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Apple, Amazon und Co.: Was der Nasdaq 100-Umbau am Montag bedeutet

Nasdaq-Gewicht von Amazon wird verringert
Technologieaktien

Der US-Technologieindex wird zum Börsenstart am 24. Juli rebalanciert. Das Gewicht von Apple, Alphabet, Amazon, Microsoft, Meta, Nvidia und Tesla wird gesenkt, das der restlichen Unternehmen erhöht. Was Experten dazu sagen.

21.07.2023 | 12:30 Uhr von «Peter Gewalt»

Das meinen die Experten der DWS :
„Nächste Woche wird die US-Börse Nasdaq die Gewichte des Index Nasdaq-100 anpassen. Anpassen bedeutet in diesem Fall, dass man das Gewicht der sieben größten Werte kappt, so dass sie in Summe nicht mehr 56, sondern „nur“ noch 44 Prozent der Marktkapitalisierung des Index ausmachen. Damit möchte der Börsenbetreiber zumindest teilweise die Unwucht aus seinem Index beseitigen, welche die Kursexplosion bei Amerikas größten Technologie-Werten hervorgerufen hat. Um ganze 39 Prozent stieg der Index im ersten Halbjahr und verzeichnete damit das beste Halbjahr seiner Geschichte. Über 30 Prozentpunkte trugen die Großen 7 dazu bei. Für Anleger schafft das praktische Probleme: Selbst wer den gesamten Index kauft, kauft eigentlich nur sieben Werte. Noch ärgerlicher ist das im Falle des S&P 500, der deutlich breiter als der Nasdaq 100 gestreut ist. Hier sind die Großen 7 für 30 Prozent des Marktwerts des Index verantwortlich, aber ebenfalls für den überwiegenden Großteil der diesjährigen Wertsteigerung. Als Anleger setzt man darauf, mit dem Index ein Abbild der US-Wirtschaft zu kaufen. Dem ist natürlich nicht so, wenn die Wertentwicklung größtenteils von weniger als einem Dutzend Werten abhängt.

S&P 500-Wertentwicklung

Unser „Chart der Woche" zeigt dieses Phänomen, indem er die Entwicklung des (marktwertgewichteten) S&P 500 mit dem des gleichgewichteten S&P 500 vergleicht. Hier sieht man, wie stark der Unterschied dieses Jahr war – so hoch wie zuletzt in den späten 1990er Jahren, den Hochzeiten der Dotcom-Blase. Gibt es mehrere solcher Jahre in Folge (2017-2019) oder fällt der Unterschied so stark aus wie im bisherigen Jahresverlauf, drückt sich das entsprechend in einer größeren Konzentration des Index auf die Schwergewichte aus. Wer damit ein Problem hat und dem Höhenflug der Schwergewichte nicht ganz traut, der sollte den gleichgewichteten S&P 500 in Betracht ziehen. Insbesondere wenn er kein Anleger ist, der sich um das richtige Timing kümmern und viel handeln will. 

Denn mit dem gleichgewichteten S&P sind Technologiewerte im Depot weiterhin möglich. Was, so glauben wir, langfristig unerlässlich ist, da der Technologiesektor das Potenzial hat, ein Wachstumsmotor zu bleiben, nicht zuletzt wegen der Welle der Künstlichen Intelligenz. Doch kurzfristig sind wir skeptisch, da die Kursentwicklung unserer Meinung nach den Gewinnen und unseren Gewinnerwartungen für den Sektor davongelaufen sind. Denn die diesjährige Kursrally beruht einzig auf der Ausweitung der Kurs-Gewinn-Multiplikatoren des Sektors und nicht auf einer Steigerung der Gewinne. Denn von der wird dieses Jahr kaum etwas zu sehen sein. Und ob die jetzigen Rekordbewertungen, wie wir sie auch bei der KGV-Prämie der Wachstumswerte versus Standardwerten sehen, unbeschadet über die kommenden Monate kommen werden, wenn die USA eventuell in eine Rezession schlittern oder die Zinsen länger als erwartet oben verharren, das bezweifeln wir. Was wir allerdings ebenso bezweifeln, ist die Frage, ob es ein gutes Zeichen ist, wenn Börsenbetreiber das Übergewicht einer Handvoll von Unternehmen korrigieren und nicht die Kartellbehörden.


Roman Przibylla, Börsenexperte bei CAT Financial Products ist sich sicher, dass nach dem Nasdaq-Rebalancing die Unternehmen Starbucks, Mondelez und Booking in den Fokus rücken könnten:

„Der Nasdaq-100 Index hat in diesem Jahr eine bemerkenswerte Performance gezeigt, mit einem Anstieg von über 42 %, weit über den 17 % des S&P 500, der als üblicher Maßstab für den Aktienmarkt gilt. Doch mit diesem starken Aufschwung sind auch Herausforderungen verbunden, die Nasdaq dazu veranlasst haben, eine "Special Rebalance" für den Nasdaq-100 Index anzukündigen.

