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Aktives Management: „Ehrliche, transparente Strategien“

Walter Liebe, Thomas Krämer
Asset Management

Gleich zwei Teilnehmer auf der FondsConsult-Investmentkonferenz am Fuschlsee erklären, welche Vorteile im aktiven Asset Management liegen können und woran man einen erfolgreichen aktiven Manager erkennt.

05.11.2015 | 06:45 Uhr von «Teresa Laukötter»

„Wir konnten vor allem im letzten Jahr beobachten, dass der Nettomittelzufluss aktiv gemanagter US-Aktienfonds signifikant sinkt, während passive Produkte Zuflüsse verzeichnen können“, beschreibt Thomas Krämer, Direktor bei MFS Investment Management, einen Trend, den man nicht mehr von der Hand weisen kann.

Dabei seien passive Investmentstrategien keinesfalls so risikofrei, wie von vielen Anlegern gedacht: „Passive Strategien sind gezwungen, alle Wertpapiere eines Index zu halten. Sie partizipieren in vollem Umfang an Preisblasen, konzentrieren sich strukturbedingt eher auf große Unternehmen, die sich sehr unterschiedlich entwickeln (und auch mal aus einem Index ausscheiden müssen) und bieten keine Chance auf Mehrertrag: Dieser Risiken muss man sich bewusst sein. Zudem ist die Sicherung von ETFs nicht transparent.“ Dass man über solche Produkte der Volatilität vollständig ausgeliefert sei, nähmen Anleger kaum war: „65 Prozent der Befragten einer Studie  glauben, dass Indexfonds sicherer als der Gesamtmarkt seien. Hier liegt ein klares Missverständnis über Indexfonds vor und Risiken werden übersehen.“ 

Auch Walter Liebe, Senior Investment Advisor bei Pictet Asset Management, spricht sich für marktneutrale Long-Short-Strategien aus: „Long-Only-Strategien können nur unwesentlich von ihrer Benchmark abweichen, denn alle wichtigen Elemente der Benchmark, wie Sektoren, Regionen der Geographie, müssen im Portfolio vertreten sein. Das führt dazu, dass dem Management gute Ideen fehlen oder diese gar nicht bzw. nur sehr ungenau umgesetzt werden können.“ Zudem könne der Manager seine Meinung nur sehr beschränkt einbringen: „Ist er von einem Titel nicht überzeugt, kann er ihn höchsten ignorieren.“ Das mache die Portfoliokonstruktion ineffizient und könne trotz richtiger Ideen zu enttäuschenden Resultaten führen. „Die Fähigkeit, schlechte Titel zu erkennen, sollte gewinnbringend eingesetzt werden können.“ Studien würden belegen, dass die erwartete aktive Rendite mit steigenden Einschränkungen für das Fondsmanagement sinkt. 

Für Liebe liegen die Vorteile eines marktneutralen Ansatzes auf der Hand: „Es gibt keine obligatorischen Wetten, sondern nur gewollte, dadurch können die eingegangenen Risiken besser kontrolliert werden. Der Manager kann also seine positiven und negativen Einsichten ausnutzen. Eine solche Strategie basiert auf dem Können des Fondsmanagers und ist damit eine sehr ehrliche, transparente Strategie.“

Stellt sich die Frage, wie man einen guten aktiven Manager findet.

„Eine hohe Anzahl von Freiheitsgraden ist nur dann gut, wenn der Manager sehr sorgfältig arbeitet. Er sollte keine Strategie wählen, die Markphasen systemisch ausnutzt und damit eine systemische Abhängigkeit zu Investmentstilen kreiert. Dann wird der Fonds Dürreperioden nicht überleben.“

Für Krämer muss ein erfolgreicher, aktiver Manager die Fähigkeit haben, sich zurück zu lehnen und zu beobachten. „Er sollte sich nicht in jeder Situation aufgefordert fühlen zu reagieren.“ Eines der größten Probleme sei, dass die durchschnittliche Haltedauer von Aktien in den vergangenen Jahren rapide gesunken sei, „dabei sollen die meisten Anlagen der Altersvorsorge dienen.“ Ein guter Manager berücksichtige dies, orientiere sich langfristig und könne sich der heutigen Informationsflut widersetzen sowie Informationen filtern. Ein weiteres Signal könnte ein hoher Active-Share bieten: „Haltedauern korrelieren positiv mit dem Active-Share.“ Auch die Unternehmenskultur sei ein wichtiges Element eines erfolgreichen, aktiven Managements: „Eine Studie kam zu dem Schluss, dass 70 Prozent der Performance von Fonds nicht dem Portfoliomanager zuzuordnen sind, sondern der Firma als Ganzem.“

So habe der Median-Manager im Bereich Global seit 1990 einen durchschnittlichen Mehrertrag von soliden 1,37 Prozent erzielen können. „Der Top-Quartil-Manager hingegen hat in diesem Zeitraum im Schnitt bereits 3,89 Prozent Mehrwert erwirtschaftet.“

(TL)

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