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„Demokratie ist das entscheidende Kriterium“

Thomas Meyer, Country Head Germany bei Petercam
Investmentfonds

Petercam legt dritten Nachhaltigkeitsfonds auf. Universum sind Schwellenländer-Anleihen. Demokratische Grundstruktur ist Bedingung.

26.03.2013 | 07:45 Uhr von «Patrick Daum»

Die belgische Fondsgesellschaft Petercam wird im April ihren dritten Nachhaltigkeitsfonds auflegen. Auf der Aktienseite gibt es bereits seit Januar 2003 den Petercam Equities Europe Sustainable und auf der Rentenseite den Petercam L Bonds Government Sustainable, der im Dezember 2007 aufgelegt wurde. Der neue Fonds Petercam L Bonds Emerging Markets Sustainable wird in Staatsanleihen und Anleihen von Supranationals investieren.

„Bei unserem neuen Fonds verfolgen wir eine ähnliche Philosophie wie beim Petercam L Bond Government Sustainable“, erläutert Thomas Meyer, Country Head Germany bei Petercam, im Gespräch mit FundResearch. Dabei spielt die demokratische Grundstruktur des jeweiligen Landes eine entscheidende Rolle. „Wir setzen auf demokratische Staaten, denn es ist wichtig, dass die Bevölkerung hinter dem Thema steht“, sagt Meyer. Dadurch, und durch unabhängige Kontrollfunktionen, werde die Stabilität eines Landes gestärkt. Zudem spiele das Thema Bildung eine große Rolle: „Dadurch wird das Potenzial der Bevölkerung angehoben, ein höheres Einkommen ist möglich und es können mehr Fachkräfte generiert werden“, begründet Meyer. Ein weiteres wichtiges Thema sei der Gesundheitssektor. Denn der Zugang zu medizinischen Produkten wirke sich positiv auf die Gesundheit der Menschen aus, die so der Wirtschaft länger zur Verfügung stehen könnten. All diese Komponenten führten nach Ansicht von Petercam zu einem stärkeren Wirtschaftswachstum, welches wiederum höhere Steuereinnahmen bringe, womit der Staat mehr Investitionen tätigen kann – beispielsweise in Infrastruktur.

Staaten werden als „frei“, „teilweise frei“ und „nicht frei/autoritär“ eingestuft

„Beim Emerging Markets Sustainable Fonds ist uns die demokratische Grundausrichtung noch wichtiger als beim L Bond Government Sustainable“, sagt Meyer. „Die Bevölkerung muss aktiv werden, um mögliche Missstände abzuschaffen.“ Staaten, die die vorgegebenen Voraussetzungen nicht erfüllen, werden im Portfolio nicht berücksichtigt. „Alle sechs Monate – im März und im September – führen wir einen Analyseprozess durch, um zu prüfen, ob das jeweilige Land portfoliofähig ist“, so Meyer. Im Universum befinden sich sämtliche Schwellenländer, die im Barclays Capital Emerging Markets, im JP Morgan Emerging Markets Bond Index Global Diversified und im JP Morgan Next Generation Markets Index geführt werden. „Damit kommen wir auf 72 Staaten, die sich in wirtschaftlichen und politischen Faktoren stark unterscheiden“, erläutert der Petercam-Experte. Anhand des Freedom House Rankings und des Demokratie-Index des Economist wird die demokratische Grundstruktur bewertet. Die Staaten werden als „frei“, „teilweise frei“ und „nicht frei/autoritär“ eingestuft. „Dann entscheidet sich, ob ein Land ins Portfolio aufgenommen wird“, sagt Meyer. Nach aktuellem Stand reicht es für 13 der 72 Staaten nicht: Unter anderem sind dies China, Russland und Jordanien.

Die Anlagestrategie verlangt, dass mindestens 40 Prozent des Portfolios Staaten aus dem obersten Viertel des Rankings ausmachen. Das sind derzeit zum Beispiel Polen, Chile und Südkorea. Staaten des zweiten und dritten Viertels im Ranking dürfen zu maximal 50 Prozent vertreten sein. Dies träfe aktuell auf die Türkei, Brasilien und Südafrika zu. Maximal zehn Prozent schließlich dürfen auf Staaten des untersten Viertels entfallen. Nach derzeitigem Stand wären das beispielsweise der Irak, Nigeria und Indonesien.

Der erste, der künftig drei Nachhaltigkeitsfonds von Petercam, war der Equities Europe Sustainable (ISIN: BE0940001713). Er startete Anfang 2003. In den ersten zwei Monaten dieses Jahres steigerte der knapp 50 Millionen Euro Fonds seinen Wert um 2,66 Prozent. Für die vergangenen drei Jahre steht ein Plus von 19,51 Prozent, bei einer Volatilität von 13,29 Prozent. Damit gehört der Fonds zur risikoärmeren Hälfte der FINANZEN FundAnalyzer (FVBS)-Peergroup „Aktienfonds Europa“. Die Sharpe Ratio über diesen Zeitraum beträgt 0,23.

Auf Länderebene investiert das Fondsmanagement-Team knapp ein Drittel des Fondsvolumens (32,6 Prozent) in Frankreich (Stand: 28 Februar 2013). 22,4 Prozent entfallen auf Deutschland und 15,4 Prozent auf Großbritannien. In der Sektorallokation sind Finanztitel mit 17,8 Prozent am stärksten gewichtet, vor dem Gesundheitswesen (12,6 Prozent) und Konsumgüterunternehmen (11,9 Prozent). Die größten Einzeltitel sind der französische Ölkonzern Total (4,6 Prozent), der deutsche Softwarehersteller SAP (4,1 Prozent), der Schweizer Biotech-Konzern Novartis und der deutsche Versicherungsriese Allianz mit jeweils 3,5 Prozent.

Petercam Equities Europe Sustainable: Underperformance zu Benchmark und Peergroup

Quelle: FINANZEN FundAnalyzer (FVBS)

Im Dezember 2007 legte Petercam den L Bonds Government Sustainable (ISIN: LU0336683411) auf, der derzeit ein Volumen von etwa 190 Millionen Euro hat. 2013 läuft es bisher noch nicht rund: Es steht ein Minus von 0,74 Prozent, das durch die hohe Duration von 6,7 Jahren erklärt wird. Die vergangenen drei Jahre waren mit einer kumulierten Wertsteigerung von 17,18 Prozent deutlich besser. Das bringt den Fonds ins obere Drittel der Peergroup „Rentenfonds Euro/Euro hedged“. Mit einer Dreijahres-Volatilität von 4,50 Prozent ist der Fonds vergleichsweise risikoarm. Die Sharpe Ratio beträgt 0,54.

Mit 19,6 Prozent ist der Fonds am stärksten in Deutschland investiert (Stand: 28. Februar 2013). In Schweden legt das Fondsmanagement-Team 17,7 Prozent des Fondsvolumens an und in Finnland 13,8 Prozent. Währungsrisiken werden im Fonds abgesichert.

Petercam L Bonds Government Sustainable: Starke Outperformance

Quelle: FINANZEN FundAnalyzer (FVBS)

(PD)

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