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Bitcoins in China en vogue

Zentralbanken und Verbraucherschützer warnen vor dem virtuellen Geld.
Börse

2013 stieg der Wechselkurs der Währung rasant an – um genauso bemerkenswert wieder abzustürzen. Wie steht es heute um die Kryptowährung? FundResearch folgt den Spuren der Bitcoins.

18.08.2015 | 12:23 Uhr von «Teresa Laukötter»

Wie Minenarbeiter nach Gold schürfen, graben sie in den Tiefen der Cyberwelt nach kleinen verschlüsselten Datenpaketen. Manchmal „graben“ sie ewig, ein anderes Mal finden sie wonach sie suchen: Bitcoins - virtuelles Geld. „Graben“ bedeutet in diesem Fall das Lösen komplizierter mathematischer Aufgaben durch einen Rechner. Sie, dass ist ein ganzes Netzwerk aus Teilnehmern, die sich für Bitcoins interessieren.

Bitcoins haben, ähnlich dem gängigen Papiergeld, keinen intrinsischen Wert. Allein das Vertrauen der Nutzer in den Wert des Papiergeldes, sprich in die Zentralbank, führt zu dessen Verwendbarkeit. Bitcoins fehlt jedoch diese Instanz. Die „Binärziffermünze“ existiert nur, weil sich das Netzwerk gegenseitig kontrolliert und alle gemeinsamen, festgeschriebenen Regeln folgen und der Einhaltung der Regeln vertrauen. 

Zunächst bestand der Kreis der Nutzer nur aus einigen wenigen Teilnehmern. Doch die Idee und die Währung machte schnell die Runde und zog Interessenten aus allen Herren Ländern an. Mit Bitcoins kann man Waren und Dienstleistungen bei solchen Anbietern bezahlen, die die Datenpakete als Währung akzeptieren. Expedia und Dell gehören dazu. In Deutschland werden Bitcoins als einzige virtuelle Währung als Rechnungseinheit und als eine Art privates Geld rechtlich und steuerlich von der Bundesregierung anerkannt.

Bitcoins sollen damit den Gegenentwurf zu den heutigen Währungen und ihren Systemen darstellen. Keine einzige Bank hat ihre Finger im Spiel und auch die Geldmenge ist in einem Protokoll festgeschrieben. So soll verhindert werden, dass die Währung durch Inflation an Wert verliert. Anschließend, so die Idee, bestimmen Angebot und Nachfrage den Wert der Währung. 2008 wurde das von Satoshi Nakamoto erstmals in einem White Paper beschrieben. Bis heute ist unklar, wer oder welche Gruppe dahinter steckt. Korrekturen am System sind nur möglich, wenn die Mehrheit der Teilnehmer der Änderung durch Anwendung zustimmt.

Doch im Internet sind Personen nicht eindeutig identifizierbar. Daher müssen sich Teilnehmer beispielsweise durch den Nachweis von Arbeit identifizieren. Dieser Nachweis entspricht dem Lösen von Rechenaufgaben und dem Nachweisen von damit einhergehender Rechenleistung. Je mehr Arbeit, umso mehr Einfluss auf das System, sprich umso mehr Bitcoins erhält man. So soll zudem gewährleistet werden, dass genügend Teilnehmer das System aufrechterhalten. Zu Beginn der Bitcoin-Ära waren die Aufgaben noch relativ leicht zu lösen, sodass beinahe jeder Computer nach Bitcoins schürfen konnte. Heute sind dazu schon sehr fähige Rechner nötig. Denn um dem Effekt der steigenden Teilnehmerzahl gerecht zu werden, werden die Rechenaufgaben immer komplexer. So soll die Emission neuer Bitcoins stabil gehalten werden. In den ersten vier Jahren (bis 2012) der Kryptowährung wurde bereits die Hälfte aller Bitcoins geschaffen - 10,5 Millionen. Der maximale Betrag neuer Bitcoins wird seitdem alle vier Jahre halbiert, sodass sich die Gesamtzahl etwa den 21 Millionen festgelegten Bitcoins annähert. Der letzte Bitcoin wird wohl in 2140 gefunden werden, berechnete ein Professor aus Münster. 

An Bitcoins gelangt man jedoch nicht nur durch das „Schürfen“, sie können auch an verschiedenen Handelsplätzen gekauft werden. 

Gefährlich werden könnte dem System jedoch, dass einzelnen Organisationen 51 oder mehr Prozent der Rechenleistung des Bitcoin-Marktes bereitstellen könnten. Dann wäre der Markt manipulierbar. Zudem gehörten 2013 die Hälfte aller geschürften Bitcoins 927 Personen. Der Wechselkurs der Währung kann also erheblich durch die Aktivitäten dieses Personenkreises beeinflusst werden. Bereits 2013 wurde deutlich welchen erheblichen Kursschwankungen Bitcoins unterliegen können: Gegen Ende 2013 stieg der Wert eines Bitcoins beispielsweise von etwa 60 auf rund 1200 US-Dollar, dann rutschte der Kurs wieder unter 350 US-Dollar. Heute notiert er bei 266 US-Dollar. Zudem verbraucht die Herstellung von Bitcoins extrem viele Ressourcen wie Strom und Rechenkapazität. Auch ist das System anfällig für Fehler, so gab es 2010 auf einmal 184 Milliarden Bitcoins aufgrund eines Berechnungsfehlers. 

Bitcoins sind zudem nicht ganz unbestritten. Der Börsenplatz MtGox brach 2014 zusammen, 650.000 Bitcoins sind seitdem verschwunden, damals mehrere 100 Millionen US-Dollar wert. Weil die Polizei Kontomanipulation vermutet, wurde der Börsenchef Mark Karpelès nun festgenommen.Auch warnen Zentralbanken und Verbraucherschützer immer wieder vor dem virtuellen Geld, es sei hoch spekulativ und stark ausfallgefährdet.

Schaut man jedoch nach China, dann gehört die Zukunft der „Binärziffermünze“. Acht von zehn Bitcoins werden mit Yuan bezahlt, berichtet Goldman Sachs. China baue sich also einen digitalen Schatz auf, heißt es im „Handelsblatt“. Chinesische Kapitalkontrollen seien der Grund für den Run auf Bitcoins: Da das virtuelle Geld nicht regulierbar sei, ließen sich Devisenkontrollen umgehen. In Hongkong sind Bitcoins als Zahlungsmittel mittlerweile illegal. 

In Amerika dagegen machte die Nasdaq OMX Gruppe öffentlich, dass die Bitcoin-Plattform Noble Marktes dieselbe Software des Unternehmens wie der Nasdaq Stock Market nutzen werde. Der Börsenbetreiber New York Stock Exchange hat zudem bereits Anfang des Jahres in eine Plattform für den Handel mit Bitcoins investiert. Für professionelle Anleger gibt es in Amerika bereits einen Investmentfonds, den Bitcoins Investment Trust. In den letzten 12 Monaten hat er jedoch einen Verlust von rund 50 Prozent hinnehmen müssen. 

Seit 2013 gibt es den Bitcoin Investment Trust

Quelle Grafik: Grayscale 

(TL)

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