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So profitieren Investoren von Schumpeters Erben

Evolution: Ohne Veränderung kein Fortschritt
Anlagestrategie

Das Konzept der „schöpferischen Zerstörung“ prägt bis heute das Verständnis von wirtschaftlichem Wandel und Innovation. In der heutigen dynamischen Wirtschaftswelt sind Schumpeters Ideen ­relevanter denn je – insbesondere für Investoren, die nach langfristigen Anlagestrategien suchen

03.04.2024 | 07:05 Uhr von «Georg von Wallwitz»

Wenige haben sich um die Theorie der wirtschaft­lichen Entwicklung so verdient gemacht wie Joseph Schumpeter. Der österreichische Ökonom prägte den Begriff der „schöpferischen Zerstörung“, um zu beschreiben, wie Innovationen alte Strukturen und Geschäftsmodelle obsolet machen und Platz für Neues schaffen. Dieser Prozess ist ein wesent­-
licher Treiber für wirtschaftlichen Wandel, Wachstum und Fortschritt. Auch heute, mehr als hundert Jahre nach der Veröffentlichung, bietet das Werk Schumpeters zielführende Ansatzpunkte für Investoren, insbesondere auf der Aktienseite.

Die Wirtschaft ist kontinuierlichen Veränderungen unterworfen. Unternehmen, die den Wandel nicht annehmen, laufen Gefahr, von einem Herausforderer aus dem Markt verdrängt zu werden. Diese Beobachtung Schumpeters ist heute besonders relevant: Die enormen technologischen Fortschritte, etwa durch den Einsatz künstlicher Intelligenz, haben das Potenzial, disruptiv auf die aktuellen Kräfteverhältnisse in vielen Branchen zu wirken. Es lohnt sich also, innovative Unternehmen früh zu identifizieren und vor allem jene ins Portfolio zu nehmen, die zudem von säkularen Wachstumstrends profitieren und gleichzeitig ein nachhaltiges Geschäftsmodell vorweisen können.

Wer ist auch morgen noch relevant?

Schumpeter unterschied zudem zwischen Monopolisten (sowie Oligopolisten) und Herausforderern. Beide spielen in der Marktwirtschaft eine wichtige Rolle. Monopolisten sind etablierte Unternehmen, die in einer Branche dominieren und (vorübergehend) von ihrer Marktposition profitieren und Überrenditen erwirtschaften können. Herausforderer dagegen sind innovative Unternehmer, die Überrenditen durch den Erfolg neuer Ideen und Geschäftsmodelle erreichen.

Schumpeter betrachtete die Herausforderer als die Hauptmotoren wirtschaftlicher Entwicklung. Sie sorgen für Wettbewerb, indem sie die etablierten Monopole herausfordern und durch den resultierenden Innovationswettbewerb die schöpferische Zerstörung vorantreiben. Dieser Wettbewerbsprozess ist entscheidend für das langfristige Wachstum der Wirtschaft und den technologischen Fortschritt.

Monopolisten können innovativ sein

Schumpeter wusste allerdings, dass großen Innovationen oft große Investitionen vorangehen, die nur monopolistische und oligopolartige Unternehmen stemmen können. Die Pharmaindustrie ist ein anschauliches Beispiel. Die Forschungskosten für die Entwicklung und Genehmigung neuer Medikamente können kleinere Unternehmen kaum aufbringen, doch auch hier ist der Markt stets in Bewegung.

Ein ganz aktueller Beleg hierfür ist Novo Nordisk, das in der Diabetesbekämpfung beinahe eine Monopolstellung innehat – und nun durch die Abnehmspritze Wegovy den Markt für Gewichtsreduktion erobert. Wegen der Wirkung als Appetitzügler und anderer gesundheitlicher Effekte kann Novo Nordisks Innovation die Aktienkurse anderer Oligopole von Süßwaren bis hin zu Dialyse beeinflussen.

