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Mehrwert durch aktives Management

Ist aktives Management passé? Nicht ganz, so die fünf Experten auf der Berenberg-Konferenz „Aktives Management“.
Asset Management

Anleger begeistern sich immer mehr für passive Strategien. Ist aktives Management damit passé? Nicht ganz. Fünf Profis zeigen auf der Berenberg-Konferenz „Aktives Management“, wie unterschiedlich erfolgreiche aktive Strategien aussehen können.

30.11.2016 | 07:43 Uhr von «Teresa Laukötter»

Peter E. Huber ist so etwas wie ein Urgestein der Branche. Während andere anno 1968 den Marsch durch die Instanzen begannen, interessierte sich der heute 66jährige für die Börse. Kürzlich hat der bekannte Manager seine Anteile an der 1997 gegründeten StarCapital AG an die schweizerische Top-Boutique Bellevue Group verkauft. Unter den Fittichen der Helvetier kümmert sich Huber nun mit seinem Team um Anleihen und artverwandte Produkte. Und das mit Engagement: „Seit 5.000 Jahren gab es keine solche Niedrigzinsphase wie jetzt“. Da sei es geradezu verrückt, dass seit Jahresanfang 2016 weltweit mehr als 180 Mrd. US-Dollar in internationale Rentenfonds geflossen seien. 

Die 1000-Dollar-Frage laute nun: „Stehen wir nach über 30 Jahren fallender Zinsen nun vor einer Zinswende?“ Für Huber ist klar: „Ja.“ Hierfür hat er mehrere Indikatoren ausgemacht. Erstens hätten viele zinssensitive Immobilienaktien in den USA inzwischen gedreht und verzeichneten fallende Notierungen. Zweitens sei an den Rohstoffmärkten ebenfalls eine Wende auszumachen – nach Jahren vorwiegend fallender Kurse. Zudem erwähnt Huber den gerade gewählten US-Präsidenten Donald Trump und seine Vorhaben, die Steuern zu beschneiden und Infrastrukturprojekte zu forcieren: „Beides wird die Zinsen tendenziell nach oben bringen.“ Nicht zuletzt sei China ein Argument: Das Land habe jahrelang Deflation in die Welt exportiert, da die inländischen Produzentenpreise gesunken seien: „Diese steigen aktuell wieder.“ Das bringe die Inflation an die internationalen Märkte zurück. Bleibt die Frage, wie Huber die Situation in Europa einschätzt. Hier sieht er, wenig überraschend, die EZB in einer entscheidenden Rolle: „Sie wird nicht zulassen, dass die Zinsen schnell nach oben schnellen“. Dennoch sei klar, dass auch hier die Zeiten fallender Zinsen vorbei seien: „Der seit 1982 anhaltende Trend geht auch für Europa zu Ende“. 

Wo können Investoren, bis sich die Zinswende manifestiert, einigermaßen vernünftige Zinsen kassieren? „Wir konzentrieren uns aktuell auf BB+-Anleihen“, sagt Huber. Zwar sei dies eine High-Yield-Umgebung mit allen damit verbundenen Risiken: „Doch für uns ist das ganz gut zu bewerkstelligen“, so der gebürtige Konstanzer. „Bei BB+ herrscht ein asymmetrisches Chance-Risiko-Verhältnis“. Falle eine Anleihe von BBB- auf BB+, müssten viele institutionelle Investoren das Papier verkaufen, da mit BBB- der Bereich „investment-grade“ ende: „Wir müssen nicht unbedingt verkaufen und konzentrieren uns in diesen Fällen auf umfangreiche Recherchen“, sagt Huber: „Oft sind die Unterschiede zwischen BBB- und BB+ gar nicht sehr groß und wir können die Spreu vom Weizen trennen.“ 

„Sie wollen Gold im Portfolio haben“ 

Davon ist Dr. Joachim Berlenbach, Gründer der Earth Resource Investment Group überzeugt „Wir sind am Anfang einer neuen Phasen im Rohstoffzyklus.“ Das gelte besonders für Gold und Zink. Gold zeige sich zwar kurzfristig volatil, „wenn sich der Goldpreis jedoch nicht ändert, wird in 15 Jahren kein Gold mehr gefördert.“ Denn die entscheidende Frage sei nicht, wie viel Gold noch in der Erde lagere, sondern wie hoch der Goldpreis sei. Beim aktuellen Preis würde sich die Exploration immer weniger lohnen. „Steigt der Preis dagegen, dann buddeln viele sogar in ihren Vorgärten nach Gold.“ In zehn Jahren, so Berlenbach, brauche die Branche mindestens einen Preis von 2.000 USD je Feinunze. Und bereits heute seien die Auswirkungen der steigenden Explorationskosten spürbar: Während der Abbau immer teurer werde, werde bereits seit 2000 kein Gold mehr in den bestehenden Minen gefunden. Hinzukomme, dass die Nachfrage nach Gold auch seitens beispielsweise der Zentralbanken immer weiter steige. „Die Unternehmen haben jedoch nicht in neue Minen investiert. Das heißt sie können das Angebot nicht entsprechend ausweiten.“ Mit dem Earth Gold Fund UI Fonds investieren Berlenbach und sein Team vor allem in Mid-Caps. Viele der sogenannten Large-Cap Firmen seien heute überbewertet. Aber auch mit anderen Rohstoffaktien lasse sich mit solidem Stock-Picking die Benchmark outperformen: Mit Titeln wie Trevali Mining, einem Zinkproduzenten, habe man in einem Jahr ein Plus von 317 Prozent erzielen können. Um solche Treiber zu finden, reisen Berlenbach und sein Team um die ganze Welt. „Solide Arbeit und eine fundamentale Analyse sind die Grundpfeiler unserer Investmentphilosophie. Wir besuchen die Minen nicht nur, wir setzen uns intensiv mit den einzelnen Unternehmen auseinander.“ So besteht Berlenbachs Team ausschließlich aus erfahrenen Geologen und Bergbauingenieuren.

„Außergewöhnliches Potential bei Value-Aktien“ 

„Wir sind der Überzeugung, dass es, wie in einer erfolgreichen Fußballmannschaft, auch in einem Portfolio einen Stürmer braucht“, sagt Felix Schleicher Fondsmanager bei Value Asset Management. Ein solcher Stürmer im Portfolio sei der MMT Global Value. 81 Prozent hat der offensive, aber dennoch konservative, Fonds in den vergangenen fünf Jahren erzielt. „Value hat eine der schwierigsten Zeiten der vergangenen Jahre hinter sich“, weiß auch Schleicher. „Aber jetzt bieten sich historische Einstiegsgelegenheiten.“ Und Schleicher muss es wissen. Über zehn Jahre arbeitete er mit André Kostolany zusammen. „Für unseren Fonds bedienen wir uns den Erkenntnissen drei herausragender Investoren. Von Warren Buffett wissen wir: Qualität zählt. Unser Universum besteht aus 150 Qualitätsaktien. Benjamin Graham zeigte: Investitionen brauchen einen Sicherheitspuffer, das heißt die Bewertung zählt. Unser Portfolio besteht demnach aus den 30 günstigsten Aktien.“ Kostolany habe ihn schließlich die Geduld gelernt: „Wir investieren antizyklisch. In der Regel geben wir unseren Titeln zwei bis drei Jahre, um sich in unsere Richtung zu entwickeln.“ Der Markt, so Schleicher, sei derzeit zweigeteilt. „Die Illusion von Sicherheit wird teuer erkauft. Konsum, Pharma und Technologie sind stark überbewertet. Öl und Gas, Rohstoffe, Holdings sowie Finanzen dagegen sind unterbewertet.“ Diese Schere werde sich wieder schließen. „Viele Anleger bewegen sich auf dünnem Eis. Die Kursentwicklungen der vergangenen Jahren sind oft auf eine Bewertungsausweitung und nicht auf die tatsächliche Gewinnentwicklung zurückzuführen.“ Value sei so günstig wie zuletzt 2003, 2009 und 2011. „Alles spricht für eine Outperformance bei Value-Aktien.“ Oder wie Ronald Reagan sagte: „The best times are yet to come“. 

Auch draußen ist mittlerweile die Weihnachtsbeleuchtung an. Und so manch einer wird den Eindruck nicht los, dass es um das aktive Management doch nicht ganz so schlecht steht, wie gedacht.

(TL/DIF)

Lesen Sie hier den ersten Teil: Wie sich aktives Management lohnt

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