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Unternehmen

Wirecard: Fondsgesellschaften fordern Konsequenzen

Dem Zahlungsdienstleister Wirecard drohen wegen Regelverletzungen Sanktionen durch die Börse. Zudem werden bei prominenten Investoren Rücktrittsforderungen gegen Wirecard-Chef Markus Braun laut.

07.05.2020 | 10:59 Uhr von «Wolfgang Ehrensberger»

Dem Zahlungsdienstleister Wirecard drohen wegen der verspäteten Vorlage seines Jahresabschlusses 2019   Sanktionsmaßnahmen der Börse. Im Wiederholungsfall sieht das Regelwerk der Börse sogar einen Ausschluss aus dem Leitindex DAX vor. Ein Sprecher der Frankfurter Wertpapierbörse bestätigte, dass die Börse derzeit ein Sanktionsverfahren gegen den Aschheimer Zahlungsabwickler prüfe. Wegen verspäteter Bilanzvorlage drohe dem Unternehmen eine Strafe von bis zu einer Million Euro, so der Sprecher. Wirecard hätte den Geschäftsbericht 2019 spätestens am 30. April vorlegen müssen, hatte die Veröffentlichung aber kürzlich auf den 4. Juni verschoben, unter anderem mit Verweis auf die noch zu berücksichtigenden Ergebnisse einer Sonderprüfung durch KPMG. Als weiteren Grund nannte Wirecard die Corona-Krise. Nach Angaben des Börsensprechers ist bei wiederholten Verstößen gegen die Publizitätsanforderungen der Frankfurter Börse ein Ausschluss aus dem Prime Standard und damit auch aus dem DAX möglich.

Wirecard hatte die externe KPMG-Sonderprüfung im Herbst 2019 selbst veranlasst, um den Vorwurf der Bilanzmanipulation aufzuklären. Die Wirtschaftsprüfer von KPMG hatten allerdings in ihrem Ende April vorgelegten Prüfbericht moniert, dass man ihnen nur unzureichenden Zugriff auf Unterlagen vor allem der Auslandstöchter gewährt habe.

Rücktrittsforderungen gegen Wirecard-Chef Braun

Inzwischen werden bei prominenten Investoren erste Rücktrittsforderungen gegen Wirecard-Chef Markus Braun laut. Als erste  große deutsche Fondsgesellschaft meldete sich die Deka zu Wort:  "Wir fordern den Rücktritt von Markus Braun", sagte Deka-Corporate-Governance-Experte Ingo Speich,  der "Wirtschaftswoche". Braun sei der Hauptverantwortliche für den Vertrauensverlust des Zahlungsabwicklers am Kapitalmarkt. Dieser lasse sich nur reparieren, indem ein anderer den Chefposten übernehme. Die Deka gehört zu den größten Investoren von Wirecard. Der Deka sei bewusst, dass Wirecard mit dem Weggang von Braun viel Wissen verlöre, sagte Speich. Doch sei er offenkundig nicht in der Lage, den Konzern auf DAX-Niveau zu führen.
 
Die Sprecherin der Aktionärsvereinigung DSW, Daniela Bergdolt, hatte gegenüber boerse-online.de bereits den Aufsichtsrat aufgefordert, bei Wirecard durchzugreifen. Eine direkte Rücktrittsforderung  gegen Braun stellte sie aber nicht. Auch Großinvestor Union Investment verlangte zwar  Veränderungen bei Wirecard, steht aber hinter dem langjährigen Vorstandschef. "Wir fordern nicht den Rücktritt von Markus Braun. Aber wir fordern eine Stärkung der Kompetenzen in kritischen Bereichen wie Accounting und Compliance durch Neubestellung externer Vorstandsmitglieder", sagte Fondsmanager Andreas Mark. Vergangene Woche forderte auch der Hedgefonds TCI die  Absetzung von Vorstandschef Braun.:
 
Beobachter rätseln inzwischen auch, wie die Wirecard-Prüfgesellschaft EY den Abschlüssen 2016 bis 2018 ein uneingeschränktes Testat erteilen konnte, obwohl die externen Prüfer von KPMG erhebliche Lücken im Zahlenwerk bemängelten.

Die größten Wirecard-Aktionäre

Die größten Wirecard-Aktionäre

Quelle: Bloomberg

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