• PartnerLounge
  • Bellevue Funds (Lux) SICAV
  • Metzler Asset Management
  • Comgest Deutschland GmbH
  • Capital Group
  • Robeco
  • Degroof Petercam SA
  • William Blair
  • Columbia Threadneedle Investments
  • Shareholder Value Management AG
  • DONNER & REUSCHEL AG
  • Bakersteel Capital Managers
  • ODDO BHF Asset Management
  • KanAm Grund Kapitalverwaltungsgesellschaft mbH
  • Aberdeen Standard Investments
  • Pro BoutiquenFonds GmbH
  • Edmond de Rothschild Asset Management
  • iQ-FOXX Indices
  • AB Europe GmbH
  • M&G Investments
  • Morgan Stanley Investment Management
  • Carmignac
  • RBC BlueBay Asset Management
  • Pictet
  • dje Kapital AG
  • DAX----
  • ES50----
  • US30----
  • EUR/USD----
  • BRENT----
  • GOLD----

Aktiencrash in China: Ursachen und Wirkungen

Nach der Rallye der vergangenen Monate hat der Shanghai Composite Index in der Spitze 32 Prozent seines Wertes verloren.
Aktienmarkt

Nach der Rallye der vergangenen Monate hat der Shanghai Composite Index in der Spitze 32 Prozent seines Wertes verloren. Seit Wochen versucht die chinesische Regierung den Markt zu stützen. Fürchtet die Regierung eine Ansteckung der ganzen chinesischen Wirtschaft? FundResearch geht der Frage auf den Grund.

14.07.2015 | 06:45 Uhr von «Teresa Laukötter»

Die Rallye der chinesischen Aktienmärkte der vergangenen Monate ist vor allem deswegen als spekulative Blase eingestuft worden, weil sie nicht von fundamentalen Daten gestützt werden konnte: „Das Wirtschaftswachstum in China verlangsamt sich - im ersten Quartal 2015 lag es bei sieben Prozent, 0,5 Prozentpunkte weniger als im Jahr davor“, sagt Hans Bevers, Senior Economist bei Petercam. Experten hatten aus diesen Gründen ein Platzen der Blase erwartet. 

Wieso konnte die Blase entstehen?

Chinas Aktienmarkt sei vergangenes Jahr alles andere als überteuert und damit attraktiv gewesen, so Bevers. Zudem hätte die chinesische Regierung in der Folge den Fehler begangen, die anziehenden Aktienpreise als Zeichen für eine gelungene Politik zu bewerten – und daraufhin den Aktienmarkt zu stark beworben. Fallende Preise am Immobilienmarkt hätten den Run auf Aktien zusätzlich befeuert. 

Was könnte der Auslöser für den Crash sein?

Ein Auslöser könnte sein: Anleger in China waren davon überzeugt, in naher Zukunft Ströme ausländischen Geldes nach China fließen zu sehen, sobald MSCI den chinesischen Onshore Markt in ihren Index aufgenommen hätte, meinen die Emerging Markets Experten bei Schroders in einer aktuellen Analyse. Als MSCI seine Entscheidung dazu jedoch vertagt hatte, seien aus Käufen Verkäufe geworden. Zudem befänden sich viele Privatanleger auf unbekanntem Terrain und seien stark vom Momentum getrieben. Privatanleger hätten ihre Aktienkäufe zudem teilweise auf Pump finanziert, kommentiert Lukas Daalder von Robeco. Durch fallende Aktienpreise werden sie gezwungen, ihre Aktien zu verkaufen, um die Kredite bedienen zu können. Eine Abwärtsspirale kann entstehen.

Besteht Ansteckungsgefahr?

Betrachtet man den chinesischen Aktienmarkt langfristig, so Bevers, falle auf: Seit Beginn des Jahres habe der Markt immerhin noch ein Plus von acht Prozent zu verzeichnen. Außerdem seien die Aktienpreise immer noch um 70 Prozent höher als vor zwölf Monaten.

Des Weiteren sei das Konsumklima der privaten Haushalte nur geringfügig im Vergleich zum letzten Jahr angestiegen. „Das Konsumwachstum ist sogar zurückgefallen“, meint Petercam-Experte Bevers. Damit habe die Rallye nicht zu höherem Konsum geführt, der jetzt in der Folge wegbrechen könnte.

Edgar Walk, Chefvolkswirt Metzler Asset Management, geht zudem davon aus, dass lediglich sieben Prozent der urbanen chinesischen Bevölkerung in Aktien investieren. Bankeinlagen und Bargeld hätten mit 55 Prozent bzw. 17 Prozent den größten Anteil am Finanzvermögen. Damit seien die Risiken für eine Ansteckung eingedämmt, denn auch chinesische Unternehmen würden den Aktienmarkt kaum für ihre Finanzierung benutzen. 

Wieso greift die Regierung so stark ein?

Insgesamt wird deutlich: Verbessern können die Interventionen das Funktionieren der Finanzmärkte nicht. Zudem könnte das Eingreifen der Regierung ausländische Investoren abschrecken. Eine Ansteckung der gesamten chinesischen Wirtschaft ist ebenfalls unwahrscheinlich. Der wahrscheinlichste Grund ist daher: Die chinesische Regierung ringt um Glaubwürdigkeit. „Ihrer Bevölkerung hat die chinesische Führung im Vorfeld das Bild vermittelt, aktiv für steigende Kurse zu sorgen“, kommentiert Walk. Aus Angst die Unterstützung der Öffentlichkeit und Vertrauen zu verlieren greift sie nun derart deutlich in das System ein. 

Dies könnte ein besonderes Risiko in sich bergen, so Walk: Anleger könnten zukünftig eine Intervention des Staates erwarten und dementsprechend viel zu hohe Risiken eingehen.

(TL)

Diesen Beitrag teilen: