Deutsche Bank soll Interesse an Stärkung von DWS haben

Nach übereinstimmenden Meldungen der Nachrichtenagentur Reuters und der Financial Times Deutschland vom vergangenen Freitag, plant die Deutsche Bank ihre bisher getrennt laufende Indexfonds-Sparte x-trackers an die Fondstochter DWS anzudocken. Auf Nachfrage von €uro Advisor Services war das Geldhaus heute nicht bereit, darüber Auskunft zu geben. Auch die DWS war zu keiner Stellungnahme bereit.

Sollte es tatsächlich zu einer Zusammenlegung kommen, würde die DWS nicht mehr nur aktive Publikumsfonds anbieten, sondern auch passive Fonds (Exchange-Traded Funds, ETFs), welche Indizes eins zu eins abbilden. Darin verwaltet die Deutsche Bank rund 30 Milliarden Euro. Den Berichten zufolge gebe es diese Gedankenspiele schon länger. Mit dem Wechsel an der Spitze der Bank würden sie nun konkreter werden. Der neue Co-Chef Anshu Jain sei ein „großer Fan“ solch schlanker Strukturen, heißt es aus Insider-Kreisen. Der bisherige Investmentbank-Chef wolle mit dem Umbau aber warten, bis es Ende Mai zum Führungswechsel kommt.

Die Zusammenlegung von aktiven und passiven Fonds wäre für die DWS nicht nur aus Kostengründen sinnvoll. Zwar sei die Fondstochter rentabel. Seit der Schuldenkrise leide sie aber wie viele andere Anbieter unter milliardenschweren Mittelabflüssen aus Publikumsfonds, weil viele Kleinsparer noch immer tief verunsichert seien, so Reuters. Theoretisch ist auch eine Zusammenführung der beiden Bereiche direkt unter dem Dach der Deutschen Bank möglich. Auch die bisherige Trennung ist nicht unlogisch, treffen doch mit Asset-Managern und gelernten Investmentbankern völlig unterschiedliche Charaktere aufeinander

Seit Anfang letzter Woche verhandelt die Deutsche Bank exklusiv mit dem US-Finanzkonzern Guggenheim Partners über den Verkauf der übrigen globalen Vermögensberatung für institutionelle Kunden, von Teilen der DWS in den USA sowie des Infrastruktur- und Immobilienfonds RREEF.

(PD)