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Biotech: „Enormes Aufholpotential“

Cyrill Zimmermann, Leiter des Healthcare Bereichs bei Bellevue Asset Management
Biotech

Die Biotech- und die Generikabranchen bieten derzeit gute Einstiegszeitpunkte, so Cyrill Zimmermann, Leiter des Healthcare Bereichs bei Bellevue Asset Management. Besonders in der Krebsforschung erwartet der Experte Durchbrüche – aber auch die US-Wahlen im November könnten der Branche Aufwind geben.

03.08.2016 | 09:07 Uhr von «Teresa Laukötter»

FundResearch: Der Brexit hat die Märkte kalt erwischt: Was bedeutet der wahrscheinliche Austritt Großbritanniens für die Healthcare-Industrie? 

Cyrill Zimmermann: Grossbritannien steuert lediglich vier Prozent zum globalen Bruttosozialprodukt bei, wobei der Anteil am globalen Gesundheitsmarkt noch etwas tiefer liegt. Entsprechend ist die Thematik aus globaler Sicht überschaubar. Allerdings ergeben sich für den englischen Gesundheitsmarkt doch einige Fragezeichen. So gilt es einerseits zu verfolgen, wie sich die regulatorische Seite bezüglich Medikamenten- und medizinischer Produktezulassungen in den UK entwickelt. Andererseits gilt es im Forschungs- und Medikamentenentwicklungsbereich abzuklären, welche Art von Zusammenarbeit mit der EU im Vordergrund steht – nicht zuletzt auch im Hinblick auf die Personenfreizügigkeit. Zudem sind Themen wie Marktzugang und Patentsituation genau zu beobachten.

FundResearch: Neben Risiken bestehen sicherlich auch Chancen: Wo könnten diese liegen? Wie können sich Anleger das zu Nutze machen?

Cyrill Zimmermann: Es ist denkbar, dass die Wahlversprechen der Brexit Befürworter eingehalten werden und vermehrt finanzielle Mittel in das ineffiziente Gesundheitssystem in England fließen. Mit Blick auf die lokalen Firmen haben die exportorientierten Unternehmen wie die Orthopädiefirma Smith & Nephew, die britische Spezialitätenpharmafirma Shire oder die Pharmaschwergewichte GlaxoSmithKline und AstraZeneca die Pfundabwertung mehr als kompensiert und nach dem Brexit-Entscheid in Euro bereits deutlich zugelegt. Firmen mit einem hohen Kosten- und tiefen Umsatzanteil in England gehören zu den Profiteuren.

FundResearch: Bisher konnte die Branche im laufenden Jahr noch nicht ganz überzeugen, woran liegt das? Handelt es sich nur um einen Rücksetzer oder bleibt die Lage vorerst so? 

Cyrill Zimmermann: Hier gilt es zu differenzieren. Die Biotech- und Generikabranchen befinden sich auf langjährigen Tiefstwerten und wurden aufgrund Fehlverhaltens zweier schwarze Schafe in Sippenhaft genommen. Wir sehen in diesen Bereichen enormes Aufholpotenzial. Demgegenüber haben sich der Medtech- und medizinische Dienstleistungssektor sowie Pharmagesellschaften relativ gut gehalten. Alle fünf Subsektoren sind in den USA relativ zum S&P 500 Index attraktiv bewertet und bilden gute Einstiegszeitpunkte.

FundResearch: Welche Entwicklungen erwarten Sie in den kommenden fünf Jahren? Könnte es einen Durchbruch beispielsweise in Sachen Krebsforschung geben?

Cyrill Zimmermann: In der Krebsforschung erwarten wir für die nächsten Jahre dank neuartig kombinierter Therapien (Immunonkologie) sowie Gentherapien diverse Durchbrüche, die bereits bei Lungen-, Blasen- sowie schwarzem Hautkrebs zum Tragen gekommen sind. So war vor einer Generation erst ein Drittel der Krebspatienten heilbar, heute stehen wir bei zwei Drittel. Wir erhoffen uns für die Zukunft, dass Krebs langfristig zu einer chronischen Krankheit wird, die zu 90 Prozent erfolgreich therapierbar ist. Zudem gilt es vermehrt dem Bereich der (Früh-)Diagnostik Aufmerksamkeit zu schenken.

FundResearch: Wie ist das Portfolio des Lacuna BB Adamant Global Healthcare Fonds allokiert?

Cyrill Zimmermann: Der Lacuna BB Adamant Global Healthcare Fonds (ISIN:LU0385207252) bildet unseren BB Adamant Gesundheitsindex ab, der weltweit halbjährlich die besten 40 Titel aufgrund von vier qualitativen und vier quantitativen Parameter einbindet. Im Gegensatz zur MSCI Welt gehen wir bei unserem Index nicht von Marktkapitalisierungen aus, sondern versuchen die attraktivsten Gesundheitsfirmen aufgeteilt nach vier Regionen einzubinden. Dabei wird die Region mit der höchsten Punktzahl mit 35 Prozent gewichtet – gegenwärtig ist dies Nordamerika. Mit diesem Ansatz konnten wir über neun Jahre den MSCI Welt Aktienindex um 180 Prozent und den MSCI Health Care Index um 100 Prozent outperformen.

FundResearch: Unsere Leser sind vorwiegend unabhängige Vermögensverwalter: Welche Kundengruppen passen zu Ihrem Fonds am besten? 

Cyrill Zimmermann: Neben Vermögensverwaltern und Family Offices, die den Gesundheitsbereich nicht auf der Basis der Marktkapitalisierung abdecken möchten. Auch sämtliche institutionellen Kundengruppierungen von Versicherungen über Krankenkassen bis zu Pensionskassen, wobei wir für Letztere aufgrund der global steigenden Lebenserwartung mit dem Index über ein operatives Hedging-Instrument verfügen.

FundResearch: Gilt es für dieses Jahr weitere Themen als Healthcare Investor zu berücksichtigen? 

Cyrill Zimmermann: Neben weiteren Produktezulassungen erwarten wir für Ende Jahr Klarheit in Bezug auf die US-Wahlen – vor allem auch hinsichtlich der Kongresswahlen vom 8. November.  In den vergangenen fünf Wahljahren hat der Gesundheitsbereich den breiten Aktienindex stets outperformed. Wird dies auch in diesem Jahr zutreffen – wovon wir ausgehen – rechnen wir spätestens nach den Wahlen mit tieferen Volatilitäten und höheren Aktienkursen bei den amerikanischen Gesundheitsfirmen. 

(TL)

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