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Fonds: Bei Flaggschiffen ist nicht alles super

Große Fonds sind nicht zwangsweise besser als kleine.
Asset Management

Die Flaggschiffe einer Fondsgesellschaft sind oft Publikumsmagneten. Doch hohe Zuflüsse können für Fonds auch zum Ballast werden, den sie im Extremfall abwerfen müssen, um wieder wendig zu werden.

12.08.2015 | 10:49 Uhr von «Teresa Laukötter»

Am 14. Juni 2012 wurden die ersten Anteile des UBS Equity European Opportunity Unconstrained (ISIN: LU0723564463) ausgegeben – heute liegen bereits über vier Milliarden Euro in dem Fonds. Der Zulauf und die Popularität sprechen für die Qualität des Fonds bzw. des Managements. Daher werden die Paradeprodukte – oft die ältesten oder größten Fonds einer Gesellschaft -  gerne auch Flaggschifffonds genannt. 

Welche Risiken hinter volumenstarken Fonds liegen können, zeigt jedoch aktuell einer der bekanntesten Fonds der Fondsgesellschaft Pimco: Das Flaggschiff des Hauses, der Total Return Fund (ISIN: IE00B11XZB05), muss Monat für Monat Abflüsse in Milliardenhöhe verkraften. Im Juli immerhin noch 2,5 Milliarden US-Dollar, im März waren es sogar noch 7,3 Milliarden US-Dollar. Per Ende Juli verwaltete der Fonds damit „nur“ noch 101 Milliarden Dollar, im April 2013 waren es noch 293 Milliarden. 

Mit folgenden Problemen kämpfen Fondsmanager wie Investoren immer wieder: 

Kauf und Rückgabe großer Anteile können sich verzögern

Das Problem dabei: Wenn große institutionelle Kunden ihre Anteile an die Fondsgesellschaft zurückgeben, ist diese wiederum gezwungen, große Summen zu liquidieren. Diese Liquidität muss jedoch auch im Markt vorhanden sein. Es kann nur verkauft werden, wenn andernorts gekauft wird. Große Fonds können mit schnellen Zu- und Abflüssen daher schlechter umgehen als kleine. Für sie kann das Volumen zum Ballast werden. Vorteil der Kleinen: Sie können deutlich flexibler Summen so schnell wie gewünscht anlegen oder verkaufen. Aber: Natürlich können richtig große Summen in kleine Fonds erst gar nicht investiert werden. Wichtig in beiden Fällen: Hat der Fondsmanager genügend Liquidität aufgebaut? 

Enge Märkte werden mitunter beeinflusst 

Für Fonds-Dickschiffe lohnt es sich kaum, in kleine engumgrenze Märkte zu investieren. Denn dann besteht die Möglichkeit, dass sie den Markt selbst entscheidend beeinflussen: Dies heißt, dass z.B. Käufe die Kurse nach oben treiben können - und den Erfolg des Fonds beeinflussen. Das gilt auch umgekehrt: Veräußert ein marktbeherrschender Fonds seine Werte, sinken die Kurse der jeweiligen Papiere. Dies kann zum Nachteil werden, wenn die Verkäufe zum Beispiel die Kursverluste beschleunigen und sich der Fondsmanager nicht schnell genug von seinen Investments trennen kann: Der Fonds könnte Schiffbruch erleiden. Für die Antwort auf die Frage „Großer oder kleiner Fonds?“ ist also zum einen die Liquidität im Markt entscheidend, zum anderen der Anteil des Fondsvolumens an der gesamten Börsenkapitalisierung. 

Laufende Fees verleiten zu Mittelmaß 

Es ist nicht selten der Fall, dass sich die Anlagestrategie großer Fonds ändert. Nicht mehr die Performance steht dann im Vordergrund, sondern der Erhalt des Volumens. Schließlich verdienen Fondsgesellschaften nicht nur an jedem Euro im Fonds einen bestimmten Teil, sie pflegen auch ein neues Aushängeschild. Schöne laufende Einnahmen verleiten zudem zu risikoaverserem und marktdurchschnittlichem Verhalten: Die Einnahmen sollen ja nicht gefährdet werden. 

Für große Fonds spricht dagegen die Kostenstruktur. Fixkosten verteilen sich hier auf ein größeres Volumen als bei kleinen Fonds. Bei letzteren bleibt so für den Anleger letztendlich oft weniger übrig als gedacht.

Wird ein Fonds tatsächlich zu groß und unbeweglich, kann er zunächst für Neuanleger geschlossen (Soft-Closing) werden. Möglich ist auch ein Hard-Closing, in diesem Fall können Anleger keine neuen Anteile mehr erwerben, ihre bereits gehaltenen Anteile jedoch an die Fondsgesellschaft zurückgeben.

(TL)

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