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„Jetzt ist der Zeitpunkt, um in Goldaktien zu investieren“

James Whithall
Marktausblick

Im Gespräch mit FundResearch erklärt James Whithall, Fondsmanager bei Baker Steel, die Perspektiven für den Goldpreis und warum gerade Aktien von Goldminen für Anleger interessant sind.

29.07.2015 | 10:29 Uhr von «Teresa Laukötter»

Seit 2001 sind die Spezialisten von Baker Steel Capital Managers auf der Suche nach fundamentalen Werten in der Goldminenbranche. In einem Umfeld, in dem Gold unter einem Ausverkauf zu leiden hat, erzielte der Baker Steel Precious Metals Fund (ISIN I2 EUR: LU0357130771) einen Zuwachs im laufenden Jahr von 3,6 Prozent (Stand 28.07.2015), der Euromoney Global Gold Index einen Verlust von 16,5 Prozent. Den Fonds für UCITS-Investoren managt das Team seit Februar 2014. Mit FundResearch spricht James Whithall, Fondsmanager bei Baker Steel, über die Zukunft des Goldmarktes. 

FundResearch: Wieso sollte ich jetzt in Gold anlegen?

James Whithall: Zunächst einmal ist wichtig: Es besteht ein Unterschied zwischen physischem Gold und Goldaktien. Goldaktien relativ zum Goldpreis sind so günstig wie seit 1980 nicht mehr, das heißt, dass sie stärker gefallen sind, als der Rohstoff Gold selbst. Zudem ist der Wert der Goldminen relativ zu ihren Goldreserven und Goldvorkommen, also den Vermögenswerten der Goldminen, so niedrig wie zuletzt vor acht Jahren. 

FundResearch: Wieso sollte der Markt gerade jetzt drehen?

James Whithall: Schaut man sich die vergangenen Rückschläge des Goldmarkts an, so wird deutlich: Im Durchschnitt dauerte ein Abschwung 17 Monate, bei einer durchschnittlichen Korrektur von 36 Prozent. Der gegenwärtige Bärenmarkt dauert bereits 34 Monate mit einem Preisrückgang von 36 Prozent. Wir gehen daher davon aus, dass der Goldpreis seinen Tiefpunkt erreicht hat. Ein uns bestätigendes, positives Signal sind auch die in diesem Jahr gestiegenen M&A Aktivitäten. 

Ein weiterer Treiber des Goldpreises ist die langfristige Perspektive: Es gibt weniger neue Goldvorkommen und alternde Minen erschweren die Produktion. Gleichzeitig jedoch steigt die Nachfrage nach Gold: Sie verlagert sich von Westen nach Osten, und Märkte in Schwellenländern wachsen. In China erwarten wir eine um 25 Prozent steigende Goldnachfrage für 2017. Außerdem machen schon heute Produktion und Importe in China rund 50 Prozent der globalen Goldproduktion aus. Diese Entwicklungen sehen wir als Treiber für steigende Goldpreise. Zudem erwarten wir eine wachsende Nachfrage nach Goldschmuck für die kommenden Jahre. Die Folge daraus ist ein Angebotsdefizit ab 2017: Das Goldangebot wird um 15 Prozent bis 2017 sinken. 

FundResearch: Aus welchen Gründen hat sich der Goldpreis noch nicht stabilisiert?

James Whithall: Da es selbst bei einer ersten Zinsanhebung durch die FED nicht zu einer positiven realen Zinsrate kommen wird, benötigen Investoren weiterhin Sektoren, in denen noch Renditechancen bestehen. Zurzeit sind Anleger jedoch noch unsicher in welchen Bereichen in Zukunft mit attraktiven Renditen gerechnet werden kann. Daher lässt der Anstieg des Goldpreises noch auf sich warten. Langfristig sehen wir hier aber einen Katalysator für Gold. Die aktuelle Umgebung bietet eine einzigartige Möglichkeit in den Goldminensektor auf historischen Tiefständen zu investieren. 

FundResearch: Sind zweistellige Renditen im Bereich des Möglichen?

James Whithall: Wir sind uns sicher, dass jetzt die Möglichkeit besteht, eine sehr gute Performance zu erzielen. Es ist der richtige Zeitpunkt, um in Goldaktien zu investieren.

FundResearch: Ist Gold denn überhaupt noch der „sichere Hafen“? Griechenland und China müssen Anleger doch sehr verunsichert haben, eigentlich ein Grund, um Gold zu kaufen. Trotzdem verlor der Rohstoff in der Folge so viel an Wert wie seit fünf Jahren nicht mehr.

James Whithall: Ich glaube, dass die Menschen vor allem beim Thema Griechenland krisenmüde geworden sind. Aus diesem Grund war ein sicherer Hafen gar nicht notwendig. Der Fokus der Anleger lag und liegt auf einer möglichen Zinsanhebung der FED und den daraus resultierenden Opportunitätskosten. Jedoch ist die reale Zinsrate von Bedeutung. Erst wenn diese deutlich positiv ausfällt, würde Gold als Anlage unattraktiver werden. Davon sind wir aber nach wie vor weit entfernt. Daher halten wir diesen Punkt langfristig für einen Katalysator des Goldpreises, da Anleger auf der Suche nach alternativen Investitionsmöglichkeiten sein müssen.  

