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„Die USA befinden sich in letzter Phase des Zyklus“

Sandra Crowl
Marktausblick

„Man könnte sogar sagen, dass sie bereits in eine Investitions-Rezession eingetreten sind“, bemerkt Sandra Crowl, Portfolio Advisor bei Carmignac Risk Managers, im Interview mit FundResearch. Den besten Zeitpunkt für eine Zinsanhebung habe die FED bereits verpasst – und mache jetzt einen Fehler.

07.12.2015 | 13:45 Uhr von «Teresa Laukötter»

FundResearch: Welche Themen aus 2015 begleiten uns auch 2016?

Sandra Crowl: Vor allem Sorgen um eine Deflation, bei gleichzeitig geringem Wirtschaftswachstum, werden uns auch 2016 noch beschäftigen. Wir investieren daher weiterhin über den Globus verteilt in defensive Themen, von denen wir glauben, dass sie - trotz drohender Stagflation -Gewinnwachstum, Cash-Flow-Generierung und Preisgestaltungsmacht bieten. Der größte Teil unserer Portfoliokonstruktion umfasst langfristige Mega-Themen, wie Gesundheit, Internetdienste und E-Commerce sowie Technologie- und strukturelle Wachstumsgeschichten, darin eingeschlossen einige Financials aus Emerging Markets. Rentenseitig ist für uns der europäische Anleihenmarkt interessant. Banken sind hier mitten in einem mehrjährigen Entschuldungs-Prozess. Investitionen in Staatsanleihen werden mehr und mehr abhängig von relativen Bewertungen. Starke Überzeugungen spielen immer seltener eine Rolle. Die Geldpolitik driftet zudem weltweit immer weiter auseinander. Wir erwarten daher ein weiteres volatiles Jahr für Staatsanleihen. Der US-Dollar sollte gegenüber dem Euro aufwerten. 

 FundResearch: Hinter welche Themen können die Märkte einen Haken setzen?

Sandra Crowl: Im Rohstoffsektor haben Bewertungen bereits ein kümmerliches Level erreicht. Sollte sich China stabilisieren, könnte der Energiesektor - auf selektiver Basis - eine gute Value-Gelegenheit darstellen. Eventuell steckt hier sogar noch mehr drin, sollte die derzeitige Überproduktion der OPEC, die die Energiepreise derzeit auf ihrem zwölf-Monats-Tief hält, ins Gegenteil verlaufen. Denn der Druck ärmerer OPEC-Staaten und das immer weiter steigende Budget-Defizit Saudi-Arabiens könnten die Notwendigkeit schaffen, das Öl-Angebot zu begrenzen. Dies dürfte den Ölpreis dann höher treiben und Energieproduzenten stützen. In diesem Fall dürften US-Raffinerien ihre besten Jahre hinter sich haben. 

FundResearch: Was sind die größten Risiken für 2016, aus heutiger Sicht?

Sandra Crowl: Die USA befinden sich im letzten Teil des Investmentzyklus. Man könnte sogar sagen, dass sie bereits in eine Investitions-Rezession eingetreten sind. Die Frage ist: In welchem Ausmaß wird dieser Sektor (zehn Prozent des amerikanischen BIPs) den relativ robusten US-Konsumenten mit sich ziehen (75 Prozent des US-BIPs)? Unternehmensgewinne sind in diesem Quartal bereits um 4,5 Prozent gesunken, das Beschäftigungswachstum verlangsamt sich, genauso wie das Wachstum der Immobilienpreise, die üblicherweise hinter dem starken Vermögenseffekt der Konsumenten stecken. Sollte das Konsumentenvertrauen nachlassen, könnte das US-Wirtschaftswachstum enttäuschen. Das könnte sich auf das weltweite Wirtschaftswachstum und mit Sicherheit auf Aktienpreise niederschlagen. Erhöht die FED die Zinsen, wird das Umfeld noch fragiler. 

FundResearch: Kommt es zu einer Zinswende in den USA?

Sandra Crowl: Die Frage ist: Kann die FED die Zinsen erhöhen, wenn der ISM-Manufacturing-Index unter 50 notiert – also in mitten einer Investitions-Rezession? Die FED hat einige Quartale zuvor den besten Zeitpunkt für eine Zinswende verpasst. Unserer Meinung nach macht die amerikanische Zentralbank mit der Entscheidung die Zinsen jetzt zu erhöhen einen Fehler. Die Inflation ist immer noch harmlos und das Beschäftigungswachstum beginnt zusammen mit dem Investmentzyklus zu kippen. 

FundResearch: Wie ist es um die Schwellenländer bestellt?

Sandra Crowl: Schwellenländer haben von den günstigen Finanzierungsbedingungen durch das QE-Programm in den USA und der lockeren Geldpolitik der eigenen Zentralbanken profitiert. Die private Verschuldung in Schwellenländern übersteigt das BIP mittlerweile bereits um 170 Prozent. Wenn die Zinsen in den USA zu schnell steigen, werden Unternehmen ihre Schulden nicht mehr so leicht zurückzahlen können. Andererseits: Schwellenländer-Währungen sind nicht mehr überbewertet und langfristige Zinsen haben sich angepasst und bieten jetzt eine Art Puffer. Länder, die sich an den US-Dollar gebunden haben, wie der chinesische Renminbi und der saudi-arabische Riyal sind jedoch davon ausgenommen. Sie werden zu kämpfen haben, sobald der US-Dollar stärker wird. Das wird für Instabilität sorgen. 

FundResearch: Wie bereitet sich Carmignac auf das kommende Jahr vor?

Sandra Crowl: Um Alpha gegenüber den Benchmarks zu generieren setzen wir weiterhin auf langfristige Mega-Trends. In Rentenmärkten warten turbulente Zeiten auf uns. Die Zentralbank-Liquidität zerstört Preise. Weltweit driften die geldpolitischen Kurse der Notenbanken weiter auseinander. Investitionen in Rentenmärkte werden also herausfordernd. Wir suchen nach Chancen in Zinskurven und individuellen Märkten. Dabei konzentrieren wir uns im Kreditbereich auf Europa, strukturierte Kreditprodukte und Möglichkeiten in Schwellenländern. 

FundResearch: Mit welchen Produkten von Carmignac sind Kunden, aus Ihrer persönlichen Sicht, im nächsten Jahr gut beraten?

Sandra Crowl: Anleger treffen mit dem Carmignac Partrimoine, dem Carmignac Emergents und dem Carmignac Securité im kommenden Jahr eine gute Entscheidung. 

FundResearch: Wie sieht die Strategie dieser Produkte aus?

Sandra Crowl: Unser Allwetter-Global-Balanced-Fonds Carmignac Partimoine sollte sich aufgrund seines Risiko-Managements besonders für herausfordernde Zeiten eignen. Zudem ist er nicht an eine Benchmark geknüpft und investiert in Aktien, Anleihen und Währungen. Investoren, die in Schwellenländer investieren wollen, sollten sich unseren Carmignac Emergents genauer ansehen. Er investiert in Large- und Mid-Caps und bietet eine geringe Volatilität im Vergleich zu den jeweiligen Benchmarks der Schwellenländer. Damit sollte man gut gegen Verluste abgesichert sein. Dieses Jahr war ein sehr gutes Beispiel dafür, wie man durch ausgewähltes Stock-Picking auch in turbulenten Zeiten Alpha generieren kann. Investoren sollten sich auch den Carmignac Securité anschauen – ein europäischer Kurzläufer, der seit 26 Jahren einen positiven jährlichen Wertzuwachs erzielt. 

(TL) 

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