Ähnliches findet sich bei künstlicher Intelligenz (KI). KI-Modelle verbessern sich umso stärker, je mehr Daten für ihr Training zur Verfügung stehen. Dominante Unternehmen wie Alphabet, Microsoft oder Meta, die aus anderen Geschäftsfeldern auf massive Datenmengen und Rechenleistungen zurückgreifen können, haben durch ihre Finanzkraft und ihre Datenhoheit einen großen Wettbewerbsvorteil.

Durch das schwächere gesamtwirtschaftliche Wachstumspotenzial und die säkulare Abschwächung des Konjunkturzyklus ist es nicht mehr sonderlich attraktiv, in den breiten Markt oder in zyklische Wirtschaftsbereiche zu investieren. Vielmehr sollte der Fokus auf strukturellen Wachstumstrends aus der digitalen Welt, dem Gesundheitssektor sowie der physischen, energetischen und digitalen Infrastruktur liegen.

Mit Schumpeter investieren

Unter den Profiteuren dieser Wachstumstrends lässt sich zwischen offensiveren Sektoren wie Technologie/IT und eher defensiveren wie Pharma unterscheiden. Mit dem Begriff „Schumpeter-Aktien“ lassen sich – wie oben skizziert – zum einen Unternehmen umschreiben, die in oligopolartigen Strukturen agieren (große Marktmacht, hohe Margen und hohe Eintrittsbarrieren) und nachhaltige Geschäftsmodelle besitzen.

Beispiele hierfür sind Novartis, Nestlé, LVMH, aber auch Alphabet und Microsoft. Diese Unternehmen erwirtschaften in allen Marktphasen relativ stabile Gewinne, die zu einem guten Teil als Dividenden ausgezahlt werden können. Zum anderen sind disruptive Unternehmen gemeint, die mit ihrer hohen Innovationskraft und starkem Wachstum etablierte Marktteilnehmer herausfordern. Beispielhaft seien hier Airbnb oder Booking.com in der Tourismusbranche sowie die lateinamerikanische Onlineshopping- und Payment-Plattform MercadoLibre aufgeführt.

Gute Voraussetzungen für Mischfonds

Nach den Zinserhöhungen des letzten Jahres gibt es unter Risiko-Rendite-Aspekten inzwischen auch wieder attraktive Alternativen zur Aktienanlage. Wer hätte noch vor zwei Jahren gedacht, dass selbst Staatsanleihen guter und bester Bonität wieder eine positive Realrendite versprechen?

So machen Unternehmens- und Staatsanleihen inzwischen mehr als ein Drittel des Portfolios unseres ausgewogenen Mischfonds Phaidros Funds Balanced aus. Im vergangenen Jahr konnte der Fonds am Aktienmarkt mit einer sorgfältig abgewogenen Mischung aus offensiven und defensiven Wachstumstiteln sowie im Anleihenbereich mit ertrags- und stabilitätsorientierten Unternehmens- und Staatsanleihen beachtliche 17,2 Prozent Rendite erzielen.

Ein dominierendes Thema in diesem Jahr ist der Zinsgipfel und der Beginn sowie die Anzahl der Zinssenkungen auf beiden Seiten des Atlantiks. Die Kapitalmärkte preisen mehrere Absenkungen ein, sodass viele Investoren über das Kalenderjahr insgesamt von steigenden Anleihekursen ausgehen. Es wird sich somit zeigen, ob am Jahresende die Anleihen oder doch wieder die Aktien die Nase vorn haben.

Ein anderes Thema ist eine mögliche zweite Amtszeit von Donald Trump. Bekanntlich sind Prognosen schwierig, besonders wenn sie die Zukunft betreffen. Insofern ist es tröstlich, dass politische Börsen sprichwörtlich kurze Beine haben. Mittel- und langfristig folgt die Ökonomie ihren eigenen, zuweilen herzlosen Gesetzen. Anleger, die den Moment der schöpferischen Zerstörung als Chance sehen und sich auf die großen Trendentwicklungen konzentrieren, werden auch in den kommenden Jahren überdurchschnittlich profitieren.

Der Fonds

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