FundResearch: Wovon wird der Goldpreis noch beeinflusst?

James Whithall: Gold wird seit jeher auch aus Gründen der Diversifikation genutzt. Zudem gilt Gold nach wie vor als Inflationsschutz. Ein weiterer Aspekt, der zu steigenden Goldpreisen führen wird, ist die lockere Geldpolitik, die wir in den USA und Europa beispielsweise beobachten. Ihre langfristigen Effekte werden irgendwann zum Tragen kommen.  

FundResearch: Kommen wir zurück zu Goldminen. Es heißt, Minen seien Kapitalvernichter …

James Whithall: … Ja, den Vorwurf kenne ich. Aber er ist nicht mehr gerechtfertigt. Heute werden Goldminen nicht mehr von Bergleuten geleitet, sondern von CEOs die en Shareholder-Value-Gedanken größtenteils verinnerlicht haben: Gold wird nicht mehr nur Gold zuliebe geschürft. In der Vergangenheit gab es sicherlich Minen, in denen das Geld „verbrannt“ wurde. Im gesamten Sektor finden sich mittlerweile aber viele gute Optionen in solide Werte zu investieren. 

FundResearch: Bei dem niedrigen Goldpreis können Minen aber doch kaum noch rentabel arbeiten, oder?

James Whithall: Nicht alle Goldminen leiden unter dem gegenwärtigen Preis. Einige Minen mussten natürlich ihre Kosten reduzieren. Aber in Australien beispielsweise profitieren die Minen von der Abwertung der heimischen Währung, der Goldpreis dort konnte innerhalb eines Jahres um neun Prozent zulegen. Umsätze und Gewinne der einzelnen Produzenten können sich daher stark unterscheiden. Zudem profitieren Goldproduzenten vom niedrigen Ölpreis, so ergibt sich für viele Minen eine Kostenerleichterung. 

FundResearch: Gibt es auch Länder, in die Baker Steel nicht investieren würde?

James Whitgall: Sicherlich. Natürlich folgen wir der Geologie. Aber wir investieren nicht per se überall. Nehmen sie Venezuela, dort sind nationalistische Kräfte an der Macht. Aus solchen Ländern ziehen wir uns zurück. Investiert sind wir dagegen in Indonesien und den Philippinen beispielsweise. 

FundResearch: Der Golminenaktienmarkt ist bekanntlich eher überschaubar. Könnte fehlende Liquidität im Markt ein Problem für den Baker Steel Fonds werden?

James Whithall: Nein, da unsere Branche eine sehr spezialisierte Branche ist, kennt Jeder jeden. Es lässt sich also immer ein Käufer finden. Zudem haben wir viel Erfahrung darin, einen Abschwung zu managen. Small Caps sind uns aber beispielsweise langfristig nicht profitabel genug, daher investieren wir nicht in Bereiche, die von Natur aus weniger liquide sind. 

FundResearch: Welche Strategie verfolgen Sie für den Baker Steel Precious Metals Fund?

James Whithall: Unser Investmentteam besteht aus Geologen und Rohstoffexperten mit einem sehr soliden Finanzhintergrund. Das Ziel des Teams ist ein langfristiges Kapitalwachstum durch eine aktive Value-Strategie zu erzielen. Dazu investieren wir ausschließlich in Goldaktien und Edelmetallaktien. Für unser Research nutzen wir GenVal, ein Programm, basierend auf Daten der letzten zehn Jahre, anhand dessen wir Unternehmen bewerten können. Im ersten Schritt identifiziert GenVal für uns die besten Vermögenswerte, in einem zweiten Schritt bewertet GenVal solche Unternehmen, die die besten Portfoliostrukturen aufweisen können. Last but not least, beurteiltt anschließend unser Team, welche Aktien unterbewertet sind und deshalb interessante Einstiegsmöglichkeiten bieten. 

FundResearch: Wie sieht das Portfolio derzeit aus?

James Whithall: Derzeit sind wir in 35 Titeln investiert. Sollte der Goldpreis signifikant steigen, können dies auch 40 oder sogar über 60 Titel werden, da sich dann durch das veränderte Marktumfeld interessante Investmentideen in Bezug auf akzeptable Rendite/Risikoprofile ergeben könnten. Unter den Top-Ten-Werten befinden sich aktuell beispielsweise Mandalay Resources, St. Barbara Mines und Evolution Resources. 78 Prozent der investierten Unternehmen sind Goldproduzenten. Zu je 20 Prozent ist der Fonds in Afrika und Australien investiert, Lateinamerika macht 14 Prozent des Portfolios aus. Zudem besteht das Portfolio derzeit zu 77 Prozent aus Goldinvestitionen und zu 14 Prozent aus Silberinvestitionen. Das Volumen des Fonds beträgt 82 Millionen US-Dollar.

 

Goldminenaktien: Tief im Keller

Quelle: Bloomberg

(TL)

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