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Update: Razzia bei Deutscher Bank in Frankfurt

Deutsche Bank: Keine Mitarbeiter beschuldigt.
Steuern

Zwischen acht und neun Uhr heute Morgen starteten Kripo und Steuerfahndung eine Durchsuchung bei der Deutschen Bank in Frankfurt. Grund sind Geschäfte von Kunden, so die Bank selbst.

09.06.2015 | 16:21 Uhr von «Teresa Laukötter»

Nach dem Rücktritt der Doppelspitze bestehend aus Anshu Jain und Jürgen Fitschen am Wochenende, folgte heute Morgen eine Razzia in der Zentrale in Frankfurt. Die Deutsche Bank betont, dass Mitarbeiter der Bank nicht beschuldigt seien. Die Fahnder wollten „Beweismittel im Zusammenhang mit Ermittlungen gegen Kunden in Bezug auf bestimme Wertpapiertransaktionen“ sicherstellen.

Nach Angaben der Nachrichtenagentur Reuters, sollen Vorgänge innerhalb der Privatbank Sal. Oppenheim Grund für den unangekündigten Besuch der Behörden verantwortlich sein. Sie wurde vor fünf Jahren von der Deutschen Bank übernommen. Einen Zusammenhang mit dem Verfahren zum Umsatzsteuerbetrug beim Handel mit CO2-Zertifikaten schloss ein Justizsprecher aus. 

Die „Bild-Zeitung“ berichtet, dass der Auslöser der Durchsuchungen in Frankfurt, London und Paris Ermittlungen gegen einen Steueranwalt in Hessen und weitere Beschuldigte seien. Sie seien wegen Verdachts der „versuchten mittäterschaftlichen Steuerhinterziehung in besonders schweren Fällen“ ins Visier der Fahnder geraten. Bereits am Vormittag veröffentlichte die Zeitung auf bild.de ein Video, welches das Eintreffen der Behörden aufzeichnete. 

In der „FAZ“ heißt es, dass umstrittene Dividendengeschäfte - sogenannte Cum-Ex-Geschäfte - von Kunden der Bank die Ursache der Razzia seien. Durch Cum-Ex-Geschäfte lassen sich Banken bzw. Anleger die fällige Kapitalertragssteuer mehrmals erstatten. Bis 2009, als die Abgeltungssteuer eingeführt wurde, war es Anlegern möglich eine Aktie vor Dividendenausschüttung (cum) zu verkaufen. Da Aktien nach einer Dividendenausschüttung fallen (ex) – das ausgeschüttete Geld stammt in der Regel aus der Substanz des Unternehmens – konnten Anleger ihre Aktie relativ teuer verkaufen und nach der Ausschüttung günstiger zurückkaufen (Dividendenstripping). Auf diesem Wege war es möglich Kursgewinne zu erzielen. Dabei verzichteten Anleger zwar auf die Dividende, aber sie umgingen die Kapitalertragssteuer.

Cum-Ex-Transaktionen bei Banken waren bis 2011 möglich. Sie laufen ähnlich dem Dividendenstripping ab und ergeben sich aus einer Besonderheit von Aktiengeschäften: Aktien, welche kurz vor dem Dividendenstichtag verkauft werden, besitzen für bis zu 48 Stunden zwei Eigentümer, den wirtschaftlichen (Käufer) und den rechtlichen (Verkäufer), so „Tagesschau.de“. 

Bei Leerverkäufen von Aktien ist dies jedoch nicht der Fall. Durch geschicktes hin und her schieben der Aktien zwischen mehreren Investoren, können am Ende Käufer und Verkäufer einen Antrag auf Steuerrückerstattung stellen. Cum-Ex-Geschäfte dienen also dem Zweck den Fiskus zu umgehen.

Laut „Tagesschau.de“ sind mindestens die HSH Nordbank und die Landesbank Baden-Württemberg an solchen Geschäften beteiligt gewesen. Das Schweizer Bankhaus Sarasin habe sogar einen Fonds aufgelegt, um Investoren wie Carsten Maschmeyer oder Mirko Slomka von den Geschäften profitieren zu lassen, schreibt die Nachrichtenseite weiter. 

Am Montag hatte die Aktie der Deutschen Bank noch ein Plus von 7 Prozent vorzeigen können, heute verliert sie aktuell mehr als 3 Prozent und liegt bei deutlich unter 28 Euro. Auch langfristig war das Wertpapier keine renditeträchtige Anlage – vor 20 Jahren war der Stand ähnlich zum heutigen Kurs (siehe Chart). Dies allerdings regt mittlerweile Profis an. Börsenaltmeister André Kostolany würde sicherlich anmerken: „Allmählich sind die schlechten Nachrichten im Kurs eskomptiert.“

Deutsche Bank: Aktie von DAX-Aufschwung abgehängt

Quelle: finanzen.net, schwarz: DAX; blau: Deutsche Bank

(TL)

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