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AIFM: Die Sonnenseite der neuen Regulierung

Die Regulierung hat Europas Fondsstandorte attraktiv gemacht, so eine neue Studie. Allerdings: Den traditionellen Offshore-Domizilen laufen sie noch nicht den Rang ab.

26.11.2014 | 13:16 Uhr von «Patrick Daum»

Die AIFM-Richtlinie hat den europäischen Fondsstandorten reichlich Wachstum beschert. So ist die die Zahl der alternativen Investmentfonds seit 2010 um zehn Prozent und das verwaltete Fondsvermögen um 13 Prozent gestiegen. Dies ist das Ergebnis einer neuen Studie des Luxemburger Fondsverbandes ALFI und Oliver Wyman. Die Untersuchung beschränkte sich auf Rechtssysteme in Amerika und Europa. Neben dem US-Bundestaat Delaware, den Cayman-Inseln und den Karibikinseln gehörten auch die Kanalinseln sowie Luxemburg, Irland und Malta zu den untersuchten Fondsdomizilen.

Mit 60 Prozent Marktanteil ist Luxemburg der größte der drei untersuchten europäischen AIF-Standorte. Zwischen 2010 und 2013 verzeichnete das Land mit 169 neuen Fonds einen Zuwachs um elf Prozent. Das stärkste Wachstum kam mit etwa 30 bis 35 Prozent sowohl bei der Zahl der Fonds als auch bei den verwalteten Fondsvermögen von Private-Equity- und Immobilienfonds. Irland, das zweitgrößte Domizil in der EU mit rund 21 Prozent aller untersuchten alternativen Fonds, wuchs um 58 Prozent. Dies sei hauptsächlich auf eine steigende Zahl an Hedgefonds zurückzuführen. Schätzungen nach werden etwa 40 Prozent der weltweit aufgelegten Hedgefonds in Irland verwaltet. Wie aus der Studie weiter hervorgeht. weist Malta das stärkste Wachstum der drei untersuchten EU-Fondsdomizile auf. Als Erklärung weisen die Studienmacher auf dessen vergleichsweise geringe Größe und Status als „Newcomer” hin. Es gelte als attraktiv für Nischenmärkte innerhalb der Hedgefonds-Branche mit einem durchschnittlichen Fondsvolumen von weniger als 20 Millionen Euro. 

Keine eindeutigen Gewinner

„Die Attraktivität der europäischen Onshore-Domizile ist durch die AIFM-Richtlinie verbessert worden“, kommentierte ALFI-Präsident Marc Saluzzi. Und weiter: „Die Richtlinie hatte anfangs zahlreiche Gegner. Sie befürchteten hohe Compliance-Kosten und zusätzliche Komplexität. Doch jetzt zeigt sich, dass diese Regulierung bedeutende Vorteile mit sich gebracht hat, indem sie den in der EU domizilierten Fondsmanagern die EU-weite Vermarktung von bereits zugelassenen alternativen Investmentfonds ermöglicht.“ Trotz des starken Wachstums der europäischen Domizile konstatiert die Studie, dass traditionelle Offshore-Domizile zwischen 2010 und 2013 ihre dominante Position innerhalb der jeweiligen AIF-Asset-Klassen behaupten konnten. Allerdings gebe es hier über alle Asset-Klassen keinen eindeutigen Gewinner.

Bei  Hedgefonds haben die Cayman-Inseln – traditionell die Heimat von Hedgefonds aus der ganzen Welt – die Nase vorn: Es wird geschätzt, dass von 2010 bis 2013 der Anteil am Gesamtvermögen dieser Fondsgattung von 55 auf 60 Prozent gesteigert wurde. Luxemburg und Irland sind bei britischen und europäischen Fondsmanagern beliebt.

Für Private-Equity-Fonds ist der US-Bundesstaat Delaware das bei weitem wichtigste Domizil dieser alternativen Asset-Klasse. Dort seien schätzungsweise rund 57 Prozent der 5.500 untersuchten Fonds ansässig, die wiederum etwa 69 Prozent der in Private Equity investierten 1,2 Billionen Euro Anlagegelder verwalten. In der EU ist Luxemburg in dieser Asset-Klasse führend. 90 Prozent der analysierten Fonds in der EU domizilieren im Großherzogtum. Gemessen am verwalteten Fondsvermögen ist Guernsey das drittgrößte Domizil für Private-Equity-Fonds. Dieser Standort verzeichnete in den vergangenen vier Jahren ein starkes Wachstum. Heute stehen Private-Equity-Fonds für nahezu drei Viertel aller in Guernsey domizilierten Fonds.

Delaware ist aber nicht nur für Private-Equity-Fonds die erste Wahl, sondern auch für eine Mehrheit der Immobilienfonds. Laut der Studie werden 67 Prozent der Aktiva der Branche von Immobilienfonds mit Sitz in diesem US-Bundesstaat verwaltet. Zum Vergleich: 2010 waren es 60 Prozent. Unter den analysierten europäischen Fondsstandorten hat Luxemburg den höchsten Anteil an Immobilienfonds, wobei schätzungsweise 15 Prozent der dortigen AIF-Assets in Immobilien investiert sind.

Zu guter Letzt hat die Studie noch zwei weitere Trends ausgemacht. So habe sich zum einen seit 2009 die Nutzung Ogaw-konformer Fondsstrukturen für alternative Investmentstrategien weltweit mehr als verdoppelt und die Zahl alternativer Investmentfonds seit 2010 um 17 Prozent erhöht. Zum anderen habe sich gezeigt, dass Domizile mit Lösungsangeboten aus einer Hand – one-Stop-Shop – mehr Investmentfonds als Domizile mit weniger gut entwickelten Fondsinfrastrukturen anziehen. Mit der Einführung von Fonds entsprechend der AIFM-Richtlinie avancierten die Fondsverwaltung und die in diesem Bereich erbrachten Dienstleistungen zu einem entscheidenden Faktor genauso wie unabhängige Verwahrstellen. Insgesamt wird der Studie zufolge daher mit Zugewinnen großer Domizile gegenüber kleineren mit weniger ausgebildeten Fondsinfrastrukturen gerechnet. Dem Bericht zufolge werden sich die meisten der bestehenden Trends auch in den kommenden Jahren fortsetzen oder gar verstärken. 

Copyright: portfolio institutionell newsflash 26.11.2104/Kerstin Bendix

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