Schiffsfonds besser als ihr Ruf

Fondsmedia analysierte die Leistungsbilanzen von mehr als zwanzig Emissionshäusern. Diese zeigten, dass innerhalb der letzten zehn Jahre ca. 113 Schiffsfonds mit einem Investitionsvolumen von rund drei Milliarden Euro emittiert und bereits wieder aufgelöst wurden. Gemessen am investierten Eigenkapital lägen gut 93 Prozent dieser Schiffsverkäufe im Plus. Scheinbar mache es einen erheblichen Unterschied, ob Verluste "medial drohen" oder tatsächlich eintreten. Selbst bei einer Abschreibung von einhundert Milliarden Euro Eigenkapital als Totalverlust läge die Erfolgsquote noch immer bei 84 Prozent.

Auch Schiffsfonds, die keinen Gewinn verzeichnen, stellten nicht unbedingt Totalverluste dar. Nach Angaben von Fondsmedia habe es im Zeitraum von 2001 bis 2010 keinen einzigen Totalverlust gegeben. Die sieben Exits innerhalb des Zeitraums 2001 bis 2010 ohne finale Vermögensmehrung hätten im Schnitt - nach Steuern - rund 80 Prozent der Nominaleinlage (exkl. Agio) zurückgeführt.

Ein Blick auf die fünfzig erfolgreichsten Schiffsinvestments zeige, dass Berater und Anleger mit ihren Investitionsentscheidungen nicht immer komplett falsch lägen. Die Schiffsanleger hätten immerhin ca. 500 Millionen Euro in die TOP-50-Fonds investiert. Das TOP-50-Ranking verzeichne einen durchschnittlich erzielten Vermögenszuwachs von 22,3 Prozent pro Jahr nach Steuern. Die mittlere Haltedauer liege bei fünf Jahren. Der Vermögenszuwachs aller Exits (inkl. der Flops) in den letzten zehn Jahren läge nach Steuern bei knapp zwölf Prozent.

Unabhängig von der Anzahl der Wiederholungen ersetzten nach Ansicht von Fondsmedia Beispiele, Vermutungen und allgemeine Verlustängste nicht die empirische Faktenlage. Man wisse zwar nicht was sein wird. Doch wisse man relativ exakt, wie sich die aktuelle Faktenlage darstelle.

(PD)