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Mythos 8: „Sell in May and go away“

Jens Kummer
Asset Management

Die zehn größten Mythen an den Kapitalmärkten: In Teil acht geht es um die alte Börsenweisheit „Sell in May and go away“. Sind Verkäufe im Mai wirklich sinnvoll? Jens Kummer, Mitbegründer von MARS Asset Management, geht der Frage nach.

13.05.2015 | 13:45 Uhr von «Patrick Daum»

Auch in diesem Jahr fragen sich die Anleger: „Sell in May and go away“? Die Börsenweisheit besagt, dass sich Anleger spätestens im Mai von Aktien trennen und erst nach der Sommerpause wieder einsteigen sollen. Demnach fehlen im Sommer wichtige Impulse und die Wahrscheinlichkeit einer Flaute oder eines Ausverkaufs der Märkte ist demzufolge höher.

Was ist dran an dieser Geschichte? Nimmt man den deutschen Aktienindex DAX seit 1964, dann zeigt sich tatsächlich das Bild einer Underperformance in den Sommermonaten:

Historisch gesehen ist dabei der Mai der Monat mit der drittschlechtesten durchschnittlichen Wertentwicklung am Aktienmarkt. Nur der August und der September sehen mit einem durchschnittlichen Minus von 0,6 bzw. 1,9 Prozent noch schlechter aus. Somit lässt sich die latente Angst und diese Börsenweisheit in der Tat nicht einfach beiseiteschieben

Interessanterweise ist dieser Saison-Effekt in den vergangenen Jahren auch nicht schwächer geworden. Sowohl in den letzten 25 Jahren als auch fünf Jahren bleibt die Wertentwicklung im Sommer mau. Anleger sind nicht nur in den 60er, 70er und 80er Jahren gut beraten gewesen, der „Sell in May“-Regel zu folgen, sondern auch zuletzt.

Uns ist vollkommen bewusst, dass Einmalereignisse die Statistik verzerren. Deshalb haben wir auch extreme Ausreißer und Einzelereignisse wie den Schwarzen Montag oder 11. September für einen Robustheitstest aus der Betrachtung genommen. Dabei ändert sich jedoch nichts an der Kernaussage, dass die Sommermonate die Renditekiller sind. Der September hatte deutlich mehr schlechte als gute Monate in der Vergangenheit, auch wenn einzelne Krisen herausgenommen werden.

Tatsächlich fallen Krisen auffallend häufig in den Zeitraum von Anfang Mai bis Ende September. Die Asienkrise fand im Sommer 1997 statt, die Russlandkrise im August 1998, der Einsturz der Twin Towers am 11. September 2001 und die Lehman-Pleite im September 2008. Nur Fukushima (2011), die Mexiko-Krise (1994) und den Schwarzen Montag (1987) hätte man mit dieser Strategie nicht vermeiden können.

Erklärungsversuche gibt es natürlich auch. Allerdings klingen diese nicht gerade überzeugend: So soll es in den Sommermonaten einen geringeren Nachrichtenfluss und geringere Berichterstattung geben. Zudem würden in der Urlaubszeit dünne Börsenumsätze und heißes Wetter die Euphorie dämpfen.

Trotz schwacher Erklärungsversuche bleibt das Ergebnis, dass die antiquarisch anmutende Börsenweisheit „Sell in May…“ nicht so einfach von der Hand zu weisen ist. Dabei gilt es weniger, den Mai, Juni und Juli, sondern vor allem die Monate August und September zu meiden. Anscheinend trügt das kollektive Gedächtnis nicht und viele Börsianer sind im Sommer tatsächlich in einer Hitzestarre. 

Ob Anleger mit dieser Börsenregel genau im Jahr 2015 gut beraten sind, ist jedoch sehr ungewiss. Sie sollten sich hüten, einzig und allein aufgrund einer einzigen Regel im Automatik-Modus zu handeln.

In Kooperation mit MARS Asset Management

(PD)

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