Der Index ist nach der Marktkapitalisierung gewichtet, was bedeutet, dass größere Unternehmen einen größeren Anteil der Investitionen erhalten. Aktuell konzentrieren sich die Gewinne auf einige wenige Top-Unternehmen, wodurch der Index unverhältnismäßig stark auf diese wenigen Schwergewichte ausgerichtet ist. Die fünf größten Unternehmen, darunter Microsoft, Apple, Nvidia, Amazon und Meta Platforms, machen mehr als 43 % des Index aus. Mit Tesla und Alphabet an Bord erhöht sich der Anteil dieser sieben Unternehmen sogar auf über 55 %. Diese Konzentration hat eine Rebalancierung erforderlich gemacht, die nun das dritte Mal in der Geschichte des Index durchgeführt wird. Während bei den Top-Tech-Titel der Anteil reduziert wird, sollte sich bei Aktien wie Starbucks, Mondelez, Booking, Gilead Sciences, Intuitive Surgical und Analog Devices die Konzentration erhöhen. Das wird diese Titel wieder mehr in den Fokus rücken.

Die bevorstehende Neugewichtung wird sich auf viele Investoren auswirken, da der Nasdaq-100 bei Anlegern beliebt ist. Die Anpassung der Gewichtung könnte zwar kurzfristige Volatilität für die betroffenen Aktien bedeuten, aber Anleger sollten auch ihre Portfolios überdenken, um zu sehen, wie diese jetzt positioniert sind.

Empfehlenswert ist, die Gewichtung der Top-Tech-Aktien zu reduzieren, um die Abhängigkeit vom Technologiesektor zu verringern. Dies ist vor allem dann wichtig, wenn das Portfolio zu stark in bestimmten Bereichen konzentriert ist. Da auch der S&P 500 nach der Marktkapitalisierung gewichtet ist und die beiden Indexe oft von denselben Anlegern gehalten werden, besteht die Gefahr einer Überkonzentration, die möglicherweise nicht erkannt wird."


Dr. Malte Kirchner, Head of German-speaking Europe bei der Fondsgesellschaft DNB AM erklärt zum Thema NASDAQ-Rebalancing, dass erfolgreiche Tech-Experten weiterhin nicht auf High-Flyer setzen sollten:

„Für den DNB Fund Technology hat das geplante Rebalancing des NASDAQ keine besonders starken Auswirkungen, da die Portfoliomanager dieses Klumpenrisiko seit jeher im Auge hatten. Das Team um Anders Tandberg-Johansen hat im Tech-Segment auch abseits der ‚Billionaires-Clubs‘-Titel für eine überdurchschnittliche Performance seit mehr als 20 Jahren gesorgt.

Das Rebalancing ist sicherlich durch die hohe Konzentration der Big Seven im Index notwendig und richtig. Kurzfristig wird das Handelsvolumen (Käufe und Verkäufe) zunehmen, besonders werden die passiven Fonds/ETFs, welche den NASDAQ-100 replizieren, betroffen sein. Mit der Neugewichtung müssen Fonds, die den Index originalgetreu nachbilden, einige ihrer Anteile an den „Big Seven“ verkaufen und ihre Positionen in kleinere Aktien aufstocken.

Der DNB Technology Fonds unterscheidet sich von den meisten Mitbewerbern darin, dass das größte Augenmerk auf dem Faktor der „relativen Bewertung“ liegt. Das heißt, die Portfoliomanager setzen nicht auf die High-Flyer, deren Bewertungsniveaus auf Basis der Fundamentaldaten für sie überhaupt nicht mehr nachvollziehbar waren. Sie setzen also zum Teil aktiv gegen den Markt und gegen die Benchmark. Dies wurde auch in den Jahren eines Growth-/Momentum-Umfelds diszipliniert durchgehalten. Damit haben sie sich in der Vergangenheit immer wieder positiv von den vielen anderen guten Tech-Managern abheben können, wenn der „Hype“ durch einen verstärkten Fokus auf Fundamentaldaten herausgefordert wurde.

Darüber hinaus gibt es im Tech-Segment viele weitere attraktive Themen, in die es sich lohnt zu investieren, wie z.B. KI, Gaming, Netzinfrastruktur, Cloud Computing, Cybersicherheit. Für Kursbewegungen, von denen der DNB Technology Fonds als bewertungsorientierter Investor profitieren möchte, scheint also auch zukünftig gesorgt zu sein. Dazu gehört der seit dem Jahr 2001 gepflegte Ansatz, durch Contrarian-/Value-Plays und das Vermeiden von „High-Flyern“ ein robustes Portfolio zusammenzustellen.

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