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"Scheue keineswegs den Wettbewerb mit ETFs"

Wer steckt hinter den Fonds? FundResearch fragt nach. (links Dieter Fischer, rechts Dr. Christoph Kind)
Asset Management

Das "Manager-Interview" von FundResearch zeigt, welche Typen die prominentesten Fonds in Deutschland managen. Performance- und Risikoanalysen allein genügen nicht. Es geht auch um die Charaktere hinter den Produkten.

27.01.2016 | 06:45 Uhr von «Teresa Laukötter»

Mit dem FT AccuZins empfehlen Berater ein Investment in verzinsliche Wertpapiere. Als Anlagen des Fonds kommen vor allem Staatsanleihen, Pfandbriefe und Anleihen von Unternehmen in Frage. Top-Manager Dr. Christoph Kind achtet auf eine hohe Kreditwürdigkeit der Schuldner. 2015 betrug die Wertentwicklung +3,6%. Auf fünf Jahre liegt sie bei +4,8% pro Jahr. Im laufenden Jahr sind es +0,3%. Der Tracking-Error liegt seit Auflegung bei +5,9% - damit hat der Fonds seine Benchmark klar hinter sich gelassen. 

FundResearch:  Herr Dr. Kind, können Sie sich noch an den 22. Mai 1985 erinnern? 

Kind: Moment Mal, in diesem Jahr habe ich mein Abi gemacht. Meinen Sie das?

FundResearch: Ja. Sie hatten 1,2 als Durchschnittsnote. Leistungskurse waren Deutsch und Mathe. Ist Ihnen das Lernen leicht gefallen oder haben Sie sehr viel Zeit investieren müssen?

Kind: Das Lernen fiel mir leicht und hat mir sogar Freude gemacht. Es gab Situationen, in denen ich logischerweise zum Lernen getrieben werden musste – aber meist hatte ich Spaß in der Schule und bin einfach gerne hingegangen. Außerdem war meine Mutter Lehrerin. Sie wusste, was zu tun ist…

FundResearch: Mitte der 80er-Jahre. Sergej Bubka sprang im Stabhochsprung zum ersten Mal sechs Meter, Michael Gorbatschow wurde Generalsekretär der KPdSU und der frischgebackene Abiturient Christoph Kind sagte sich: „Ich werd‘ jetzt Fondsmanager“?

Kind: Nein, das war damals wirklich nicht mein Berufsziel. Damals wollte ich Journalist werden.  Ich habe dann in Frankfurt am Main ein Doppelstudium in Politik und Volkswirtschaft begonnen. Ich merkte dabei immer mehr, dass mir mathematische Verfahren großen Spaß machen. Deshalb habe ich mich auf das VWL-Studium konzentriert. 

FundResearch: Was genau ist es, was Ihnen in der Mathematik Spaß macht? Das Komplexe oder das Eindeutige und Klare. 

Kind: Beides natürlich. Die Mathematik hat den großen Vorteil, dass man mit ihr klar definierte und beweisbare Aussagen treffen kann. Wie eine optimale Anlagepolitik auszusehen hat, lässt sich formal ableiten.

FundResearch: Und heute? 

Kind: Ich habe in meinem Beruf natürlich immer noch viel mit Zahlen zu tun und setze mit meinem Team einige quantitative Modelle ein. Mathematik ist ein wichtiger Bestandteil unseres Jobs.

FundResearch: Kann man Märkte vorhersagen? 

Kind: Tja, schwierige Frage. Ich habe als junger Mitarbeiter im Fondsmanagement tatsächlich ein mathematisch-quantitatives Modell zur Zinsprognose entwickelt, das wir lange Zeit sehr erfolgreich eingesetzt haben. Das hat funktioniert. Aber man muss da einfach bescheiden bleiben. Es geht nicht immer. Die Mathematik ist ein Werkzeug, das man beherrschen muss. Aber auch nicht mehr. Die Kunst beim Fondsmanagement besteht darin zu verstehen, welche Faktoren die Kursbewegungen aktuell treiben. Das können nüchterne Fakten sein, aber auch Gefühle wie Angst und Gier. Und eins noch: Gerade in den letzten Wochen und Monaten hat die Politik das Geschehen an den Kapitalmärkten immer mehr bestimmt. 

FundResearch: Wie hoch war eigentlich Ihr erstes Gehalt? 

Kind: Ich habe mit einer halben Stelle angefangen, als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität Mainz. Ich weiß den genauen Betrag nicht mehr… aber es war furchtbar! 

FundResearch:  Beruflich sind Sie oft unterwegs. Reisen Sie privat auch gerne?

Kind: Ja, unbedingt, z.B. Griechenland – dort war ich schon auf Kreta und den Kykladen. Generell versuche ich, immer wieder Länder kennenzulernen, in denen ich noch nicht war. Ich war in Australien, in Asien zum Beispiel war ich in Thailand aber auch im Iran unterwegs. In den USA war ich häufiger, und in Afrika zum Beispiel in Marokko und Südafrika. 

FundResearch: Wie reisen Sie am liebsten? 

Kind: Das geht von Backpacking bis zum 5-Sterne-Hotel. Eigentlich kann ich fast allen Reiseformen etwas abgewinnen. Ich finde, die Abwechslung macht es. Nur beim Camping steige ich aus. 

FundResearch: Bringt Ihnen das Reisen auch beruflich etwas? 

Kind: Aber ja. Sie sehen Dinge, die ihnen sonst nicht auffallen würden. Klar, primär analysieren wir anhand verschiedener Statistiken und Researchmaterialien. Wir investieren ja z.B. beim FT AccuZins weltweit in Anleihen erstklassiger Emittenten. Auf Reisen kann man da schon ganz besondere Einblicke bekommen. Wenn sie abends in Südafrika am Ufer einer Bucht stehen und auf einmal alles dunkel wird, weil mal wieder der Strom ausgefallen ist, sagt das viel über den Entwicklungsstand einer Volkswirtschaft aus.

FundResearch: Herr Kind, wohnen Sie eigentlich selbst auch in Frankfurt-City?

Kind: Ja. Ich liebe Städte und ich mag auch Frankfurt sehr. Da hat sich gerade in den letzten Jahren sehr viel Positives getan – zum Beispiel hier entlang des Wassers oder bei den neuen Bürotürmen. Ich mag die City. Irgendwie kann ich mit dem Leben auf dem Land nicht wirklich etwas anfangen. 

FundResearch: Da ist es Ihnen zu langweilig? 

Kind: Ja, schon irgendwie. Frankfurt ist für mich so das Minimum einer Großstadt. 

FundResearch: Welche Cities gefallen Ihnen noch? 

Kind: Berlin natürlich. London ganz besonders. Und natürlich New York. 

FundResearch: Was fasziniert Sie da? 

Kind: Das Moderne, der Fortschritt in seiner positiven Form. Ich mag das auch in der Kunst oder beim Film.

Letzte Frage: Haben Sie Angst vor ETFs? 

Kind: Nein, ganz im Gegenteil. Ich finde ETFs in bestimmten Situationen tatsächlich besser und sinnvoller als aktive Fonds. Diese Entwicklung stört mich ganz und gar nicht, denn sie fördert eindeutig den Wettbewerb. Es ist aber auch klar: Aktive Fonds haben ebenfalls ihr Stärken und müssen diese eben dann auch ausspielen. Ich glaube, dass beide Varianten sehr gut nebeneinander existieren werden und scheue mich keineswegs vor dem Wettbewerb mit den ETFs. 

(DIF) 

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