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„BRIC-Story in den vergangenen Jahren eher enttäuschend“

Jim O'Neill
Marktausblick

Jim O’Neill, Erfinder der BRICs, ist nur von China überzeugt. „2015 werden sie die USA überflügeln.“

30.07.2013 | 16:39 Uhr von «Patrick Daum»

„In den vergangenen Wochen ist es immer populärer geworden, den zehnjährigen Aufstieg der BRIC-Länder als großen Zerfall zu betrachten“, schreibt Jim O’Neill, ehemaliger Vorsitzender von Goldman Sachs Asset Management und Erfinder des Akronyms BRIC, in einem Gastbeitrag im Handelsblatt. „Viel von dem großen Potenzial von Brasilien, Russland, Indien und China werde niemals realisiert heißt es.“ Zwar zeigt sich O’Neill durchaus besorgt in Bezug auf Brasilien, Indien und zum Teil auch Russland. An China zweifelt er hingegen keinesfalls.

China kann sich für gewisse Zeit niedrigeres Wachstum leisten

Die Entwicklung der vier großen Schwellenländer hänge im aktuellen Jahrzehnt insbesondere von der Entwicklung Chinas ab. „In den vergangenen Tagen hat China eingestanden, dass sein Wachstum im zweiten Quartal auf 7,5 Prozent gesunken ist, nach 7,7 Prozent im ersten“, so der Brite. Das nähre Befürchtungen, das Reich der Mitte befinde sich in einem Übergang zu weitaus niedrigerem Wachstum. Nicht bei O’Neill: „Selbst wenn Chinas 7,5 Prozent als enttäuschend betrachtet werden, stellen sie doch einen erheblichen Beitrag zum globalen Wachstum.“ Sollten es die Chinesen schaffen, dieses Niveau über die Dekade aufrechtzuerhalten, wäre ihr Anteil am weltweiten Wachstum stärker als der der USA im Zeitraum nach dem Zweiten Weltkrieg.

Von der politischen Führung in China ist O’Neill überzeugt. Die Probleme, die ausländische Beobachter beschäftigen, würden ihr ebenfalls Sorgen bereiten. „Sie sind entschlossen, diese Probleme nicht zu einem Stolperstein für China heranwachsen zu lassen“, glaubt O’Neill. „In der neuen chinesischen Regierung scheint also mehr Bereitschaft vorhanden zu sein, die schwelenden kritischen Themen anzupacken.“ Auch ein zyklisches Wachstum von unter 7,5 Prozent könne für die nähere Zukunft hingenommen werden. Das durchschnittliche Wachstum in diesem Jahrzehnt liege noch immer bei 8,5 Prozent, weshalb sich das Land für einen gewissen Zeitraum ein geringeres Wachstum leisten könne. „Zu den Faktoren, die das Wachstum drosseln, zählen Eingriffe, um das Schattenbanksystem zu begrenzen, das Wachstum lokaler Investitionsprojekte zu entschleunigen und die Löhne anzuheben“, zählt der Volkswirt auf. „Das ist sinnvoll, um die Realeinkommen zur steigern, drückt aber Chinas internationale Wettbewerbsfähigkeit beim Export von Billigprodukten.“

BRICs im Jahr 2035 so groß wie die G7

„Was China betrifft bin ich also relativ entspannt“, sagt O’Neill. „Was die anderen betrifft, so enttäuscht Russland die bescheidenen Wachstumserwartungen in diesem Jahrzehnt von vier Prozent zumindest nicht, obwohl es vor großen Herausforderungen steht.“ Zwar sei das Ziel verfehlt worden, jedoch denkbar knapp. Brasilien habe in den vergangenen zwei Jahren am stärksten enttäuscht. „Es muss schleunigst Mittel und Wege finden, um das private Investitionsverhalten anzukurbeln, um auf ein Wachstum von fünf Prozent zu kommen, das ich vorausgesagt habe.“ Derzeit liege das Wachstum bei weniger als der Hälfte. Indien begeistert und besorgt den Experten gleichzeitig. Besorgt zeigt er sich, weil Indiens Politiker es nicht schafften, Beschlüsse umzusetzen. Begeistert ist er, da das Land aufgrund seiner demografischen Verhältnisse bei einer besseren politischen Führung mit mehr als zehn Prozent wachsen könnte.

„Alles in allem war die BRIC-Geschichte  in den vergangenen Jahren eher enttäuschend“, räumt MR. BRIC ein. „Aber nicht im Schlüsselland China.“ Doch trotz aller Wachstumsschwächen erwartet er, dass die vier großen Schwellenländer 2015 die USA überflügeln werden. „Und nach allem was ich sehe, werden sie 2035 so groß sein, wie die G7-Staaten zusammen.“

(PD)

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