In diesem Monatsbericht informieren wir wieder über interessante Neuigkeiten zu einigen Firmen aus unserem Portfolio.
11.03.2022 | 08:23 Uhr
Brunel ist ein holländisches Consulting Unternehmen. Die Firma erzielt mit über 11.000 Mitarbeitern einen Umsatz von rund EUR 900 Mio. In den Jahren 2016 und 2017 lag die EBIT-Marge bei nur 2-3 %, was deutlich unter dem historischen Durchschnitt liegt. Es wurde in dieser Zeit ein viel zu großer Verwaltungsapparat aufgebaut und das Verhältnis von produktiven zu unproduktiven Mitarbeitern ließ keine höheren Margen zu. Der amtierende CEO, der im Herbst 2017 an Bord gekommen ist, hat sich diesem Thema angenommen. Man konnte in den letzten Jahren stetige Verbesserungen erkennen. Anhand der Zahlen aus Q3 lässt sich ableiten, dass die EBIT-Marge in 2021 auf rund 5 % steigen sollte und damit auf einem guten Weg in Richtung dem langfristigen Ziel von mehr als 6 % ist. Die Firma ist bilanziell mehr als solide aufgestellt. Ein Cash-Bestand von gut EUR 150 Mio. bietet eine gewisse Sicherheit in schwierigen Zeiten. Außerdem besteht die Möglichkeit, auch über sinnvolle Akquisitionen diesen „unproduktiven“ Cash-Bestand produktiv zu bekommen. Bei Erreichung der Zielmarge notiert die Gesellschaft mit einem EV/EBIT von 6-7 und damit noch deutlich unter unserem fairen Wert.
Anfang November hat Basic Fit zum Capital Markets Day geladen. Die wichtigste Nachricht für uns war die Beschleunigung der Wachstumsstrategie. Bisher waren gut 150 neue Fitnessclubs pro Jahr geplant. Jetzt will die Gesellschaft 250 neue Studios pro Jahr eröffnen. Es wurde anschaulich dargelegt, warum dies sinnvoll ist und die Firma auch in der Lage sein wird, diese Geschwindigkeit qualitativ gut umsetzen zu können. Bei 250 Clubs reden wir über rund EUR 300 Mio. Investitionen pro Jahr. Basic Fit hat in den letzten Jahren seine Marktstellung in Benelux noch einmal gefestigt und den Abstand zur Nr. 2 vergrößert. In Frankreich, dem wichtigsten Wachstumsmarkt, konnte mittlerweile mit über 500 Clubs die Marktführerschaft erreicht werden. Es macht Sinn zügig die Nr. 1 in einem Land zu werden. Dadurch rechnet sich der Markteintritt für Marktbegleiter im „Low-Cost“-Bereich immer weniger, da es bereits einen starken landesweiten Marktführer wie Basic Fit gibt, der stark von Skaleneffekten profitiert. Als neuer Wachstumsmarkt wurde Spanien auserkoren, in dem Basic Fit seit Jahren tätig ist und bereits entsprechende Erfahrung gesammelt hat. Wir begrüßen die beschleunigte Vorwärtsstrategie. Auch wenn die Gesellschaft stark negativ von „Corona“ beeinflusst war und bei einem weiteren möglichen Lockdown auch wieder sein wird, so sehen wir Basic Fit unter normalen Umständen als deutlich unterbewertet an.
Dieser norwegische Softwareanbieter entwickelt und vertreibt eine SaaS-Lösung für das Vertragsmanagement. Eine Firma kann anhand dieser Software alle möglichen Verträge auf einer Plattform transparent machen und managen. Viele Firmen nutzen bisher noch Excel. Daher kann die Gesellschaft auf deutlich zweistellige organische Wachstumsraten zurückblicken. Die Zahlen zu Q3 waren aus unserer Sicht vollkommen „okay“! Die Firma konnte die „Net Retention Rate“ in Q3 leicht auf 100 % steigern. Damit egalisieren sich wegfallende Umsätze von verlorengegangenen Kunden mit den zugewonnenen Umsätzen von Bestandskunden, die mehr Module kaufen oder mehr Verträge über die Plattform managen.
Die zweite wichtige Kennzahl sind die jährlich wiederkehrenden Umsätze (ARR), die durch neue Kunden gewonnen worden sind. In den ersten drei Quartalen 2021 wurden NOK 22 Mio. erzielt, gegenüber NOK 12 Mio. im Vorjahr. Dabei war das Q3 etwas „schwächer“, da der Zuwachs hier „nur“ 25 % ausmachte. Die Aktie hat seit Bekanntgabe der Zahlen gut und gerne 40 % an Wert verloren. Das ist für uns nicht nachvollziehbar. Beim aktuellen Kurs von NOK 12 notiert die schuldenfreie Firma zu einem cash-bereinigten Multiple von gerade einmal 3 zu den annualisierten SaaS-Umsätzen (ARR). Unser fairer Wert liegt signifikant über dem aktuellen Kursniveau, weshalb wir die Position deutlich aufgestockt haben. Der CEO sieht das wohl ähnlich, da er seine Aktienposition Ende November ebenfalls aufgestockt hat.
Wir hoffen, Ihnen mit unseren Monatsberichten einen tieferen Einblick und ein besseres Verständnis für die Entwicklung einzelner Fondspositionen zu liefern.
Stand: 10.12.2021
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