneftegas (9,6 Prozent). Dahinter folgen Mobile Telesysteme (7,9 Prozent) und LukOil (7,3 Prozent).

Insgesamt gibt es in der Peergroup zwei Fonds, die die FondsNote 1 tragen. Der zweite kommt ebenfalls von BNP Paribas: Der Parvest Equity Russia Classic (ISIN: LU0823431720) verlor 2014 mit 35,5 Prozent sogar noch etwas mehr als sein Schwester-Produkt. 2013 fiel das Plus mit 3,9 Prozent jedoch auch höher aus. Über den Zeitraum von drei Jahren steht ein Minus von 24,3 Prozent, über fünf Jahre von 19,7 Prozent. Der Fonds wird ebenfalls von Julien Pincet verwaltet, hat ein Volumen von 1,43 Milliarden Euro und ist damit der größte Fonds der Kategorie. Die Branchengewichtung ist ähnlich wie beim Russia Opportunity. Größte Einzeltitel sind LukOil (9,6 Prozent), Surgutneftegas (8,2 Prozent) und Mobile Telecommunications (7,8 Prozent).

Mit FondsNote 2 ist der CS Russia Equity $ (ISIN: LU0348403774) von Credit Suisse bewertet. Das vergangene Jahr schloss er mit einem Minus von rund 40 Prozent. 2013 war der Fonds mit einem Plus von 5,3 Prozent sogar zweitbester Performer. Doch im Zeitraum der vergangenen drei und fünf Jahre verlor er jeweils rund 30 Prozent. 90,56 Millionen Euro verwaltet Fondsmanagerin Anna Väänänen. Mit knapp 27 Prozent ist der Energiesektor am stärksten gewichtet. Finanztitel und Konsumgüter kommen jeweils auf gut 16 Prozent. Top-Holding ist der Einzelhandelskonzern Magnit mit 8,2 Prozent. LukOil ist mit 6,5 Prozent gewichtet und der Bergbaukonzern MMC Norilsk Nickel mit 5,3 Prozent.

Der Barings Russia A (ISIN: LU0073418229) von Baring Asset Management verlor 2014 rund 40 Prozent. Im Jahr zuvor schaffte er noch ein ordentliches Plus von 4,2 Prozent. Der Fonds ist mit der FondsNote 3 durchschnittlich bewertet. In den vergangenen drei Jahren verlor er 31,8 Prozent, über fünf Jahre sogar 37,5 Prozent. Fondsmanager Matthias Siller verwaltet ein Vermögen von rund 45 Millionen Euro. Zu knapp einem Drittel investiert er das in Energieaktien. Finanzdienstleister machen 17,7 Prozent aus, Konsumgüter knapp 15 Prozent. Größte Einzeltitel sind Magnit, die Sberbank und der Energiekonzern NovaTek.

Aktienfonds Russland: What goes down, must come up?

Quelle Grafiken: FINANZEN FundAnalyzer (FVBS)

(PD)

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