Biotech-Fonds: Der Boom geht weiter

Der Biotech-Sektor befindet sich seit einigen Jahren im Aufwind. Ein Ende scheint vorerst nicht in Sicht zu sein. „Wir befinden uns am Anfang eines neuen Produktzyklus“, sagt Lydia Bänziger vom Management-Team des BB Biotech der Schweizer Fondsboutique Bellevue Asset Management. „In den letzten Jahren gab es eine Vielzahl von neuen Zulassungen aus dem Biotech-Sektor, und wir reden hier nicht über Produkte mit geringerem Umsatzvolumen, sondern in vielen Fällen über Blockbuster mit einem Umsatz von über einer Milliarde US-Dollar.“ Die Wertsteigerungen, die der Sektor Jahr für Jahr zeigt, führt Bänzinger auf das fundamentale Wachstum der Firmen zurück. „Allein von unseren Portfoliofirmen erwarten wir über die nächsten fünf Jahre zweistellige Wachstumsraten“, erläutert sie. „In unserem Portfolio gab es 2014 bereits zwölf Zulassungen und wir rechnen für die nächsten Jahre mit ähnlichen Zahlen.“ Gründe für den Biotech-Aufschwung sieht die Expertin zum einen in den enormen technologischen Fortschritten der vergangenen Dekade, vor allem im Bereich der Genetik. „Zudem befindet sich die Industrie im Wandel. Früher eher als One-Product-Wonders bekannt, sind Biotechfirmen heutzutage diversifiziert und haben verschiedene Standbeine aufgebaut.

Der Boom des Sektors lässt sich auch an der Entwicklung der Biotech-Aktienfonds ablesen. Im zu Ende gegangenen Jahr 2014 steigerten diese Produkte ihren Wert im Durschnitt um 43,2 Prozent. Einzig indische Aktienfonds zeigten eine bessere Performance. Im Vergleich zum Ausnahmejahr 2013, das Biotech-Fonds mit einem Plus von 52,7 Prozent beendeten, schnitten sie allerdings etwas schlechter ab. Das ist jedoch kein Grund zur Klage, der Trend bleibt positiv: 2010 erreichte die Peergroup ein Plus von 19,4 Produkt, im Krisenjahr 2011 waren es immerhin noch 0,5 Prozent. 2012 endete mit einer Wertentwicklung von knapp 25 Prozent. Fünf positive Jahre in Folge muss eine Peergroup erstmal schaffen.

Biotech-Aktienfonds: 2014 mit sehr guter Performance

Und auch für das Team um Lydia Bänzinger lief es gut im vergangenen Jahr. Der BB Biotech (ISIN: LU0415392249) ist mit einem 2014-Plus von 56,7 Prozent drittbester Performer der Kategorie „Aktienfonds Biotech“ des FINANZEN FundAnalyzer (FVBS). Fondsmanager Christian Lach kann sich zudem über die €uro-FondsNote 2 freuen, die auf die starke Entwicklung des Fonds in der Vergangenheit zurückzuführen ist: Über den Zeitraum von drei Jahren steht ein Plus von 217,9 Prozent. In den vergangenen fünf Jahren ging es um 258,5 Prozent nach oben – bei einer Sharpe Ratio von 1,40. Das knapp 55 Millionen Euro große Fondsvolumen investiert Lach zu über 90 Prozent in US-Unternehmen. Celgene (8,9 Prozent), Gilead Sciences (8,1 Prozent) sowie die mit jeweils 6,7 Prozent gewichteten Biogen und Amgen sind die Top-Holdings. Fondsmanager Lach bleibt für den Sektor optimistisch: „Wir stehen dem Biotech-Sektor angesichts starker Fundamentaldaten und moderaten Bewertungen mit einem KGV für 2015 von 20 im Large-Cap-Bereich weiterhin positiv gegenüber.“ 

Der stärkste Biotech-Fonds des vergangenen Jahres kommt von der UBS: Der UBS Biotech $ P (ISIN: LU0069152568) schaffte 60 Prozent. Ein Plus von 208,2 Prozent über drei und von 298 Prozent über fünf Jahre (Sharpe Ratio 1,47) führen zu FondsNote 2. Das 1,1 Milliarden Euro große Volumen investiert das Fondsmanagement-Team der UBS ausschließlich in den USA. Größte Einzeltitel sind Biogen (9,3 Prozent), Gilead Sciences (9,3 Prozent) und Amgen (8,8 Prozent).

Platz zwei der Peergroup geht an den DWS Biotech (ISIN: DE0009769976). Fondsmanager Noushin Irani schaffte 2014 ein Plus von 57,6 Prozent. Über den Dreijahreszeitraum ging es um 203,8 Prozent nach oben und über fünf Jahr um starke 313,8 Prozent bei einer Sharpe Ratio von 1,56. Alles in allem auch hier die FondsNote 2. Das Portfolio ist rund 350 Millionen Euro stark und zu 93 Prozent in den USA investiert. Gilead Sciences (9,5 Prozent), Celgene (9,5 Prozent und Biogen (7,8 Prozent) sind die Top-Holdings.

Der größte Fonds der Peergroup ist zugleich auch der am besten bewertete: Der Franklin Biotech Discovery (ISIN: LU0109394709) von Franklin Templeton hat ein Volumen von rund 2,1 Milliarden Euro und trägt die FondsNote 1. 2014 schafften die Fondsmanager Evan McCulloch und Jerel Banks ein Plus von 53,1 Prozent. Die Dreijahresperformance von 200,1 Prozent kann mit den Top-3-Fonds nicht mithalten, aber über fünf Jahre ging es um 328 Prozent nach oben – der zweitbeste Wert der Peergroup. Die Sharpe Ratio beträgt 1,79. Das Portfolio ist ebenfalls zu über 90 Prozent in den USA investiert und auch die Top-Holdings unterscheiden sich nicht von den drei anderen Fonds: Celgene (10,2 Prozent), Gilead Siences (7,1 Prozent), Biogen (6,3 Prozent) und Amgen (5,5 Prozent).

Biotech-Aktienfonds überzeugen auch auf lange Sicht

Quelle Grafiken: FINANZEN FundAnalyzer (FVBS)

(PD)